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Star Trek - Voyager: Acts of Contrition Drucken E-Mail
Ihre Vergangenheit holt die Voyager-Crew ein Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 08 Dezember 2014
 
Cover (c) PocketBooks
Titel: "Star Trek - Voyager: Acts of Contrition"
Bewertung:
Autorin: Kirsten Beyer
Übersetzung: -
Umfang: 390 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: 30. September 2014
ISBN: 978-1-4767-6551-8
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die "Full Circle"-Flotte fliegt zum Hauptplaneten der Konföderation der Welten des Ersten Quadrantens, um sich mit Vertretern zu treffen und über eine mögliche Allianz zu diskutieren. Dabei zeigen sich jedoch schon bald große kulturelle Unterschiede, die eine Koalition eher unwahrscheinlich erscheinen lassen. Dennoch ist Admiral Kathryn Janeway nicht gewillt, so schnell aufzugeben, und sucht nach einem Weg, die gegenseitigen Differenzen zu überwinden. Als man sich einer Flotte von Konföderationsschiffen anschließt und auf einen Verbund von verschiedenen Völkern trifft, mit denen die U.S.S. Voyager auf ihrer ersten Reise durch den Delta-Quadranten in Kontakt getreten ist, und die man sich zum Feind gemacht hat, scheint es so, als würde ihr die Entscheidung abgenommen. Währenddessen sind Tom Paris, Seven of Nine sowie Doktor Sharak zur Erde auf. Während ersterer vor einem Schiedsgericht gegen seine eigene Mutter um das Sorgerecht für seine Tochter Miral kämpft, folgen Seven of Nine und Sharak einem Hilferuf der Sternenflotte im Kampf gegen die catomische Seuche…

Review: In meinem Review zu "The Eternal Tide" habe ich aus meiner Abneigung gegenüber der Entscheidung, Admiral Janeway von den Toten zurückzuholen, keinen Hehl gemacht – und zugleich in meiner Besprechung zum Nachfolger "Protectors" festgehalten, dass ich dennoch nicht daran denke, jetzt jeden weiteren Roman der Reihe für diese abzustrafen. Bei "Acts of Contrition" ging es sogar noch etwas weiter, hat diese Erzählung doch maßgeblich dazu beigetragen, mich diese Entscheidung der Autorin akzeptieren zu lassen. Nicht falsch verstehen: Die Art und Weise wie sie es gemacht hat war absolut verkrampft, enttäuschend und wenig überzeugend. Aber damals hielt ich es "lediglich" für eine Art Trotzreaktion, nachdem die für die TNG-Reihe verantwortlichen Autoren beschlossen, Kathryn als Borg-Bauernopfer herhalten zu lassen – und das vermeintlich ohne dies vorher mit den Voyager-Autoren Christie Golden und Kirsten Beyer abzusprechen. "Acts of Contrition" macht deutlich, dass Beyer mit Janeway noch viel vorhatte, und zeigt nun vermeintlich auch den Hauptgrund dafür auf, warum man sie zurückgeholt hat: Bietet sich doch so die Möglichkeit, sie mit den Konsequenzen ihrer Taten während ihrer siebenjährigen Odyssee durch den Delta-Quadranten zu konfrontieren.

Ich habe "Voyager" seit der Erstausstrahlung im Fernsehen nicht mehr gesehen; was mittlerweile auch schon wieder über 10 Jahre her ist. So packend das Finale auch war, das offene Ende ließ mich doch ziemlich unbefriedigt zurück und verlieh der gesamten Serie – die ich trotz einzelner schlechter Episoden doch recht gern hatte, und die mir auch lieber war als "Deep Space Nine" – im Nachhinein einen bitteren Beigeschmack. Insofern muss ich gestehen, mich an die meisten der Völker die hier aufgezählt wurden und mit denen die Voyager während ihrer siebenjährigen Odyssee in Kontakt kam nicht mehr erinnern konnte. Dennoch finde ich es absolut phantastisch, wie Kirsten Beyer diese Punkte aufgreift, und Kathryn Janeway nun mit den Folgen ihrer Entscheidungen konfrontiert. Etwas, dass in der Serie ja schon allein deshalb überwiegend nicht möglich war, da man ja in mehr oder weniger gerader Linie nach Hause flog und nicht zwischendurch wieder kehrt machte. Die mittlerweile in der "Star Trek"-Literatur etablierten neuen Technologien wie der Slipstream-Antrieb erlauben es nun, dies nachzuholen. Diesmal geht es nicht einfach nur darum, heil wieder nach Hause zu kommen. Die U.S.S. Voyager und ihre Flotte sind im Delta-Quadranten, um diesen zu erforschen, um neue Zivilisationen zu entdecken, und mit ihnen Allianzen zu schmieden. Eine völlig neue Ausgangssituation, aus der "Acts of Contrition" in meinen Augen zum ersten Mal seit Beginn des "Full Circle"-Projekts das damit einhergehende Potential ausschöpft.

