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Trashiges B-Movie mit Walter Koenig und Bruce Campbell Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 19 Dezember 2014
 
Advents-SPECiAL

 
Moontrap
Originaltitel: Moontrap
Produktionsland/jahr: USA 1989
Bewertung:
Studio/Verleih: Magic Films/VPS Film-Entertainment GmbH
Regie: Robert Dyke
Produzenten: U.a. Robert Dyke & John Cameron
Drehbuch: Tex Ragsdale
Filmmusik: Joseph LoDuca
Kamera: Peter Klein
Schnitt: Steven C. Craig & Kevin Tent
Genre: Science Fiction/Thriller
Kinostart Deutschland: 08. Juni 1989
DTV-Premiere USA: September 1989
Laufzeit: 92 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen:Blu-Ray, DVD
Mit: Walter Koenig, Bruce Campbell, Leigh Lombardi, Robert Kurcz, John J. Saunders, Reavis Graham, Tom Case u.a.


Kurzinhalt: Während einer Routinemission mit dem Space Shuttle stoßen die beiden Astronauten Jason Grant und Ray Tanner auf ein außerirdisches Raumschiff, das vom Mond zu stammen scheint. Sie finden im Wrack nicht nur eine außerirdische Leiche, sondern auch auf ein geheimnisvolles Artefakt, dass sie zur weiteren Erforschung auf die Erde bringen. Dort verwandelt sich dieses auf einmal in eine Art Maschinenwesen, und greift die Personen die sich im NASA-Komplex befinden an. Zwar gelingt es, die Bedrohung auszuschalten, doch regt sich Sorge, dass sich auf dem Mond – bisher unbemerkt – weitere solcher Wesen aufhalten könnten. Die NASA schickt deshalb die beiden Astronauten zum Mond, um nach Anzeichen von Leben zu suchen. Schon bald stoßen sie tatsächlich auf eine Ruine, in dessen Inneren sie eine Art Sarkophag entdecken – in dem sich eine immer noch lebende, menschlich aussehende junge Frau befindet, die sie aufwecken. Bei den Maschinen handelt es sich offenbar um fortschrittliche Technologie dieser untergegangenen Zivilisation, die sich selbstständig gemacht hat. Ihr nächstes Ziel: Die Erde…

Review: Szenenbild. Neben "Space Station 76" war "Moontrap" mein zweiter großer Blindkauf im heurigen Jahr, und auch wenn ich ihn insgesamt doch eine Spur besser fand als die öde Weltraum-Seifenoper, habe ich den Kauf letztendlich auch hier danach ein wenig bereut – bezweifle ich doch vorerst mal sehr stark, dass ich ihn mir noch ein weiteres Mal ansehen werde. Denn zumindest in meinen Augen handelt es sich bei "Moontrap" nicht um ein verborgenes Juwel, sondern eher um einen Film, der zu Recht in Vergessenheit geraten ist. Zuerst einmal ein Warnhinweis: Wer vor hat, ihn sich vorzuknöpfen – und angesichts der Besetzung verstehe ich, wenn die Versuchung groß ist; auch ich habe mich von Walter Koenig und Bruce Campbell ködern lassen – sollte auf alle Fälle eine beachtliche Trash-Toleranz mitbringen. Der ganze Film macht einen extrem billigen Eindruck, angefangen von der dudelnden und oftmals völlig übertriebenen Synthie-Musik über die Inszenierung bis hin zu den Kreatur-Effekten. Darüber hinaus wird der B-Charakter des Films u.a. auch noch von der haarsträubenden Handlung sowie den teils unfreiwillig komischen Dialogen ("We don't take no shit from a machine!") unterstrichen, die eher bemüht als kultig rüberkommen.

