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Doctor Who: 11 Doktoren, 11 Geschichten Drucken E-Mail
Ein Muss für alle Fans des Doktors! Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 10 Januar 2015
 
Titel: "Doctor Who: 11 Doktoren, 11 Geschichten"
Originaltitel: "Doctor Who: 11 Doctors, 11 Stories"
Bewertung:
Autoren: Eoin Colfer, Michael Scott, Marcus Sedgwick, Philip Reeve, Patrick Ness, Richelle Mead, Malorie Blackman, Alex Scarrow, Charlie Higson, Derek Landy & Neil Gaiman
Übersetzung: Christian Humberg, Anika Klüver, Stephanie Pannen, Susanne Döpke & Claudia Kern
Umfang: 505 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: Mai 2014
ISBN: 978-3-8642-5312-6
Kaufen: Taschenbuch (D), Taschenbuch (E)
 

Inhalt & Review: Pünktlich zum 50. Geburtstag des Doktors sind in England 11 digitale Kurzgeschichten von 11 verschiedenen Autoren erschienen, die schließlich in einer Taschenbuch-Ausgabe zusammengefasst wurden. Dank dem Cross Cult-Verlag hat es diese Jubiläumsausgabe im vorangegangenen Jahr auch in den deutschsprachigen Raum geschafft. Wie von solchen Anthologien üblich, schwankt die Qualität der einzelnen Geschichten da und dort ein wenig, insgesamt hat mich "11 Doktoren, 11 Geschichten" aber bestens unterhalten – und das, obwohl ich bislang nur die Inkarnationen Nr. 9 und 10 des Doktors kenne. "Der Doktor schafft's mit links" von Eoin Colfer erweist sich dabei gleich einmal als höchst gelungener Einstieg. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam geschrieben, und verschaffte mir trotz ihrer Kürze einen interessanten Einblick in die doch etwas mürrische Persönlichkeit des ersten Doktors (was so überhaupt nicht zu den beiden Inkarnationen passt, die ich bislang kenne). Zudem kann die Geschichte mit einem wundervollen Abschlussgag aufwarten, der hier natürlich nicht verraten werden soll. Jedenfalls war "Der Doktor schafft's mit links" eine sehr unterhaltsame und phantasievolle Geschichte. "Die namenlose Stadt" knüpfte dann qualitativ nahtlos an die erste Kurzgeschichte an. Besonders gut hat mir daran die Idee eines ähnlich mächtigen Widersachers – dem "Master" – gefallen. Zumindest bislang wäre mir nämlich eine ähnliche Moriarty-Figur zu des Doktors Sherlock Holmes bei der 9. und 10. Inkarnation noch nicht untergekommen; ich persönlich fände so einen Feind aber um einiges interessanter als die ewig gleichen Daleks. Auch davon abgesehen ist die Story sehr gut geschrieben, höchst kurzweilig, und mit der einen oder anderen netten Idee bzw. Anspielung gespickt.

"Der Speer des Schicksals" brachte den Doktor und seine Begleitung dann nach einem kurzen Einstieg im London der 60er Jahre ins Reich der Wikinger. Der titelspendende Speer des Schicksals erwies sich dabei als interessant ausgearbeiteter McGuffin, und mir gefiel auch die Anspielung auf den Zweiten Weltkrieg und Adolf Hitlers vermeintliche Vorliebe für das Okkulte (wo ich natürlich unweigerlich an "Indiana Jones" denken musste) sehr gut. Und auch die Idee, dass die Wikinger einfach "nur" sehr mächtige, hoch angesehene Persönlichkeiten in den Status von Göttern erhoben haben, gefiel mir. Einzig die Tatsache, dass dies die zweite Geschichte in Folge mit dem Master war, fand ich etwas ungeschickt. "Die Wurzeln des Bösen" fand ich dann ebenfalls wieder sehr interessant – insbesondere da es sich bei ihr quasi um die Fortsetzung eines Abenteuers des 11. Doktors handelt (wobei ich mangels Kenntnis der betreffenden Staffeln noch nicht sagen kann, ob es sich um eine direkte Referenz auf eine Episode handelt, oder man einfach nur auf den Doktor selbst anspielt). Die Idee, dass sich eine frühere Inkarnation des Doktors mit den Taten eines seiner späteren Ichs herumschlagen muss, fand ich sehr faszinierend, und auch sonst war die Geschichte rund um den "Weltenbaum" sehr fantasievoll. "Böse Zungen" fiel für mich dann im Vergleich zu den vorangegangenen Geschichten ein bisschen ab, was vor allem daran liegt, dass hier andere Figuren in den Mittelpunkt rücken und der fünfte Doktor nur als Nebenfigur in Erscheinung tritt. Das muss zwar grundsätzlich nichts schlechtes sein, aber in einer Jubiläumsanthologie die eigentlich alle Inkarnationen des Doktors vorstellen – bzw. zelebrieren – soll, fand ich es etwas ungeschickt und unpassend. Und auch das mit den Wahrheitssprechern… na ja. Nett fand ich in erster Linie die Beleuchtung der Rassenthematik in den 50ern der USA. Davon abgesehen fand ich die Geschichte aber "nur" ok.

