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Star Trek - TNG: Takedown Drucken E-Mail
Captain Picard macht Jagd auf Admiral Riker Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 02 Februar 2015
 
Cover (c) PocketBooks
Titel: "Star Trek - The Next Generation: Takedown"
Bewertung:
Autor: John Jackson Miller
Übersetzung: -
Umfang: 353 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: 27. Januar 2015
ISBN: 978-1-4767-8271-3
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die U.S.S. Titan bringt Admiral Riker zu einem streng geheimen Friedensgipfel zwischen acht Mächten des Alphaquadranten – teils von der Föderation, teils vom Typhon Pakt. Als man ihn wieder abholt, gibt er Befehl, sich mit der U.S.S. Aventine zu treffen. Daraufhin weiht er Captain Dax in eine neue Bedrohung ein: Offenbar haben einige radikale Elemente innerhalb des Typhon Pakts einen Computervirus entwickelt, der droht, fremde Schiffe, Raumstationen usw. lahm zu legen. Um seine Verbreitung zu verhindern, lässt Admiral Riker mehrere Kommunikationsstationen anfliegen und zerstören – teilweise von Mächten des Pakts, teilweise jedoch auch von Verbündeten der Föderation. Doch Captain Dax und ihrer Crew der U.S.S. Aventine kommen zunehmend Zweifel an der Rechtmäßigkeit seiner Befehle. Ein Verdacht, der sich zu bestätigen scheint, als Admiral Akaar die U.S.S. Enterprise kontaktiert und von mehreren Übergriffen abtrünniger Schiffe berichtet – darunter eben auch die U.S.S. Aventine. Captain Picard hat keine andere Wahl, als auf seine frühere "Nummer Eins" Jagd zu machen…

Review: John Jackson Miller war bislang in erster Linie als Autor von "Star Wars"-Lizenzromanen bekannt. Nach dem Titan-eBook "Absent Enemies" (das ich erst noch lesen muss) legt er mit "Takedown" nun seinen ersten vollwertigen "Star Trek"-Roman vor – und auch wenn der Roman jetzt kein unverzichtbares Highlight sein mag, so empfiehlt er sich damit durchaus für weitere Aufgaben. Gut gefallen hat mir am Roman vor allem, dass er als Fortsetzung einer TNG-Episode funktioniert (welche das ist, sei an dieser Stelle nicht verraten; würde ich euch damit doch schon die Drahtzieher hinter den Ereignissen offenbaren) – so etwas mag ich immer gern – und auch darüber hinaus einige nette Anspielungen auf die "Star Trek"-Historie zu bieten hat. Die Handlung ist zwar nicht die komplexeste und/oder faszinierendste, entwickelt sich aber zügig weiter. Da und dort hätte etwas mehr Charaktertiefe zwar nicht geschadet, und war mit "Takedown" eine Spur zu oberflächlich, dafür kam beim Lesen aber immerhin zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Besonders gut gelungen sind John Jackson Miller auch die Charakterisierung sowie die Dialoge. Zudem hat er sich bei den diversen Auseinandersetzungen – sei es zwischen Schiffen oder auf einem Schiff – den einen oder anderen originellen Einfall überlegt. Auch der Ausgang des Romans konnte mir sehr gut gefallen.Last but not least fand ich es auch positiv, dass hier nach dem vorläufigen Ende der Feindseligkeiten mit dem Typhon Pakt nicht gleich wieder die nächste Bedrohung aus der Mottenkiste geholt wird.

Kritischer sehe ich hingegen den Einstieg; ich bin eher kein Freund davon, zu einem späteren Zeitpunkt in die Handlung einzusteigen und dann nach vor zu springen. Mir ist es lieber, ich kann mich von einem Roman überraschen lassen, wo die Reise hingeht, anstatt dass es nicht mehr eine Frage des "Was?", sondern nur mehr des "Wieso weshalb warum?"s ist. Zumal ich dieses Stilmittels einfach nachdem es in den letzten 10 Jahren quer durch alle Unterhaltungsmedien zunehmend in Mode gekommen ist, einfach nur mehr überdrüssig bin. Zudem wirkt das erste Szenario rund um den Shuttleunfall etwas willkürlich – wenn der Autor auch am Ende noch versucht, dies nachträglich zu klären. Nicht ganz meine Erwartungen erfüllen konnte der Roman auch, was das groß beworbene Duell zwischen Riker und Picard betrifft – dauert dieses doch erstaunlich kurz; danach arbeiten sie ohnehin wieder zusammen an einer Lösung für das Problem. Wie zuvor schon kurz erwähnt war die Schilderung der Ereignisse zudem doch etwas oberflächlich, und zählt "Takedown" insgesamt mehr zu den action- als den charakterorientierten Romanen. Letztere ziehe ich für gewöhnlich vor. Zudem fand ich den romulanischen Kommandanten als Figur wenig interessant, bzw. auch ein wenig klischeehaft. Als Widersacher hat er in meinen Augen jedenfalls kaum etwas getaugt. Schade auch, dass die anderen sechs Teilnehmer der Friedenskonferenz völlig übergangen werden. Diesbezüglich hätte der Roman also noch ein bisschen unausgeschöpftes Potential zu bieten gehabt.

Fazit: "Takedown" ist zwar kein überragender, aber immerhin ein solider und unterhaltsamer Einstieg John Jackson Millers in die Welt der "Star Trek"-Lizenzromane. Am besten konnte mir an ihm die Auflösung gefallen, wer hinter alldem steckt – und wo sich "Takedown" als Fortsetzung einer TNG-Episode offenbart. So etwas habe ich immer sehr gerne. Auch davon abgesehen ist der Roman mit der einen oder anderen netten Anspielung auf den "Star Trek"-Kanon bestückt. Die Figuren sind überaus gut getroffen, die Dialoge sehr schön geschrieben, und die Handlung entwickelt sich spannend und flott weiter. Da und dort allerdings schon fast etwas zu flott in meinen Augen; so hinterlässt der Roman teilweise doch einen eher oberflächlichen Eindruck, und fehlt es ein wenig an Charaktertiefe. Nicht wirklich viel anfangen konnte ich auch mit dem romulanischen Kommandanten, den ich als Figur ziemlich uninteressant und als Widersacher eher ungeeignet fand. Und auch der Einstieg hatte mich noch nicht wirklich überzeugt. Insgesamt ist "Takedown" aber ein netter "Next Generation"-Roman, der mit seiner Eigenständigkeit und Schlichtheit eher an die Frühtage der TNG-Literatur denn an die letzten, sehr politischen und oftmals schon fast komikhaft epischen Romane der Reihe erinnert.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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