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Star Wars: Yoda - Pfad der Dunkelheit Drucken E-Mail
Ein geheimes Treffen soll den Klonkrieg beenden Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 30 November 2014
 
Titel: "Yoda - Pfad der Dunkelheit"
Originaltitel: "Yoda: Dark Rendezvous"
Bewertung:
Autor: Sean Stewart
Übersetzung: Hannes Riffel
Umfang: 352 Seiten
Verlag: Blanvalet
Veröffentlicht: Januar 2007 (D)
ISBN: 978-3-442-24436-2
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Ein Jedi-Ritter kehrt in den Tempel zurück und bringt eine Nachricht von Graf Dooku: Dieser bittet Meister Yoda offenbar um ein geheimes Treffen. Der Rat ist sich uneins, ob dieses Angebot ernst gemeint ist und Dooku sich wirklich ergeben und in den Jedi-Orden zurückkehren will, oder ob es sich dabei nicht doch um eine Falle handelt, um den Orden seines Anführers zu berauben. Auch Yoda wittert die Gefahr, stimmt jedoch nichtsdestotrotz einem geheimen Treffen zu – bietet sich doch dadurch die Chance, die Klonkriege ein für alle Mal zu beenden und unzählige unschuldige Leben zu retten. Um die Gefahr zu minimieren, reist Yoda allerdings, begleitet von zwei Jedi-Meistern und ihren Padawanen, im Geheimen und zudem in Verkleidung ab, während ein Doppelgänger allfällige Verfolger auf eine falsche Fährte führen soll. Dessen Schiff wird dann schließlich auch von Asajj Ventress angegriffen. Fliegen Yoda und seine Begleiter also doch in eine Falle?

Review: "Pfad der Dunkelheit" war ursprünglich der einzige der erste – also zwischen den Episoden II und III geschriebenen und veröffentlichten – Klonkriegsromanen, der es damals nicht auch gleich in den deutschsprachigen Raum geschafft hat, und von Blanvalet erst Anfang 2007 nachgeschoben wurde. Schade fand ich das anno dazumal (nachdem ich zur englischen Ausgabe gegriffen hatte) einerseits, da "Labyrinth des Bösen", der die unmittelbare Vorgeschichte zu "Die Rache der Sith" erzählt, mehrmals auf diesen Roman Bezug nimmt; vor allem aber, da ich "Pfad der Dunkelheit" für das bis dahin ganz klar beste Buch dieser ersten Reihe der Klonkriegsromane halte. Die erste wesentliche Stärke ist natürlich schon, dass sich der Roman auf Yoda konzentriert, der bis dahin im erweiterten "Star Wars"-Universum ja doch etwas zu kurz gekommen ist. Hier erhalten wir nun einen interessanten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt des mehr als 800 Jahre alten Jedi-Meisters. Besonders gut hat mir daran auch gefallen, dass auf seinen Sinn für Humor, der in den Prequels bis auf seinen schnippischen Kommentar in Richtung Obi-Wan ob seines verlorenen Planeten kaum zur Geltung war, nicht vergessen wurde. Der Yoda aus "Pfad der Dunkelheit" weckt vielmehr liebenswerte Erinnerungen an jene schrullige Figur, wie wir ihn in "Das Imperium schlägt zurück" kennengelernt haben.

Doch auch Graf Dooku gewinnt durch "Pfad der Dunkelheit" an Profil. Vor allem die Rückblenden auf gemeinsame Momente der beiden (auch wenn entweder dem Autor oder dem Übersetzer dort ein Fehler bei der Jahresangabe unterlaufen sein dürfte) fand ich sehr interessant und aufschlussreich. Zudem zeigen sie eine andere Seite von Graf Dooku, den wir in den Filmen ja doch eher als eindimensionalen Bösewicht kennengelernt haben. Der Höhepunkt des Romans ist dann ganz klar das im englischen titelspendende dunkle Rendezvous, das zumindest meine Erwartungen voll und ganz erfüllen konnte. Zusätzlich aufgewertet wird der Roman für mich dann auch durch die Nebenfiguren. Während die beiden Jedi-Meister kaum zur Geltung kommen, fand ich alles rund um die beiden jungen Jedi-Schüler sehr gelungen. Scout ist relativ schwach in der Macht, schafft es jedoch durch ihre Entschlossenheit, Yoda auf sich aufmerksam zu machen und diesen zu beeindrucken. Whie wiederum wird von Alpträumen und schrecklichen Visionen geplagt, die ihn befürchten lassen, dass er auf die dunkle Seite der Macht wechseln könnte – sieht er doch, wie er von einem Jedi niedergestreckt wird. Seine Freude am Ende, als er erkennt, dass er auf der Hellen Seite der Macht bleiben wird, erhält eine bittere Note, wenn man als Leser erkennt, auf welches Ereignis sich seine Vision in Wahrheit bezieht – was auch eine tolle, subtile (und tragische) Verbindung zu "Die Rache der Sith" offenbart.

Fazit: "Pfad der Dunkelheit" ist der erste Roman der ersten Klonkriegs-Reihe, der mich wirklich überzeugen konnte. Von Sean Stewart toll geschrieben, mit zahlreichen großartigen Dialogen und gelungenen – oftmals auch sehr witzigen – Momenten, sowie den interessanten Einblicken in Meister Yoda und Graf Dooku, sowie auch ihre gemeinsame Vergangenheit, konnte mich der Roman von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten. Zusätzlich aufgewertet wurde der Roman für mich durch die Nebenhandlung rund um die beiden Padawane, die unterschiedlicher nicht sein können, aber dennoch im Verlauf des Abenteuers Respekt füreinander entwickeln. Der Höhepunkt ist dann aber natürlich ganz klar das Treffen zwischen Yoda und Dooku, dass zumindest meine gehegten Erwartungen voll und ganz erfüllen konnte – wenn auch der Ausgang des Ganzen von vornherein feststeht. Letzteres ist auch so ziemlich der einzige Knackpunkt von "Pfad der Dunkelheit" – davon abgesehen ist er aber ein phantastischer Klonkriegs-Roman, den ich allen "Star Wars"-Fans nur wärmstens empfehlen kann.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel





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