Star Trek - TOS: Foul Deeds Will Rise |
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Ein Abenteuer aus der späten Film-Ära
Kategorie:
Star Trek (Literatur) -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 22 Dezember 2014
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Titel: |
"Star Trek - The Original Series: Foul Deeds Will Rise" |
Bewertung: |
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Autor: |
Greg Cox |
Übersetzung: |
- |
Umfang: |
370 Seiten |
Verlag: |
Pocket Books |
Veröffentlicht: |
25. November 2014 |
ISBN: |
978-1-4767-8324-6 |
Kaufen: |
Taschenbuch (E), Kindle (E) |
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Kurzinhalt:
Rund ein Jahr nach ihrer Suche nach Gott fliegt die U.S.S. Enterprise in einen entlegenen Sektor. Kevin Riley, mittlerweile Botschafter der Föderation, soll zwischen den Planeten Pavak und Oyolo nach jahrzehntelangem, erbitterten Konflikt Friedensverhandlungen führen. Als Captain Kirk zur Vorführung von Shakespears "Der Sturm" eingeladen wird, staunt er nicht schlecht, als er in der Rolle von Prospero keine geringere als Lenore Karidian erkennt – die Tochter von Kodos dem Henker, die um ihren Vater zu schützen vor über 20 Jahren ebenfalls zu einer mehrfachen Mörderin wurde. Seither hat sie ihre Strafe abgesessen, und ein psychologisches Gutachten bescheinigt ihr, geistig gesund zu sein und keine Gefahr mehr für die Allgemeinheit darzustellen. Doch warum reist sie dann unter anderem Namen? Um diese Frage zu klären – und in der Hoffnung, alte Risse zu kitten – lädt Captain Kirk sie an Bord der Enterprise zu einem Empfang. Kurz darauf wird einer der Vertreter des Planeten Pavak ermordet in seinem Quartier entdeckt. Nun muss die Crew der Enterprise nicht nur klären, ob Lenore dafür verantwortlich ist, sondern auch alles daran setzen, die Friedensbemühungen trotz dieses Rückschlags fortzusetzen…
Review:
Was die Romane von Greg Cox auszeichnet, ist sein schon fast enzyklopädisches Wissen über "Star Trek" – und wie er dieses bei seinen Werken durch unzählige Anspielungen und Rückgriffe auf die Kontinuität einsetzt. "Foul Deeds Will Rise" bildet hier keine Ausnahme. Der Roman ist nicht nur eine Art späte Fortsetzung zur Episode "Kodos der Henker", sondern weiß auch noch mit zahlreichen anderen Anspielungen auf die klassische Serie und/oder die Filme zu begeistern. Eben dies wertete den Roman für mich wieder einmal ungemein auf. Auch die Figuren sind sehr gut getroffen. Kirk & Co. reden und verhalten sich genau so, wie man das erwarten würde – wobei Greg Cox sie auch wirklich so beschreibt, wie wir sie aus der Film-Ära kennen, wo die Crew doch noch einmal einen familiäreren Eindruck gemacht hat, und sich die Charaktere insgesamt seit ihren TV-Tagen doch teilweise weiterentwickelt hatten. So ist Spock mit seinen Emotionen viel mehr im Reinen als noch zu Serientagen. Sehr interessant fand ich es auch, Chekov als Sicherheitschef zu erleben – eine Rolle, in der er sich in den Filmen ja leider, abseits einiger Szenen bei der Morduntersuchung in "Das unentdeckte Land", kaum in Szene setzen konnte. Schön, dass dies hier nachgeholt wird.
Generell empfand ich die Ära, in der "Foul Deeds Will Rise" angesiedelt ist, als eine der ganz großen Stärken des Romans. Die meisten Romane die zur klassischen Serie erscheinen spielen ja doch überwiegend während der Serie, bzw. maximal noch in der Lücke zwischen der letzten Episode und dem ersten Film. Der Filmära hingegen hat man sich bislang eher selten zugewandt. Jedenfalls hoffe ich, dass Greg Cox' Beispiel Schule machen und nun noch einige weitere Abenteuer aus dieser Epoche folgen werden. Wenn es an "Foul Deeds Will Rise" einen Knackpunkt gibt, dann ist das die Story. Die Mission auf die man die Enterprise schickt ist jetzt nicht sonderlich originell, und vieles im weiteren Handlungsverlauf ist absehbar. Ziemlich bald wird auch deutlich, welche Message Greg Cox hier anstrebt, und so positiv diese auch ist, und so sehr ich ihr zustimme, so macht das Wissen darum welche Aussage er hier vermitteln will das eine oder andere etwas vorhersehbar. Gut gefallen konnte mir allerdings die Auflösung rund um die Methode des Mörders. Zudem fand ich es positiv, dass uns Cox am Ende ein von mir schon befürchtetes Klischee doch noch erspart hat. Dennoch ist die Handlung an sich jetzt nichts besonderes, und nicht übermäßig interessant. Aufgrund des flüssigen Schreibstils und des nicht allzu großen Umfangs (von der Seitenzahl nicht täuschen lassen; die Schrift ist für "Star Trek"-Pocket Books-Verhältnisse angenehm groß) kam bei mir aber wenigstens auch nie Langeweile auf.
Fazit:
"Foul Deeds Will Rise" bietet gute "Star Trek"-Unterhaltung. Seine beiden größten Stärken waren für mich die zahlreichen Rückgriffe und Anspielungen auf die "Star Trek"-Kontinuität, sowie die Epoche, in der Greg Cox diesen Roman angesiedelt hat – ist die Filmära doch literarisch noch vergleichsweise wenig erforscht. Und auch die Figuren wurden von ihm wieder einmal phantastisch getroffen. Die Handlung selbst ist hingegen nichts Besonders, und kommt teilweise auch etwas hanebüchen daher. Zudem fand ich die eine oder andere Entwicklung auch ziemlich vorhersehbar – nicht zuletzt, da Greg Cox hier auf eine ganz bestimmte – grundsätzlich durchaus gefällige – Aussage zuzustreben schien. Trotz dieser Mankos würde ich "Foul Deeds Will Rise" aber insbesondere allen Fans der "Star Trek"-Filme mit der alten Crew, die ein weiteres Abenteuer mit ihnen aus dieser Ära erleben wollen, durchaus empfehlen.
Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel
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