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Star Trek - The Lost Era: The Sundered Drucken E-Mail
Ein Abenteuer aus der Zeit zwischen TOS und TNG Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 26 Januar 2015
 
Cover (c) PocketBooks
Titel: "Star Trek - The Lost Era: The Sundered"
Bewertung:
Autoren: Michael A. Martin & Andy Mangels
Übersetzung: -
Umfang: 384 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: August 2003
ISBN: 0-7434-6401-X
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Viele Jahre hatten sich die Tholianer eher in ihren eigenen Raum zurückgezogen, nun scheinen sie plötzlich an einer Aufnahme von Gesprächen mit der Föderation interessiert zu sein. Die Excelsior, unter dem Kommando von Captain Hikaru Sulu, soll die Botschafterin der Föderation zum Treffen mit Vertretern der Tholianer begleiten. Zugleich erhält Sulu jedoch auch noch einen verdeckten Auftrag: Der Geheimdienst der Sternenflotte vermutet, dass die Tholianer mit einem fremden Gegner Krieg führen – und dies auch der Hauptgrund dafür ist, dass sie ihre kristallinen Hände in Richtung Föderation ausstrecken. Sulu soll mehr über diesen Konflikt in Erfahrung bringen, und die Tholianer generell ausspionieren – jedoch natürlich ohne, dass diese davon erfahren. Angesichts der anstehenden Verhandlungen ein äußerst heikler Auftrag. Als die Botschafterin Burgess davon Wind bekommt, sieht sie es als ihre Verpflichtung an, die Tholianer darüber zu informieren, um so eine Vertrauensbasis zu schaffen. Nach dieser Offenbarung werden die Verhandlungen seitens der Tholianer vorerst ausgesetzt, und man vertagt sich auf einen späteren Zeitpunkt. Daraufhin beginnt die U.S.S. Excelsior, an der Grenze zum tholianischen Raum zu patroullieren – und empfängt kurz darauf den Notruf einer tholianischen Kolonie, die von unbekannten Angreifern attackiert wird. Nach hartem Kampf wird schließlich eine der im All schwebenden Leichen der Angreifer an Bord geholt, um mehr über sie zu erfahren. Dabei macht Bordärztin Christine Chapel eine unglaubliche Entdeckung…

Review: Von der Zeit zwischen Kirk und Picard war lange Zeit nur äußerst wenig bekannt. In TNG (und den weiteren Serien) wurden zwar hier und da ein paar Informationen geliefert, doch im Großen und Ganzen war dieses knappe Jahrhundert für lange Zeit ein einziges, großes Mysterium. Nach der Jahrtausendwende schlossen sich dann aber einige Star Trek-Autoren zusammen, um diese Lücke zu füllen. Das Ergebnis daraus ist die sogenannte "Lost Era"-Reihe, die bislang elf Romane umfasst, wobei die ersten sechs davon in einem Aufwasch geschrieben und über einen Zeitraum von wenigen Monaten veröffentlicht wurden. Den Anfang machte der im Jahr 2298 angesiedelte "The Sundered", der die U.S.S. Excelsior unter dem Kommando von Captain Hikaru Sulu in den Mittelpunkt rückt. Neben ihm gibt es u.a. auch noch ein Wiedersehen mit Pavel Chekov (der als sein erster Offizier fungiert), Janice Rand, Christine Chapel sowie natürlich Tuvok (siehe VOY-Folge "Flashback"). Kenner der "Star Trek"-Romane dürfen sich zudem über einen frühen Auftritt von Leonard James Akaar (der Häuptlingssohn aus "Im Namen des jungen Tiru") freuen, der zuletzt einige Auftritte als Admiral in den "Destiny"-, "Typhon Pact"- und "The Fall"-Romanen hatte. Der Roman selbst beschränkt sich dabie nicht einfach nur darauf, ein Abenteuer aus dem Jahr 2298 zu erzählen, sondern schlägt zudem eine Brücke noch viel weiter in die Vergangenheit, nämlich bis zum Dritten Weltkrieg, sowie Zefram Cochranes Warpprojekt. Durch diese Sprünge in die Vergangenheit werden die Hintergründe des aktuellen Konflikts näher beleuchtet und zudem einige interessante Hintergrundinformationen geliefert.

Die Handlung ist durchaus spannend, und kann mit einigen überraschenden Wendungen und interessanten Offenbarungen aufwarten. Vor allem die Vorgeschichte der Neyel – ihren Ursprung und ihre Entwicklung – fand ich dabei sehr interessant, und insgesamt seitens der Autoren als überaus netten, originellen Einfall. Zwar zähle ich mich grundsätzlich nicht zu den allergrößten Fans des Autorenpaares, deren Romane – ähnlich wie jene von Keth R.A. DeCandido – für meinen Geschmack oftmals etwas zu sachlich und trocken gehalten sind (was nicht heißen soll, dass diese schlecht wären; sie sind meist solide und überwiegend auf wissenschaftliche bzw. SF-Aspekte und –Themen fokussiert, statt auf Action, was ich definitiv begrüße), "The Sundered" würde ich aber definitiv zu ihren bisher besten "Star Trek"-Arbeiten zählen. Neben der Handlung selbst konnte mir aber vor allem auch gefallen, wie charakterorientiert "The Sundered" ausgefallen ist, wobei die bekannten Figuren allesamt sehr gut getroffen sind und jederzeit stimmig beschrieben werden. Neben Sulu und Chekov wird dabei aber auch den Nebenfiguren, wie dem problemgebeutelten Lojur oder auch Tuvok (der im Zuge der Ereignisse hier die Entscheidung trifft, seinen Dienst bei der Sternenflotte zu quittieren, wobei seine entsprechende Überlegung sehr überzeugend und schlüssig wirkt, und angenehmerweise nicht auf ein einziges, hochdramatisches Ereignis zurückgeht) viel Aufmerksamkeit geschenkt. Und mit Botschafterin Burgess schufen sie eine interessante und vielschichtige Persönlichkeit bar jedweder üblichen "Star Trek"-Klischees, wenn es um Diplomaten und Bürokraten geht, und deren Vorgeschichte ebenfalls einiges an Aufmerksamkeit gewidmet wird. Insgesamt hat mich "The Sundered" jedenfalls auch bei der Zweitlesung wieder sehr gut unterhalten.

Fazit: "The Sundered" ist der erste Roman der "Lost Era"-Reihe, welche die Epoche zwischen der klassischen Serie und der "Next Generation" behandelt, und erzählt ein Abenteuer der U.S.S. Excelsior unter dem Kommando von Captain Hikaru Sulu. Allein aufgrund des Settings fand ich den Roman sehr interessant – darüber hinaus kann er aber auch mit einer gelungenen Charakterisierung, interessanten Nebenfiguren, einer spannenden Geschichte sowie der faszinierenden Offenbarung rund um den Ursprung der Neyel aufwarten. Für den ganz großen Wurf mag – trotz des Fehlens nennenswerter Schwächen – zwar der letzte Kick gefehlt haben, dennoch kann ich allen "Star Trek"-Fans "The Sundered" bedenken- und vorbehaltlos empfehlen.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel


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