Inhalt:
Tom Lennox war verschwunden und ist wie ausgewechselt zurückgekehrt. Seine Freundin Sarah Freeman ist seither am Boden zerstört. Was ist mit Tom passiert, dass er sich jetzt wie ein wildes Tier benimmt? Aus diesem Grund hat sich Sarah entschlossen, Tom vor der Außenwelt wegzuschließen. Doch die ständige Betreuung fordert auch bei Sarah ihren Tribut. Aus Erschöpfung und Verzweiflung entschließt sie sich, Tom in die Psychiatrie einzuweisen. Zwar erwecken Dr. Barretts Tests Misstrauen in Sarah, aber Tom scheint sich in seiner Umgebung äußerst wohl zu fühlen, weshalb sie sich endgültig entscheidet, dass dies Toms neues Zuhause werden soll. Als Sarah jedoch eines Abends das Ende der Besuchszeit verpasst, wird sie Zeugin eines merkwürdigen Vorfalls: Ein riesiger, unheimlicher Mann und ein schwarzer Hund stehen völlig starr im Innenhof und scheinen auf seltsame Weise einen gefährlichen Einfluss auf die Patienten der Psychiatrie zu haben – und auch irgendwie auf Sarah…
Review:
"Darkside Park 11 – Der Gesang der Ratten" bildet inhaltlich nicht nur die Fortsetzung zur gleichnamigen Folge 3 aus der ersten Staffel, sondern auch indirekt zur Folge 8, in welcher bereits bekannt wurde, dass auch Sarah Freeman verschwunden ist. Grundsätzlich schließt die spannende und zum Teil auch schockierende Geschichte zumindest mit Tom Lennox, eventuell aber auch mit Sarah Freeman ab. Bei Letzterem bin ich mir auch noch nach der inszenierten Lesung unschlüssig, so ist ihr Schicksal mit dem von Martin Prey eng verwoben.
Doch zurück zur Folge: Christoph Zacheriae’s "Darkside Park 11 – Gesang der Ratten" festigt das Kopfkino einer scheinbar idyllischen Kleinstadt mit einem wahrhaft finsteren Geheimnis. Dies wird besonders verstärkt durch schockierende Gedanken und Eindrücke, die der Hauptcharakter Sarah Freeman schildert, als sich tatsächlich mit anderen Bewohnern der Kleinstadt zu unterhalten. Faszinierend finde ich dabei, wie Sarah unmerklich in ihr Unheil – oder doch eher Wohl – abgleitet. Ich als Zuhörer war so gebannt, dass ich ihr förmlich hinterherrufen wollte, dass sie gewisse Dinge lassen soll. Auf der anderen Seite hatte ich aber auch das Gefühl, dass sie das Richtige getan hat, denn zum ersten Mal "in der Geschichte" der bisherigen 11 Folgen wird einem Charakter eine Art Happy End gegönnt.
Ob das Happy End positiv oder negativ zu verstehen ist, bleibt dann wohl dem Hörer überlassen. Allerdings ist dieses realitätsverschiebende Erlebnis recht anstrengend zu verfolgen und lässt den Kopf nicht nur einmal qualmen. Verquirlte Gedanken eines anderen zu verstehen, ist eben nichts für den Laien. Aus diesem Grund weiß der Zuhörer zum Schluss gar nicht mehr, ob Sarah Freeman meschugge oder klar im Kopf ist. Da bleibt lediglich zu hoffen, dass Sarah noch einmal in den nächsten Episoden in Erscheinung tritt. Jedenfalls wurde Nana Spier, die Sarah Freeman eingesprochen hat, für die kommende Staffel nicht noch einmal engagiert. Nichtsdestotrotz scheint sie in ihrer Rolle als verwirrte Sarah Freeman aufzugehen. Jede noch so ernste, tragische oder umnachtete Emotion klang realistisch, weshalb man bis auf wenige Stellen in der Geschichte gut folgen konnte. "Darkside Park 11 – Gesang der Ratten" greift die Idee aus der vorheigen Folge, dass es sich bei Porterville und dem mysteriösen Darkside Park um ein Experiment handelt, wieder auf. Denn der Zuhörer wird Zeuge, wie sich unter der geschlossenen Psychiatrie ein scheinbar hochmodernes Labor befindet. Wie das allerdings zur Auflösung beitragen kann, bleibt nach wie vor abzuwarten. Es ist nur immer wieder erstaunlich, wie gewisse Dinge der Aufklärung beitragen sollen und dann doch nur noch mehr Fragen aufwerfen. Daher kann ich es eigentlich kaum noch erwarten, die weiteren Episoden von "Darkside Park" hören zu dürfen.
Fazit:
"Darkside Park 11 – Gesang der Ratten" ist eine fesselnde und zum Teil auch heftige Folge und das, ohne zerstückelten Leichen auf dem Dachboden. Inhaltlich scheint sie auch das Ende von Tom und Sarah darzustellen, denn der Autor hat den beiden ein Happy End gegönnt, welches gefällt oder eben nicht. Genauso wie diese doch eher ruhigere Folge. Mir jedenfalls hat sie bis auf zwei, drei verwirrenden Momenten zugesagt.
Wertung:4 von 5 Punkten
Bettina Schwarzkopf
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