All dies wäre für mich ja noch kein K.O.-Kriterium; ich bin gutem Trash und/oder einem launigen B-Movie grundsätzlich überhaupt nicht abgeneigt; was die besagte Trash-Toleranz betrifft, bringe ich somit eigentlich durchaus die erforderlichen Grundvoraussetzungen mit. Billige Optik, Inszenierung, Musik, Effekte, und so weiter? Geschenkt. Als Gegenleistung dafür, meine diesbezüglichen Ansprüche zu senken, erwarte ich mir aber, dass der Film Spaß macht – und eben da haperte es in meinen Augen teilweise doch gewaltig. Die Freundschaft zwischen Grant und Tanner wirkte auf mich sehr bemüht und erzwungen, und konnte zumindest mich nie so recht überzeugen. Die Handlung hüpft teilweise sehr unmotiviert umher. So wird uns die Feier zur Mond-Mission ausgiebig gezeigt, dann sehen wir eine Raketenstartsequenz, und in der nächsten Szenen fahren sie schon auf dem Mond herum. Das war mir dann doch etwas zu sprunghaft. Gleiches gilt übrigens nach der Gefangennahme, wo sie sich auf einmal im Raumschiff wiederfinden. Eine kurze Übergangssequenz hätte hier jeweils absolut nicht geschadet. Ich muss auch gestehen, die Handlung nicht so ganz verstanden zu haben; zumindest mir blieb bis zuletzt vieles ungeklärt. Handelt es sich bei Mera und eine frühe Raumfahrerin von der Erde, eine Außerirdische, oder eine Überlebende einer irgendwie parallel entstandenen Mondzivilisation? Ich schließe nicht aus dass ich bei der einen oder anderen langweiligen Passage mal kurz gedanklich abgeschaltet und einen entscheidenden Hinweis verpasst habe, aber mir war jedenfalls bis zuletzt sowohl die Herkunft von Mera als auch der Roboterwesen unklar. Letztendlich fehlt es "Moontrap" vor allem aber auch an denkwürdigen, kultigen Momenten, sowie generell am Unterhaltungswert. Der Film ist einfach nicht spannend und/oder amüsant genug, um die Schwächen bei der Produktion auszugleichen. Und, ganz ehrlich, einiges (wie das aufblasbare Zelt mit Luft darin, oder auch das mit dem "ihnen hat nur mehr der Lander gefehlt um ihr Schiff fertigzustellen") war mir dann doch etwas zu blöd. Vom klischeehaften "ES IST NOCH NICHT VORBEI"-Ende ganz zu schweigen.

Szenenbild. Was nicht heißen soll, dass es überhaupt keine positiven Aspekte gäbe. Zwar zeigen weder Walter Koenig noch Bruce Campbell Karriere-Bestleistungen, und leiden zudem unter den schlecht ausgearbeiteten Figuren, aber sie sind zumindest mit Spielfreude bei der Sache. Auch wenn der Unterhaltungswert insgesamt nicht so hoch war wie von mir erhofft, gab es durchaus ein paar gelungene, lustige Momente und Kommentare (wie z.B. Grants Anfangskommentar zur "final frontier" – natürlich eine Anspielung auf "Star Trek"). Vor allem auch die Flucht aus dem Raumschiff, mit Hilfe der Waffe, war eine der wenigen Szenen die für mich unter "so schlecht/blöd, dass es schon wieder gut ist" – und erfüllte somit genau jene Erwartungen, die man gegenüber solchen trashigen B-Movies hegt (schade nur, dass es von diesen Momenten insgesamt viel zu wenig gab). Und so sehr man auch gegenüber den Effekten und der teils billigen Optik (berechtigterweise) Kritik üben kann, aber die Szenen auf dem Mond selbst waren prima umgesetzt, und überzeugten zudem mit der einen oder anderen beeindruckenden Landschaftsaufnahme. Besonders positiv ist mir auch aufgefallen, dass wir in den Szenen bis auf die Dialoge und der Musik keine Geräusche hören – hier zeigt sich der Film also angenehm realistisch, und negiert die damaligen Inszenierungsstandards für Weltraumszenen. Das war auf jeden Fall sehr positiv.

Fazit: An "Moontrap" hatte ich – auf trashige, B-Movie artige Art und Weise – durchaus hohe Erwartungen, die von ihm leider letztendlich nicht erfüllt wurden. Und dabei bin ich grundsätzlich durchaus bereit, bei solch doch eher billig entstandenen Filmen Abstriche was die Produktionsqualität betrifft hinzunehmen – dann muss aber halt auch der Spaßfaktor passen. Letztendlich war mir "Moontrap" einfach nicht abgefahren und/oder unterhaltsam genug. Die ernsten und/oder realistischen Ansätze spießten sich bei mir mit den eindeutig übertriebenen und/oder absurden Elementen und Ideen, und wollten so kein stimmiges Ganzes ergeben. Die Mondlandschaften sahen teilweise klasse aus, und auch der Verzicht auf Geräusche hat mir sehr gut gefallen. Davon abgesehen konnte mich "Moontrap" aber leider nur in einzelnen Momenten überzeugen, während ich den Rest leider doch eher öde und uninteressant fand. Trotz einzelner amüsanter Szenen und Ideen war mir der Spaßfaktor für so einen trashigen Film einfach nicht hoch genug. Die für nächstes Jahr geplante Fortsetzung wird aber natürlich trotzdem vorgemerkt – schon allein, weil diese vielleicht die eine oder andere Frage beantwortet, die zumindest bei mir nach Sichtung des Films offen geblieben ist.

Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2014 Digi-Dreams-Studios)


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Weiterführende Links:
Advents-SPECiAL 2014





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