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Star Trek - TNG: Die Augen der Betrachter Drucken E-Mail
Braucht etwas, um in die Gänge zu kommen Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 19 Januar 2015
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - The Next Generation: Die Augen der Betrachter"
Originaltitel: "Star Trek - The Next Generation: The Eyes of the Beholders"
Bewertung:
Autorin: A. C. Crispin
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 219 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: 1990 (E) bzw. 1992 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11537-1
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Mehreren verschollenen Raumschiffen auf der Spur, stößt die U.S.S. Enterprise auf eine Art Weltraumfriedhof, deren Schiffe von einer Raumstation zu diesem Ort gezogen wurden. Aufgrund der Strahlung welche die Station abgibt wurden die Crewmitglieder wahnsinnig, und brachten sich gegenseitig um. Als die Enterprise ebenfalls von der Station eingefangen wird, droht ihrer Besatzung das gleiche Schicksal – wenn auch die starken Schilde der Enterprise zumindest vorerst das Schlimmste verhindert. Dennoch drängt die Zeit, und so schickt Captain Picard ein Außenteam auf die Station, um diese zu erforschen, und vor allem auch das schädliche Signal an seinem Ausgangspunkt zu deaktivieren. Doch die Besatzungsmitglieder brechen fast unmittelbar nach dem Transfer zusammen – selbst Data schaltet sich ab. Verzweifelt sucht man nach einer Lösung für das Problem, doch die Zeit drängt. Findet die Enterprise keinen Weg, das Signal auszuschalten, verbleibt als einzige Option, das einzigartige und kulturell sowie historisch bedeutsame Artefakt zu vernichten…

Review: Grundsätzlich macht die Autorin A.C. Crispin bei "Die Augen der Betrachter" vieles richtig. Sie macht weder den Fehler, die Figuren zu stiefmütterlich zu behandeln und sich nur auf ein mysteriöses Raumphänomen zu konzentrieren, allerdings gibt es ein eben solches eben durchaus auch, dass es zu ergründen gilt – womit auch dem Science Fiction-Anteil der "Star Trek"-Gleichung genüge getan ist. Der Roman ist zudem gut geschrieben, bewegt sich flüssig vorwärts, und die Figuren sind gut getroffen und verhalten sich so, wie wir das auch aus der Serie kennen. Besonders gut ist ihr dabei alles rund um Data getroffen, der an jegliches Problem gewohnt analytisch herangeht (wunderbar fand ich z.B. folgenden Satz, in dem sich Data mit der Möglichkeit seines bevorstehenden "Todes" konfrontiert sieht: "Diese Vorstellung erfüllte Data mit dem intensiven Wunsch nach einer anders gestalteten Zukunft"), und sich in ihrer Erzählung sowohl sein Bestreben der Menschlichkeit (so versucht sich Data in "Die Augen der Betrachter" dabei, einen Roman zu verfassen) als auch seine Faszination für die Wunder des Universums bewahrt. Positiv fand ich zudem, dass sie mit Selar einer Person aus der dritten Reihe Aufmerksamkeit schenkt, und diese in der Serie kaum beleuchtete Figur mit Leben füllt. Zudem fand ich sowohl das zugrundeliegendes Mysterium als auch dessen Auflösung – sowie die Lösung für das Problem, dass die Crew der Enterprise letztendlich findet – sehr gelungen und in bester "Star Trek"-Tradition (sprich: eine anfängliche Bedrohung stellt sich als gar nicht so bedrohlich – oder zumindest von ihren Schöpfern nicht als solche gedacht – heraus).

Leider hat "Die Augen der Betrachter" aber auch die eine oder andere –aus dieser Frühphase der "Star Trek" bzw. "Next Generation"-Romane nicht unbekannte – Schwäche im Gepäck. So ist das Mysterium rund um das außerirdische Artefakt, dass andere Raumschiffe zu sich zieht zwar grundsätzlich sehr interessant, aber a) erinnert das Grundkonzept der durchdrehenden Besatzungsmitglieder an die TOS-Folge "Implosion in der Spirale" bzw. deren TNG-Kopie "Gedankengift", und b) dauert es doch ziemlich lange, ehe dieses Rätsel endlich in den Mittelpunkt rückt, und die Autorin ihr den überwiegenden Teil ihrer Aufmerksamkeit schenkt. Der Einstieg gestaltet sich demnach noch etwas zäh, und ist wenig interessant oder gar spannend ausgefallen. Und was die starke Charakterorientierung betrifft fällt negativ auf, dass A.C. Crispin viel Zeit auf eine bislang völlig unbekannte Figur verwendet, nämlich das blinde andorianische Mädchen. Zwar dient dieses zugegebenermaßen in erster Linie dazu, Selar mehr Profil zu verleihen. Zudem freute ich mich darüber, dass dort das aus der klassischen Serie bekannte Sensorgitter aufgegriffen wurde. Dennoch sehe ich eine solche Konzentration auf eine völlige Gastfigur immer eher kritisch. Zumal man sich auch einzelne Stellen, wie z.B. das Weglaufenam Ende, hätte sparen können, ohne Wesentliches zu verlieren. Negativ fällt zudem die eine oder andere unlogische Entscheidung der Besatzungsmitglieder – insbesondere von Captain Picard (der mit der Einsatzbesprechung warten will, bis Riker wieder fit ist; es ist ja nicht so, als ob man unter Zeitdruck stehen und die Zerstörung der Enterprise in nur wenigen Stunden droht…) – auf. Und so amüsant es grundsätzlich auch ist, wie sich A.C. Crispin hier über Liebesszenen in Romanen – und Datas Versuche, eine solche zu schreiben – auch sein mag, aber ihr eigener Versuch, bei Rikers Erinnerungen an eine alte Freundin, ist leider um nichts besser. Gewächshaus, Stein, und so. Zuletzt fällt auf, dass das mit den vier Geschlechtern bei den Andorianern zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht ausgearbeitet war, wodurch ein kleiner Kontinuitätsfehler entsteht. Ich wills nur erwähnt haben.

Fazit: Die Beschreibung der außerirdischen Raumstation sowie das Rätsel um ihre Erbauer sowie ihre Funktion – und wie es der Enterprise-Besatzung gelingen soll, die gefährlichen Signale auszuschalten ohne dabei dieses kostbare Artefakt zu vernichten – fand ich sehr gelungen, und stellte für mich auch die größte Stärke des Romans. Positiv auch, dass A.C. Crispin den Figuren viel Zeit einräumt und insbesondere Data und Selar viel Beachtung schenkt. Letztere kam in der Serie ja leider nur auf einen Auftritt, und bekommt somit hier nachträglich etwas mehr Profil verliehen. Weniger gut fand ich, wie viel Seiten die Autorin auf eine bislang völlig unbekannte Figur (das blinde andorianische Kind) spendiert. Zudem dauert es doch ziemlich lange, ehe das nette Mysterium rund um die Station ins Zentrum rückt. Die eine oder andere Entscheidung der Crew – allen voran von Captain Picard – konnte ich nur bedingt nachvollziehen. Und auch kleinere weniger gelungene Momente – wie Rikers Erinnerungen an eine frühere Liebhaberin – haben sich eingeschlichen. Insgesamt ist "Die Augen der Betrachter" aber ein durchaus brauchbarer Roman aus der Frühphase der TNG-Bücher.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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