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Discworld: Soul Music Drucken E-Mail
Die Scheibenwelt entdeckt den Rock'n'Roll Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 13 Dezember 2014
 
Titel: "Soul Music"
Deutscher Titel: "Rollende Steine"
Bewertung:
Autor: Terry Pratchett
Umfang: 378 Seiten
Verlag: Corgi Books
Veröffentlicht: Mai 1994
ISBN: 978-0-552-14029-4
Kaufen: Taschenbuch (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Hilflos muss TOD mit ansehen, wie seine Ziehtochter Ysabell und ihr Mann – und sein früherer Gehilfe – Mort bei einem Karrenunfall ums Leben kommen. Daraufhin verfällt er in eine tiefe Depression, und hängt die Sense neuerlich an den Nagel um sich in die Welt zu begeben. Dadurch erbt seine Enkeltochter Susan wohl oder übel nun seine Funktion. Doch bereits bei einer ihrer ersten Aufträge rettet sie das Leben des jungen Musikers Buddy. Dieser wird fortan von Musik am Leben gehalten, die dem allerersten Instrument der Scheibenwelt entstammt – einer Gitarre die merkwürdige Töne von sich gibt und sich quasi von selbst spielt. Zusammen mit einem Troll und einem Zwerg gründet er daraufhin eine Band, die sie "The Band With Rocks In" nennen. Dadurch erhält zunehmend die magische Kraft der Musik Einzug in die Scheibenwelt…

Review: "Soul Music" erzählt gleich mehrere parallel verlaufende Handlungsstränge. Mein Favorit war dabei ganz klar alles rund um Susan. Wie sie die Wahrheit über ihren Großvater erfährt, dessen "Reich" besucht, langsam beginnt in seine Fußstapfen zu treten usw. war einfach wunderbar beschrieben und mit zahlreichen gelungenen Momenten gespickt. Der absolute Höhepunkt war dabei für mich, wie Susan quasi in der Zeit zurückreist, zu jenem Moment, als TOD Morts Uhr umgedreht hat – erfahren wir doch nun in "Soul Music" endlich den Grund dafür, warum er das getan hat. Auch das nachfolgende Gespräch mit ihrem Großvater fand ich wunderbar. Und auch so Details wie z.B. das mit der Schaukel, oder generell die Beschreibung der Räumlichkeiten – die uns viel über TOD verraten (Susan drückt es im Roman in etwa so aus, dass er zwar das Leben imitiert, es aber nicht verstehen kann, weshalb alles irgendwie verzerrt ist) – fand ich hervorragend. Zudem fand ich diesen Teil der Handlung am spannendsten und interessantesten, und hat mich aus dem Ensemble Susan als Figur am meisten überzeugt.

Dementsprechend fallen die anderen Handlungsstränge im Vergleich leicht ab. Alles rund um die "Band With Rock In" war zwar nett, und bot ebenfalls den einen oder anderen gelungenen Moment, konnte mich aber irgendwie längst nicht so packen wie alles rund um Susan. Am besten fand ich bei dieser Handlung noch alles rund um C. M. O. T. Dibbler, bzw. die Behandlung der Vermarktung von Musik. Der Rest war zwar nicht schlecht, konnte mich aber auch nicht übermäßig begeistern. Die Story rund um TOD und seine Reise – die ihn u.a. zur Fremdenlegion führt – wiederum bliebt mir etwas zu sehr auf der Strecke, und konnte sich daher nur szenenweise bei mir durchsetzen – wobei vor allem sein Besuch in der Bar in Erinnerung bleibt. Generell hatte ich diesmal doch das Gefühl, dass die Handlung etwas zerfahren ist. Denn neben den gerade erwähnten spielen dann u.a. auch noch eine konkurrierende junge Band, die Zauberer rund um Erzkanzler Ridcully sowie die Musikgilde eine größere Rolle. Das macht das Geschehen zwar grundsätzlich schön abwechslungsreich, aber da und dort hatte ich das Gefühl, dass eine etwas fokussiertere Handlung nicht geschadet hätte. Was den Roman aber natürlich wieder einmal auszeichnet, ist Terry Pratchetts gewitzter Schreibstil voller grandioser Gags, netter Wortspiele, parodistischen Anspielungen und lustigen Kommentaren und Anmerkungen. Diesbezüglich steht "Soul Music" den anderen "Discworld"-Romanen in nichts nach.

Fazit: Bei "Soul Music" fand ich die Handlung ein bisschen durchwachsen. Während mir alles rund um Susan wirklich gut gefallen konnte, fielen die anderen – zahlreichen – Handlungsstränge für mich doch eher ab; einige mehr, einige weniger. Generell war es mir in "Soul Music" der parallel verlaufenden Handlungen und/oder der Figuren schon fast zu viel. Insgesamt würde ich jedenfalls den Roman was die Geschichte selbst anbelangt jetzt nicht unbedingt zu den allerbesten von der Scheibenwelt zählen – wenn es natürlich auch hier ein paar nette Anspielungen auf die reale Welt sowie auch viele gelungene Momente gab. Was "Soul Music" aber für mich in erster Linie wieder auszeichnet, ist Terry Pratchetts unvergleichlicher, amüsanter Schreibstil, der den Roman für mich trotz der nicht vollständig überzeugenden Handlung wieder sehr unterhaltsam gemacht hat.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel






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