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Die Operation Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Ethics
Episodennummer: 5x16
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 02. März 1992
Erstausstrahlung BRD: 26. April 1994
Drehbuch: Sara Charno, Stuart Charno & Ronald D. Moore
Regie: David Livingston
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data.
Gastdarsteller: Caroline Kava als Toby Russell, Brian Bonsall als Alexander Rozhenko, Patti Yasutake als Alyssa Ogawa u.a.

Kurzinhalt: Lieutenant Worf wird von einem schweren Container getroffen. Dabei wurde seine Wirbelsäule irreparabel beschädigt – er ist nun vom Halswirbel abwärts gelähmt. Für einen klingonischen Krieger kommt dies einem Todesurteil gleich, weshalb er Commander Riker auch darum ersucht, ihm beim rituellen Selbstmord – den die klingonische Tradition in dieser Situation von ihm verlangt – zu helfen. Doch diesem fällt es äußerst schwer, der Bitte seines Freundes nachzukommen. Währenddessen bietet sich für Worf auch noch eine zweite Option: Dr. Russell, eine Expertin auf dem Gebiet der experimentellen Medizin, kommt an Bord, um sich mit seinem Fall zu befassen. In einer neuen, bislang unerprobten und von ihr entwickelten Behandlungsmethode sieht sie die Chance, ihm seine uneingeschränkte Mobilität wieder zurückzugeben. Doch Dr. Crusher spricht sich aufgrund des hohen damit verbundenen Risikos gegen den Eingriff aus. Generell sind ihr Dr. Russells Methoden, die nicht davor zurückschreckt, den Fortschritt ihrer Forschung vor den hippokratischen Eid zu stellen, zutiefst zuwider. Doch angesichts Worfs Absicht, rituellen Selbstmord zu begehen, scheint Dr. Russells experimentelle Behandlung die einzige Chance zu sein, das Leben des Klingonen zu retten…

Denkwürdige Zitate: "You and I have served together for many years. Fought side by side. I know you to be a brave and honorable man. If you truly consider me a friend, help me now. Help me end my life as I have lived it, with dignity and honor."
(Worfs Bitte an Riker.)

"You're using the desperation of an injured man as an excuse to try a procedure that you couldn't do under normal circumstances."
(Dr. Crusher stellt Dr. Russell zur Rede.)

"A Klingon may not be good at accepting defeat, but he knows all about taking risks."
(Picard redet Beverly ins Gewissen.)

"I am delighted that Worf is going to recover. You gambled, he won. Not all of your patients are so lucky."
(Crushers nachdenklich-vernichtenden Abschiedsworte an Dr. Russell.)

Review: Episodenbild (c) CBS "Die Operation" ist eine jener Episoden, deren Grundidee auf dem Papier wie ein Highlight klingt, wo das Endergebnis mit dem vorhandenen Potential jedoch bei weitem nicht mithalten kann. Was mir an der Episode noch mit am besten gefallen konnte, ist in der Betrachtung der klingonischen Kultur, und Worfs (ursprünglichem) Entschluss, Selbstmord zu begehen. Zwar trägt man bei der zentralen Message des Films – auch körperlich behindert ist man noch eine wertvolle Person und eine Bereicherung für die Gesellschaft – da und dort etwas gar zu dick auf, aber mir gefiel, wie die klingonischen Traditionen hier nicht von vornherein verteufelt wurden; vielmehr darf Picard den Advocatus Diaboli spielen (in die gleiche Rolle schlüpft er dann auch später gegenüber Dr. Crusher) und die klingonische Kultur verteidigen. Hier wird nicht gewertet, sondern versucht, ein möglichst vorurteilsfreies Bild zu zeichnen. Das fand ich positiv. Sehr gut gefallen haben mir auch die gemeinsamen Szenen von Worf und Riker, sowie Worf und seinem Sohn Alexander. Und auch das Hoffen und Bangen der Familienangehörigen und Freunde während einer Operation fängt die Episode perfekt ein. Insgesamt fand ich den Worf-Teil der Handlung also überwiegend gelungen.