Abseits der Thematisierung von Janeways "Sünden", die wohl im abschließenden Teil dieser Trilogie (der leider erst im Herbst nächsten Jahres erscheinen soll) noch deutlich ausgeprägter sein und dort dann in den Mittelpunkt des Geschehens rücken dürfte, dreht sich letztendlich aber fast jeder Handlungsstrang aus "Acts of Contrition" rund um die Konsequenzen von zuvor getroffenen Entscheidungen. Die Welten der Ersten Koalition werden mit ihren früheren Sünden konfrontiert, der Doctor leidet unter der Entscheidung, sich sämtlicher Gefühle für Seven of Nine zu entledigen, Tom Paris wird von der Entscheidung eingeholt, seine Mutter – und all seine anderen Freunde und Mitglieder seiner Familie – angelogen zu haben, und auch Seven of Nine muss sich als sie auf Axum sowie eine weitere frühere Borg-Drohne trifft deren Auftauchen ich hier nicht vorwegnehmen will den Schatten ihrer Vergangenheit stellen. Im Gegensatz zu den bisherigen "Voyager"-Romanen welche die Geschichte aus der Serie fortsetzten handelt es sich somit um kein "Einzel"-Abenteuer, vielmehr spielt die Vergangenheit eine wesentliche Rolle, und baut Kirsten Beyer äußerst detailliert darauf auf. Das allein macht den Roman sehr interessant.

Die einzelnen Handlungsstränge kamen bei mir dabei teilweise doch etwas unterschiedlich gut an. Ich persönlich fand alles rund um Seven of Nine am schwächsten, auch wenn es selbst dort das eine oder andere Highlight gab. Aber irgendwie konnte ich mit ihren gemeinsamen Szenen mit Axum vergleichsweise wenig anfangen. Deutlich gelungener schon alles rund um Tom Paris. Dass man den Ausgang des Schiedsverfahrens praktisch von der ersten Seite an zu kennen scheint, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle – geht es doch weniger um das Ziel, als vielmehr, wie sehr dieser Prozess beide Parteien belastet. Zudem erlaubt es dieses Plotkonstrukt, Paris' Entscheidung noch einmal aufzurollen und zudem zu zeigen, wie schwer seine Mutter davon getroffen ist. Sehr interessant fand ich auch alles rund um die Nachforschungen von Samantha Wildman und Doktor Sharak, wo wohl schon die Angel für eine große Offenbarung im nächsten Roman ausgelegt wurde. Sharak war für mich generell eine der größten Stärken des Romans, aufgrund der besonderen Sprache der Taramianer – wobei Kirsten Beyer die aus "Darmok" bekannten "Vokabeln" noch um einige zusätzliche, nicht minder ausdrucksstarke Phrasen bereichert hat.

Herzstück des Romans ist aber alles rund um die Konföderation der Welten des Ersten Quadrantens. Kirsten Beyer erschafft hier eine faszinierende und in Teilbereichen erschreckende Zivilisation, die sich was ihre Wertvorstellungen etc. betrifft deutlich von der Föderation unterscheiden, und uns dementsprechend fremd erscheinen. Zugleich wirkt aber nichts davon irgendwie konstruiert, als sei es nur des Schocks willen da, sondern ergibt wenn man in die Rolle der Konföderation oder bestimmter Teilorganisationen davon schlüpft, durchaus Sinn. Das Portrait dass Beyer von dieser Gemeinschaft zeichnet ist dabei in mehrerlei Hinsicht vielschichtig. Einerseits spart sie ihre positiven Aspekte und ihre Errungenschaften nicht aus, ohne dabei auf ihre Schattenseiten zu vergessen. Andererseits beleuchtet sie viele verschiedene Teilbereiche, angefangen bei Politik über Medizin bis hin zu Landwirtschaft. Dadurch ergibt sich ein vielschichtiges, faszinierendes Portrait einer bis ins kleinste Detail durchdachten außerirdischen Zivilisation. Der beste Teil dieser Handlung sowohl des Romans sind aber dann die letzten rund 50 Seiten, wo Admiral Janeway, wie zuvor erwähnt, von den Schatten ihrer Vergangenheit eingeholt wird – mit düsteren Konsequenzen.

Fazit: "Acts of Contrition" ist der beste "Voyager"-Roman seit dem grandiosen, epischen "Full Circle" – und auch jener, dem es endlich gelungen ist, mich mit Admiral Janeways Rückkehr zu versöhnen. Endlich meine ich zu verstehen, warum sich Kirsten Beyer zu diesem Schritt entschlossen hat; sie scheint etwas ganz besonderes mit ihr vor zu haben und sie mit den Konsequenzen ihres Handels während ihres ersten Besuches des Delta-Quadranten zu konfrontieren; eine großartige Idee, die vor allem auch alle begeistern dürfte, welche die eine oder andere Entscheidung von ihr schon immer eher kritisch beäugt haben. Doch es ist nicht nur dieser Handlungsstrang, die Thematik der Folgen der eigenen Entscheidungen zieht sich durch den gesamten Roman. Dementsprechend baut er sehr stark auf vergangene Ereignisse – sei es aus der Serie oder den bisherigen Roman der Reihe – auf, und vermittelte mir überzeugend den Eindruck, dass sich die Handlung weiterbewegt und auf einen neuerlichen Höhepunkt zusteuert. Die einzelnen Handlungsstränge sind dabei zwar in ihrer Qualität leicht schwankend, ein Totalausfall befand sich jedoch nicht darunter. Besonders gut gefallen konnte mir dabei alles rund um die Konföderation, einfach da Kirsten Beyer hier ein faszinierendes, vielschichtiges Portrait einer außerirdischen Zivilisation zeichnet. Der beste Teil des Romans sind aber die letzten 50-100 Seiten, wo sich die Ereignisse förmlich überschlagen, und die in einem packenden Cliffhanger münden, der mich die Veröffentlichung von "Atonement" schon sehnlichst erwarten lässt!

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel


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Weiterführende Links:
Review zu "Star Trek - Voyager: Protectors"





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