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Star Wars - Clone Wars: The Last Siege, The Final Truth Drucken E-Mail
Quinlan Vos Schicksal entscheidet sich Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 07 Dezember 2014
 
Titel: "Star Wars - Die Klonkriege VII: Waffenbrüder"
Originaltitel: "Star Wars - Clone Wars, Volume 8: The Last Siege, The Final Truth
Bewertung:
Autor: John Ostrander
Zeichnungen: Jan Duursema
Tusche: Dan Parsons
Farben:
Lettering: Michael David Thomas
Cover: Tomás Giorello
Umfang: 144 Seiten
Verlag: Panini (D), Dark Horse Comics (E)
Veröffentlicht: 22. März 2006 (USA)
ISBN: 978-1-59307-482-4
Kaufen: Deutsch, Englisch, Omnibus
 

Kurzinhalt: Quinlan Vos versucht nach wie vor verzweifelt, herauszufinden, bei wem es sich um den zweiten Sith handelt. Er möchte diesen unbedingt zur Strecke bringen und so den Krieg beenden – und damit auch seine schrecklichen Taten als Doppelagent bei Count Dooku rechtfertigen und sich selbst davon überzeugen, dass diese notwendig waren und er noch nicht der dunklen Seite anheimgefallen ist. Als er jene Attentäterin findet, die den Mörder des früheren Kanzlers Valorum angeheuert hat, entdeckt er in ihrem Geist das Bild von Sora Bulq – und ist davon überzeugt, dass es sich bei ihm um den zweiten Sith handelt. Tatsächlich steht Sora mittlerweile im Dienst von Count Dooku. Quinlans früherer Meister Tholme hat sich an seine Fersen geheftet, und stößt im Untergrund des Planeten Saleucami auf eine Klonarmee der Separatisten, gezüchtet aus Morgukai-Attentätern. Falls diese den Planeten verlassen und aktiv in den Krieg eingreifen, würde dies das Gleichgewicht zugunsten der Separatisten verlagern. Die Republik schickt daraufhin eine Streitmacht nach Saleucami, um den Planeten zu belagern und eben dies zu verhindern. Unter der Oberfläche des Planeten wird sich der innere Kampf zwischen Quinlan Vos heller und dunkler Seite ein für allemal entscheiden…

Review: Ich verfolge die Abenteuer von Quinlan Vos nun in etwa seit Beginn des Jahres, und muss sagen, dass ich seinen Handlungsstrang für ganz besonders stark und gelungen halte. Er ist ein Jedi, der ständig an der Schwelle zur Dunklen Seite wandelte, und wo man sich zwischendurch auch nicht sicher sein konnte, ob er diese nicht vielleicht schon überschritten hat. Sein Pfad zeigt dabei einige Ähnlichkeiten mit Anakin Skywalker, was mache vielleicht kritisieren mögen, da sie seine Story bzw. ihn als Figur als Kopie abtun. Letztendlich waren für mich die Unterschiede groß genug, um nicht einfach nur ein einfallsloser Durchschlag der Anakin/Vader-Handlung zu sein, und wurde sie im Gegensatz durch diese Parallelen für mich vielmehr aufgewertet. Mit "The Last Siege, The Final Truth" liegt nun der (vorläufige? – ich bin mir nicht sicher, ob bzw. inwiefern wir Quinlan Vos im während "Die Rache der Sith" angesiedelten Band 9 der "Clone Wars"-Comics nochmal zu Gesicht bekommen werden) Abschluss und zugleich der Höhepunkt seiner Geschichte vor – und von einem Kritikpunkt abgesehen konnte er mich voll und ganz überzeugen.