Der Geschichte rund um Dr. Russell und ihre experimentelle Behandlung ergeht es da schon deutlich schlechter. Ein ähnlich differenziertes Bild wie bei der Worf-Story und ihrer Betrachtung der klingonischen Kultur darf man sich dort nämlich nicht erwarten. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Vielmehr wird Dr. Russell verteufelt, und macht man es dem Zuschauer in meinen Augen viel zu leicht, sich auf Dr. Crushers Seite zu schlagen. Anstatt zu versuchen, sich dem Thema der medizinischen Forschung und den damit verbundenen, durchaus komplexen, moralischen und ethischen Fragen möglichst objektiv zu nähern, übt man sich vielmehr in allzu offensichtlicher schwarz/weiß-Zeichnung. Schlimm genug, dass Dr. Russell gleich nach ihrer Ankunft feststellt, dass sie zu Worf eine gewisse professionelle Distanz wahren will. Aber dass sie danach einem schwer Verwundeten ein experimentelles Medikament gibt an dem er stirbt, und so ihren hippokratischen Eid verletzt, ist unentschuldbar. Auch am Ende macht Dr. Crusher noch einmal deutlich, dass die Tatsache, dass es ihr gelungen ist, Worf zu retten, kein Grund dafür ist, ihr für ihre Sünden Absolution zu erteilen; ihre Methoden sind dennoch verabscheuungswürdig. Und so darf Dr. Crusher das letzte Wort haben, während Dr. Russell ziemlich schmähstad die Enterprise verlässt. Sehr schade; eine differenziertere Betrachtung hätte ich hier entschieden vorgezogen. Und dass praktisch ab der ersten Minute, in der Dr. Russel auf dem Bildschirm erscheint, klar ist, dass sich die Episode in weiterer Folge in genau diese Richtung bewegen wird, und sich zur penetranten Schwarz/Weiß-Zeichnung (die unsere Helden wieder mal als unfehlbar und alle anderen als falschliegend darstellt) somit auch noch die Vorhersehbarkeit dazugesellt, macht es auch nicht gerade besser.

Episodenbild (c) CBS Und das sind noch nicht mal die größten Problemzonen der Episode! Der erste ganz große Schwachpunkt von "Die Operation" ist die Tatsache, dass man – trotz des überraschenden Todes von Tasha in der ersten Staffel – sowohl den Tod noch eine fortwährende Lähmung von Worf keine Sekunde lang in Betracht zieht. Wenn Dr. Crusher am Anfang sagt, dass sie diese Art der Verletzung nicht reparieren kann, denkt man sich somit nur "Ja, klar!". Gleiches gilt auch für den Scheintod. Letzteres ist dann für mich auch gleich der zweite und zugleich gravierendste Kritikpunkt an dieser Folge. Ich hasse so etwas nun einmal. Es ist einfach nur extremst billig und feige, nach so einer definitiven Aussage ("Er ist tot, Jim" – sozusagen) dann noch nochmal einen Rückzieher zu machen. Wenn sie es schon so lang ausdehnen, dann müssen sie es in meinen Augen auch durchziehen. Alles andere ist Betrug am Seher. Davon, dass die Szene in erster Linie dazu da zu sein scheint, dass sich Dr. Crusher nochmal profilieren kann, ganz zu schweigen. Last but not least – auch wenn es "Die Operation" nicht direkt anzulasten ist: Wetten, dass Worf in der nächsten Folge schon wieder voll einsatzfähig sein wird?

Fazit: "Die Operation" hat ein paar gute Ansätze, und hätte das Potential zu einer gelungenen Charakterfolge geboten. Alles rund um Worf und die ethische Diskussion rund um die üblichen Riten der Klingonen in so einer Situation konnte mir ja grundsätzlich auch ganz gut gefallen. Leider aber tritt dies gegenüber der Handlung rund um Dr. Russell und ihre unethischen Forschungsmethoden zunehmend in den Hintergrund. Und eben dieser Teil der Episode hat mich insofern nicht überzeugt, als dass man sich einer ernsthaften Diskussion dieses schwierigen Themas verwehrt, und das ganze vielmehr für eine typische Schwarz/Weiß-Zeichnung nutzt, die Beverly Crusher als den guten Doktor und Toby Russell als den bösen Doktor inszeniert. Selbst die Tatsache, dass ihre Methode letztendlich funktioniert hat, wird durch Crushers nachdenklich-vernichtenden Kommentar am Ende übertönt; von der Tatsache dass er ohne ihre Hilfe gestorben wäre ganz zu schweigen. Die letzten beiden Nägel im Sarg sind dann die Tatsache, dass am positiven Ausgang des Geschehens von vornherein kein Zweifel besteht, sowie an Worfs höchst entbehrlichem Scheintod. Trotz guter Ansätze und dem vorhandenen Potential reicht es somit insgesamt nicht mehr ganz für eine durchschnittliche Wertung.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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