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Star Trek - TNG: Planet des Untergangs Drucken E-Mail
Zu viele Köche verdarben diesen Brei Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 01 Dezember 2014
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - The Next Generation: Planet des Untergangs"
Originaltitel: "Star Trek - The Next Generation: Doomsday World"
Bewertung:
Autoren: Carmen Carter, Peter David, Michael Jan Friedman & Robert Greenberger
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 247 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: 1990 (E) bzw. 1992 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11536-4
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Enterprise besucht einen künstlich geschaffenen Planeten, der sowohl von Vertretern der Föderation als auch der K'vin Hegemonie bewohnt wird. Data, Worf und Geordi beamen herunter, um ein Archäologenteam bei ihrer Ausgrabung zu unterstützen – befinden sich auf dem Planeten doch uralte Ruinen jener längst vergangenen Zivilisation, die den Planeten einst gebaut hat. Doch kurz nach ihrer Ankunft kommt es auf Kirlos zu Unruhen und Terroranschlägen. Einige Bewohner des Planeten beginnen aufgrund der zeitlichen Korrelation schon bald, den Sternenflottenoffizieren dafür die Schuld in die Schuhe zu schieben. Während die andorianische Botschafterin der Föderation versucht, die Wogen zu glätten, wird die U.S.S. Enterprise aufgrund eines Notrufs zu einem nahegelegenen Planeten abkommandiert, und muss ihre drei Offiziere auf Kirlos zurücklassen. Kurz darauf beginnt die Lage auf dem künstlich geschaffenen Planeten zu eskalieren…

Review: Der Blick aufs Cover hat mich gleich mal stutzig gemacht: Ein Roman, an dem vier Autoren herumgewerkt haben? Das ist nicht nur sehr ungewöhnlich, sondern verhieß für mich von vornherein auch schon nichts Gutes; einerseits aufgrund der guten alten Binsenweisheit "zu viele Köche verderben den Brei", und andererseits, da sich der Verdacht aufdrängte, dass es sich weniger um eine Kollaboration handelt, als vielmehr um ein Weiterschieben des Manuskripts zum nächsten Autor, in der Hoffnung, dass der es dann endlich hinbekommt. Geglückt ist das Experiment in meinen Augen jedenfalls nicht wirklich – wobei man auch so ehrlich sein muss, zu sagen, dass die allerersten "Next Generation"-Romane noch selten das Gelbe vom Ei waren, und sich "Planet des Untergangs" jetzt auch nicht unbedingt wesentlich schlechter schlägt als der überwiegende Teil seiner Vorgänger.

Was man ihm jedoch im Gegensatz zu diesen bescheinigen muss, ist ein etwas uneinheitlicher Ton und Schreibstil, der wohl auf die Anzahl der Autoren zurückzuführen sein dürfte. Vor allem Peter Davids amüsante Einlagen sind teilweise unverkennbar; zugleich aber eben auch, wenn der Roman wieder mehrere Kapitel ohne seine gewitzten Dialoge auskommen muss. Der Stil der anderen drei Autoren ist jetzt nicht so prägnant, dass er hervorstechen und ich quasi jedem von ihnen ein Kapitel zuordnen könnte – was aber wiederum Peter Davids Ausnahmestatus unterstreicht. Jedenfalls konnten mir jene Stellen, die vermeintlich auf sein Konto gehen, am besten gefallen; was insbesondere für den Einstieg (mit einigen köstlichen Dialogen) sowie das Finale betrifft (beispielhaft seien die Lektionen fürs Leben, die das Außenteam gelernt hat und sich für die Zukunft merken will, genannt; während die Erkenntnisse von Data und Geordi noch recht ernsthaft sind, offenbart Worfs amüsanter Kommentar, dass man sich an dieser Stelle vielmehr über derartige, klischeehafte Einlagen lustig macht).

Grundsätzlich gut gefallen konnte mir auch noch die Auflösung rund um die Funktion des künstlichen Planeten selbst – wenn ich hierbei auch festhalten muss, dass es mir schon ein wenig unpraktikabel erscheint. Dennoch war es irgendwie eine nette und auch originelle Idee. Von den teils amüsanten Dialogen und dieser netten Offenbarung abgesehen holte mich bei "Planet des Untergangs" aber leider wieder einmal wenig bis gar nichts hinter dem Ofen hervor. Der Plot auf Kirlos entwickelt sich wenig packend und zudem auch überwiegend recht vorhersehbar. Sehr kritisch sehe ich auch den kurzen Abstecher der Enterprise zu einem anderen Planeten, der keinem anderen Zweck zu dienen schien, als das Schiff für ein paar Tage aus dem Orbit von Kirlos zu bekommen und das Außenteam so zu isolieren und damit ihre Notlage zu verschärfen. Dennoch wirkte das auf mich sehr konstruiert. Am meisten hat mich aber wohl jene Stelle gestört, als so ziemlich jeder an Bord – einschließlich des doch sonst gegenüber dem Captain so ehrfürchtigen Wesley! – eine Entscheidung von Jean-Luc Picard anzweifelt, und sich letztendlich aber natürlich herausstellt, dass sein Bauchgefühl recht hatte. Der Captain kann natürlich niemals versagen! Wo kämen wir denn da hin? Das war mir dann leider doch etwas zu "Star Trek"-typisch.

Fazit: Trotz der durch vier geteilten Autorenschaft, der eine etwas schwere Geburt dieses "Next Generation"-Romans vermuten lässt, ist "Planet des Untergangs" weder eine völlige Katastrophe noch ein unentbehrliches Highlight unter den "Star Trek"-Romanen. Vielmehr reiht er sich nahtlos in den bisherigen, überwiegend doch eher leicht unterdurchschnittlichen Eindruck der frühen "Next Generation"-Romane ein. Die vielen Köche sind diesem Brei dabei teilweise doch recht deutlich anzumerken; vor allem die vermeintlich von Peter David stammenden, amüsanten Stellen und Dialoge stechen hervor – wobei zugleich halt auch auffällt, dass dieser Stil nicht konsequent den ganzen Roman über durchgezogen wird. Davon abgesehen war es vor allem auch die Auflösung, die mir gut gefallen konnte (wenn man deren Praktikabilität auch besser nicht hinterfragen sollte). Davon abgesehen ist "Planet des Untergangs" aber absolut nichts besonders, und vor allem vom grundsätzlichen Plot her eher dürftig und wenig begeisternd. Der ziemlich unnötig und konstruiert wirkende Ausflug der Enterprise zu einem anderen Planeten, sowie Picards Intuition – die sich natürlich, trotz der Skepsis der gesamten Crew (man sollte meinen, dass diese mittlerweile gelernt hätte, ihrem Captain zu vertrauen) als goldrichtig erweist, drückt "Planet des Untergangs" dann endgültig unter den Durchschnitt.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel


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