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Star Wars - Clone Wars: Endgame Drucken E-Mail
Schließt die "Clone Wars"-Comicreihe ab Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 25 Januar 2015
 
Titel: "Star Wars - Klonkriege VIII: Der unsichtbare Feind"
Originaltitel: "Star Wars - Clone Wars IX: Endgame"
Bewertung:
Autoren: John Ostrander & Welles Hartley
Zeichnungen: Jan Duursema & Douglas Wheatley
Tusche: Dan Parsons & Douglas Wheatley
Farben: Brad Anderson & Chris Chuckry
Lettering: David Michael Thomas
Cover: Tomás Giorello
Umfang: 144 Seiten
Verlag: Panini
Veröffentlicht: 2005
ISBN: 9783-8660-7686-0
Kaufen: Deutsch, Englisch, Sammelband
 

Kurzinhalt: Kanzler Palpatine hat die Order 66 ausgegeben. Überall in der Galaxis werden die Jedi von ihren verbündeten Klontruppen angegriffen – auch auf Kashyyyk, wo neben Yoda auch Meisterin Luminara Unduli sowie Quinlan Vos stationiert sind. Während Luminara brutal niedergestreckt wird, gelingt es neben Meister Yoda auch Quinlan Vos, dem ersten hinterhältigen Angriff zu entkommen. Schwer verletzt schleppt er sich durch den Dschungel – doch die Klontruppen machen unerbittlich Jagd auf ihn. Ein paar Tage nach dem folgenscheren Befehl sowie dem Ausrufen des Galaktischen Imperiums sind einige Jedi, in der gesamten Galaxis verstreut, nach wie vor am Leben. Drei von ihnen zieht es nach Coruscant, wo sie entscheiden müssen, ob sie untertauchen oder den Kampf gegen die Übermacht des Imperiums wagen sollen. Ein paar Wochen später treffen sich schließlich ein paar Jedi an einem geheimen Ort, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Einer von ihnen befürchtete, dass die Mehrheit einen zu wenig entschlossenen Standpunkt gegen das Imperium einnehmen würde, und lies daher das Gerücht verbreiten, dass Obi-Wan Kenobi unter ihnen ist. Damit ist es gelungen, Darth Vader zum Treffen zu locken. Gemeinsam wollen sie Palpatines Schüler ausschalten – doch sind sie stark genug?

Review: Nachdem ich den Comic zu "Die Rache der Sith" gelesen hatte, dachte ich ja eigentlich, mir wäre Quinlan Vos' weiteres Schicksal bekannt – schienen die entsprechenden Bilder doch recht eindeutig zu sein. Nun, wie sich in "Endgame" herausgestellt hat, war es doch nicht ganz so eindeutig wie ich gedacht hatte. Die ersten beiden hier enthaltenen Comics schließen nämlich nun die Handlung rund um den zwielichtigen Jedi-Ritter ab, und offenbaren dabei, dass er nicht wie von mir angenommen gleich beim ersten Angriff der Klontruppen niedergestreckt wurde, sondern es ihm vielmehr gelang, zu entkommen. Anfangs war ich davon etwas irritiert, allerdings hat mir die danach erzählte Geschichte so gut gefallen, dass es mir rasch möglich war, darüber hinwegzusehen. Zudem wurde die Story selbst durch einige Rückblenden angereichert, durch die sich, wie Darth Vader sagen würde, der Kreis schließt, und die Saga rund um den Jedi-Ritter an der Schwelle zur Dunklen Seite auf stimmige und zufriedenstellende Weise abgeschlossen wird. Wenn da nur nicht das eigentliche Ende wäre. [Achtung, Spoiler!] Denn wo George Lucas bei "Die Rache der Sith" mächtig Eier bewiesen und Anakin Skywalker sogar Jünglinge abschlachten lässt, und zudem keine Zurückhaltung zeigte wenn es darum ging, die Jedi von den Klontruppen abschlachten zu lassen, scheint Jan Duursema just im entscheidenden Moment der Mut verlassen zu haben. Jedenfalls fand ich das Happy End höchst unpassend und wenig befriedigend – der zuvor angedeutete tragische Ausgang wäre hingegen perfekt gewesen [Spoiler Ende]. Schade, dass man es nicht dabei belassen konnte. Immerhin, optisch waren die beiden Comics wieder einmal eine Augenweide, und trafen sowohl was die Zeichnungen als auch die Farbgestaltung betrifft meinen ganz persönlichen Geschmack zu 100%.