Optisch ist "The Last Siege, The Final Truth" wieder mal eine Augenweide. Das ist man von diesen "Clone Wars"-Comics zwar ohnehin nicht anders gewohnt, dennoch wäre es falsch, dies einfach so als selbstverständlich hinzunehmen. Wie auch bei Filmen gilt aber natürlich: Einfach nur was fürs Auge zu liefern ist letztendlich immer zu wenig. Es helfen die schönsten Bilder nichts, wenn der Inhalt nichts taugt. Insofern sehe ich trotz der tollen visuellen Gestaltung mit detaillierten, dynamischen und ausdrucksstarken Zeichnungen sowie den kräftigen Farben und Schattierungen die größte Stärke letztendlich in der Story – beziehungsweise auch darin, wie sie geschrieben wurde. Dass die Geschichte selbst natürlich ein wesentlicher Faktor bei Comics ist, ist logisch, aber ich muss gestehen, der Schreibstil selbst wäre mir bislang – gerade auch bei den "Star Wars"-Comics – noch nie sonderlich aufgefallen, weder positiv noch negativ. "The Last Siege, The Final Truth" bietet hier eine rühmliche Ausnahme. Vor allem die Gedanken des Jedi-Meisters zur Belagerung auf Saleucami sind mit zahlreichen tollen Formulierungen gespickt (Beispielhaft sei folgendes Zitat genannt: "Even in a city under siege, life goes on, as best it can, seeking some semblance of normality. This Cantina is one example. It may not exist tomorrow, but tonight it does, and some come seeking oblivion before oblivion comes seeking them."). Das hat mich wirklich positiv überrascht und beeindruckt.

Die Story ist ebenfalls großartig. Neuerlich wandelt Quinlan Vos im Zwielicht zwischen der hellen und dunklen Seite, und bis zuletzt war sowohl ich mir als Leser als wohl auch Quinlan selbst nicht sicher, auf welche Seite er sich letztendlich schlagen würde, was das Geschehen sehr spannend gemacht hat. Einigen mag die Darstellung des inneren Zweikampfes – und der Versuche von Aayla Secura und Meister Tholme, ihn zu erreichen – zu pathetisch und klischeehaft gewesen sein, aber für mich hat es funktioniert. Letztendlich nutzte man hier lediglich die Möglichkeiten zur bildhaften Darstellung, die einem Comics nun mal im Vergleich zu Romanen bieten. Aber auch der Weg dahin war bereits sehr spannend und mit zahlreichen Höhepunkten gespickt. Den Ausklang des Comics fand ich dann ebenfalls wunderbar; zumal man ihm mit der Anspielung auf das weitere Schicksal der einen oder anderen Figur (in "Die Rache der Sith") eine bittere Note verleiht.

Mein einziger zuvor genannter Kritikpunkt, den ich zwar erwähnen muss, der sich aber letztendlich in meiner Wertung nicht niederschlägt (nicht zuletzt, da es ja keine neue Entwicklung ist): Nach der etwas längeren Pause seit ich mir die vorherigen Comics der Reihe vorgeknöpft hatte (ich wollte die Klonkriege ja möglichst chronologisch besprechen; wenn dies auch hinten und vorne nicht funktioniert hat und aufgrund der teils widersprüchlichen Veröffentlichungen wohl ohnehin von vornherein zum Scheitern verurteilt war) war ich neuerlich (unangenehm) davon überrascht, wie viele dunkle Jedi Dooku hier um sich schart. Ich weiß schon, dass das EU nach der in "Episode I" neu aufgekommenen Sith-Regel der zwei allfällige Widersprüche so erklärt hat, dass dunkle Jedi nicht automatisch Sith sind; dennoch bin ich mir schon allein bei Asajj Ventress nicht sicher, ob Meister Sidious seinem Schüler dieses "Spielzeug" wirklich lassen würde; geschweige denn eine kleine Legion an dunklen Jedi, mit denen Dooku theoretisch einen Aufstand wagen könnte. Hier nahm man sich in meinen Augen schon etwas viel Freiheiten im Vergleich zur Vorlage, an die man sich eigentlich gebunden fühlen sollte. Aufgrund der starken Handlung will ich es John Ostrander aber mal durchgehen lassen.

Fazit: "The Last Siege, The Final Truth" ist der krönende Abschluss der Saga rund um den inneren Kampf des Jedi-Ritters Quinlan Vos, und seinem Zwiespalt zwischen der hellen und der dunklen Seite. Toll geschrieben, wunderbar gezeichnet, und mit einer packenden Handlung im Gepäck, zählt der Comic zu den besten, die ich bislang im "Star Wars"-Bereich gelesen habe. Damit die Geschichte ihre volle Wirkung entfalten kann, sollte man dabei allerdings schon auch die bisherigen Abenteuer von Quinlan Vos gelesen haben. Ist dies der Fall, steht einem hier ein hochdramatisches Finale voller Höhepunkte ins Haus.

Christian Siegel

Bewertung: 4.5/5 Punkten




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