Das gleiche Prädikat würde ich auch "Etwas Geliehenes" verleihen. Die Idee einer Welt die auf Las Vegas basiert war durchaus nett, aber irgendwie verstand es die Geschichte nicht so recht, mich zu packen. Immerhin waren die Interaktionen zwischen dem Doktor und seiner Begleitung sowie seiner Widersacherin gut geschrieben. Davon abgesehen würde ich "Etwas Geliehenes" aber nicht zu den Highlights dieser Anthologie zählen. "Wellen am Strand" liegt dann eine interessante Idee zugrunde, nämlich die eines Paralleluniversums, in dem die Dalek nett, freundlich, harmlos und von allen hoch angesehen sind. Mir gefällt dabei vor allem, dass dies den Doktor dazu zwingt seine eigene Meinung über die Daleks zu überdenken. Zudem fand ich sowohl den Einstieg als auch das Finale rund um den temporalen Plexus in dem sie gefangen sind sehr gelungen. "Die Spore" würde ich dann wieder zu den nicht ganz so gelungenen Geschichten zählen. Irgendwie fand ich die Grundidee rund um den Virus nicht sonderlich interessant, und die komplette Story was Sprachwitz und Spannung betrifft nicht auf demselben (hohen) Niveau wie die besseren Geschichten dieser Anthologie. Ok, aber nicht überragend. In "Die Bestie von Babylon" machte ich dann zum ersten Mal innerhalb dieser Sammlung die Bekanntschaft eines mir bereits bekannten Doktors, was heißt, dass insofern eine neue Herausforderung dazu kam, als diese mit dem Bild dass ich aus der Serie gewonnen habe übereinstimmen musste. Aus meiner Sicht ist dies Charlie Higson sehr gut gelungen. Sehr interessant fand ich auch die zeitliche Einordnung dieser Geschichte, die in etwa während der letzten Minute der Pilotfolge "Rose" angesiedelt ist. Die Story selbst war auch ganz nett und unterhaltsam, aber die Highlights dieser Geschichte waren für mich ganz klar ihre zeitliche Einordnung und die Darstellung des Doktors.

"Das Geheimnis des Spukhauses" war dann mein ganz persönliches Highlight innerhalb dieser Anthologie. Ungemein unterhaltsam von der ersten bis zur letzten Seite, mit zahlreichen großartigen und teilweise wirklich köstlichen Anspielungen auf andere Romane gespickt (wobei ich vor allem die kurze Referenz auf "Twilight" zum Brüllen fand), und generell ungemein phantasievoll. Sehr gut gefiel mir auch der Ansatz einer Parodie auf Kinderabenteuer á la "Die drei Fragezeichen" und Konsorten, und generell wie man als Kind das eine oder andere Buch geliebt haben kann, dass man als Erwachsener dann durchaus kritisch(er) betrachtet. Ich hatte auch insofern Glück, als ich kürzlich damit begonnen habe, in die dritte Staffel der Serie vorzustoßen und so Martha schon kennengelernt zu haben, was der Geschichte sicherlich zusätzlichen Reiz verschaffte. Am besten fand ich an "Das Geheimnis des Spukhauses" aber die Darstellung des Doktors, den ich einfach nur großartig beschrieben und prima getroffen fand. Derek Landy fängt die manische Energie und die schon fast kindliche Begeisterung des 10. Doktors perfekt ein, und spickt seine Erzählung mit zahlreichen witzigen Kommentaren. Insgesamt ist "Das Geheimnis des Spukhauses" eine ungemein phantasievolle und unterhaltsame Geschichte, an die ich mich noch lange mit Freude erinnern werde. Selbst dem von mir hoch geschätzten Neil Gaiman fiel es schwer, an diese hohe Qualität dann noch einmal anzuknüpfen. "Kein Uhr" überzeugte mich in erster Linie mit dem faszinierenden Finale, der dann auch den etwas schräg klingenden Titel erklärt. Zudem hat er mit den Kin einen faszinierenden neuen – und sehr gut ausgearbeiteten – Feind erschaffen. Vor allem den Hintergrund dieses "Volkes" fand ich ungemein interessant; hier beweist Gaiman wieder einmal seinen Einfallsreichtum. Einzig die Tatsache, dass im Finale eine Deus Ex Machina zum Einsatz kommt, hat mich ein bisschen enttäuscht. Und insgesamt war die Geschichte nicht ganz so unterhaltsam und amüsant geschrieben wie "Das Geheimnis des Spukhauses" zuvor. Dennoch ist ihm mit "Kein Uhr" zweifellos ein gelungener Abschluss dieser Anthologie gelungen.

Fazit: Ich kann allen Doctor Who-Fans – aber auch jenen, die es noch werden wollen – "11 Doktoren, 11 Geschichten" nur wärmstens ans Herz legen. Zwischendurch mag es zwar die eine oder andere Erzählung geben, die in meinen Augen mit dem Rest nicht ganz mithalten konnte, allerdings sind die Geschichten mit rund 40 Seiten kurz genug, dass selbst die nicht ganz so faszinierenden nicht weiter ins Gewicht fallen. Zudem sind jene Stories die mich bestens unterhalten konnten ganz klar in der Überzahl. Mein ganz persönliches Highlight war dabei "Das Geheimnis des Spukhauses"; diese Geschichte konnte mich wirklich begeistern, einfach, da sie so ungemein phantasievoll ist und mit zahlreichen Anspielungen auf bekannte Romanreihen und Märchen aufwarten kann. Zudem wurde der zehnte Doktor von Derek Landy wirklich perfekt getroffen. Aber auch die Mehrzahl der anderen Geschichten bot sehr gute Unterhaltung. Für Freunde des Doktors ist "11 Doktoren, 11 Geschichten" in meinen Augen jedenfalls ein Pflichtkauf!

Bewertung: 4.5/5 Punkten
Christian Siegel





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