So sehr mich der Ausgang der ersten beiden zusammenhängenden Comics auch enttäuscht haben mag, er war trotzdem immer noch besser als die anderen beiden Comics, die hier versammelt wurden. Den ersten fand ich einfach nur seltsam, und vor allem auch wenig spannend. Er beschreibt zwei Jedi-Meister, die zumindest mir bisher unbekannt waren, wobei einer von ihnen wie Legolas aussieht. Zudem fand ich die Handlung wenig spannend und/oder interessant. Und auch den Zeichenstil, wenn auch durchaus hübsch anzusehen, fand ich etwas ungewöhnlich. Den Bildern fehlte es dabei vor allem an Kontrast; so war schwarz nicht schwarz, sondern dunkelgrau, und generell waren mir die Bilder irgendwie zu "hell". Insgesamt konnte mich "Into the Unknown" jedenfalls kaum überzeugen. Dem letzten hier enthaltenen Comic, "Purge", erging es nur wenig besser. Optisch konnte er mir zwar schon wieder etwas besser gefallen – wenn auch das eine oder andere Panel auch hier negativ für mich hervorstach (exemplarisch sei Vaders erster Kill beim Jedi-Treffen genannt, der der Dramatik und Brutalität dieses Moments in meinen Augen nicht gerecht wird). In erster Linie war es aber die inhaltliche Ebene, wo "Purge" für mich doch merklich abfiel. Darth Vader beim Jedi abschlachten zuzuschauen fand ich dann halt doch relativ wenig spannend. Es war ok, und vor allem die gemeinsamen Momente von Palpatine und Vader fand ich interessant, aber mir persönlich war das – selbst für einen Comic – inhaltlich zu dürftig.

Fazit: Die ersten beiden Comics dieser Sammlung hätten das Potential gehabt, mich so richtig zu begeistern. Quinlan Vos war eine der interessantesten Figuren aus der Prä-Imperiums-Ära des Erweiterten Universums, und ein tragischer Abschluss seiner Geschichte hätte es vielleicht sogar vermocht, mich ansatzweise zu berühren. Leider aber hat den Autor im entscheidenden Moment der Mut verlassen, was ich ungemein enttäuschend fand. Immerhin, die künstlerische Gestaltung konnte mich wieder einmal so richtig begeistern – Jan Duursema und Brad Anderson treffen nun mal genau meinen persönlichen Geschmack. Optisch war der Abschluss der Vos-Saga jedenfalls wieder einmal eine absolute Augenweide. Die beiden ebenfalls noch enthaltenen "one-shots" haben mich aber eher enttäuscht. Bei "Into the Unknown" hatte ich mit dem Zeichenstil so meine Probleme. Während die Zeichnungen selbst noch ganz nett aussehen (wenn sie auch für "Star Wars" eher ungewöhnlich sind), waren mir die Farben zu ausgewaschen. Zudem fehlte es mir am Kontrast; alle Bilder waren für mich irgendwie viel zu hell. Auch inhaltlich war der Comic kein Highlight, wenn auch ok. "Purge" wiederum war mir inhaltlich zu dürftig; dort konnten mir nur die Momente zwischen Palpatine und Vader gut gefallen. Die künstlerische Gestaltung war hier zwar schon wieder besser, wobei mir doch der eine oder andere Schnitzer aufgefallen ist, und auch "Purge" optisch an die ersten beiden Comics dieser Sammlung nicht mehr anknüpfen konnte. Insgesamt war "Endgame" für mich also ein bisschen ein durchwachsener Abschluss der "Clone Wars"-Comics.

Christian Siegel

Bewertung: 3/5 Punkten




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