HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Reviews arrow Literatur & Comics arrow Star Wars: Die Feuertaufe
Star Wars: Die Feuertaufe Drucken E-Mail
Anakins Feuerprobe auf dem Weg zum Jedi-Ritter Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 23 November 2014
 
Titel: "Die Feuertaufe"
Originaltitel: "Jedi Trial"
Bewertung:
Autoren: David Sherman & Dan Cragg
Übersetzung: Andreas Helweg
Umfang: 319 Seiten
Verlag: Blanvalet
Veröffentlicht: Dezember 2004 (D)
ISBN: 978-3-442-36163-X
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Gebunden (E), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Auf Praesitlyn befindet sich das Kommunikationszentrum der Republik – was den Planeten zu einem vielversprechenden Ziel für die Separatisten macht, ist dieses doch für die republikanischen Kriegsanstrengungen von entscheidender Bedeutung. Unter dem Kommando des Anführers des Bankenclans Pors Tonith, der sich als gewiefter Taktiker erweist, greifen die Separatisten den Planeten mit einer Übermacht von Droiden an – und haben mit den lokalen Sicherheitskräften leichtes Spiel. Anakin Skywalker wird gemeinsam mit dem Jedi-Ritter Nejaa Halcyon – der sein Geheimnis teilt, und ebenfalls über eine Frau und eine Familie verfügt – zum Planeten geschickt, um die Streitkräfte der Separatisten zu vertreiben und das Kommunikationszentrum zurückerobern. Erschwert wird ihre Mission dadurch, dass die Separatisten Geiseln genommen haben, die sie in der Anlage festhalten. Während Halcyon von der Kommandozentrale aus die Mission leitet, führt Anakin direkt an der Front die Klonsoldaten in die Schlacht – ein Auftrag, der für ihn eine Art Feuerprobe darstellt. Kehren sie siegreich zurück, ist er der Ernennung zum Jedi-Ritter wieder einen großen Schritt nähergekommen. Entsprechend verbissen kämpft Anakin gemeinsam mit seinem Trupp an Klonkriegern – und führt schließlich eine waghalsige Aktion an, um die Geiseln der Separatisten zu befreien und den Sieg für die Republik zu sichern…

Review: Im Vergleich zu manch anderem Klonkriegs-Roman ist "Die Feuertaufe" mit knapp über 300 Seiten ja eigentlich eh vergleichsweise kurz – aber selbst das erscheint angesichts der doch eher dürftigen Geschichte, die hier erzählt wird, noch deutlich zu viel. So nimmt die Nebengeschichte rund um zwei Überlebende der lokalen Sicherheitskräfte einen nicht unwesentlichen Teil des Romans ein – ein Handlungsstrang, den ich nicht nur aufgrund der sehr aufgesetzten und wenig überzeugenden Liebesgeschichte, die hier eingeflochten wurde, höchst entbehrlich fand. Generell reichern die Autoren den Roman – wohl um ihn künstlich zu strecken – mit einer Fülle an Nebenfiguren und -handlungen an; die ich leider nur allesamt nicht sonderlich interessant fand. Was ebenfalls negativ auffällt, ist die eine oder andere konstruierte Entwicklung. So wirkt es schon etwas sonderbar, dass Anakin just mit einem Jedi-Meister losgeschickt wird, der sein Geheimnis teilt, und ebenfalls verheiratet ist – was für ein Zufall!

Generell hätte ich es vorgezogen, wenn man Anakin statt ihn mit einer bislang völlig unbekannten und neu erfundenen Figur loszuschicken mit jemandem wie Obi-Wan, Mace Windu oder Ki-Adi-Mundi losgeschickt hätte. Auch die eine oder andere spätere Entwicklung wird ziemlich konstruiert, künstlich und vorhersehbar – wie z.B. wenn sich Anakin bedeutungsschwanger vom Rodianer verabschiedet, und dann just dieser bei der darauffolgenden Aufklärungsmission fällt. Zuletzt sei noch erwähnt – wenn dies auch den Autoren nicht anzulasten ist – dass "Die Feuerprobe" noch von der alten Zeitlinie für die Klonkriege ausgeht, die zwischen "Angriff der Klonkrieger" und "Die Rache der Sith" ausgearbeitet wurde, und Anakins Ritterschaft erst ca. ein halbes Jahr vor Episode III ansetzt – womit der Roman was die zeitliche Einordnung betrifft im Widerspruch zur später veröffentlichten "Clone Wars"-Serie steht. Mein Tipp: "Die Feuertaufe" einfach gedanklich zwei Jahre früher ansiedeln als im Roman behauptet, dann passt es wieder.

Recht gelungen sind dafür jene Seiten, die sich näher mit Anakin Skywalker bzw. dem Feldzug gegen die Separatisten auseinandersetzen. Zwar fand ich die Darstellung von Anakins Innenleben in "Ein Sturm zieht auf" doch noch einen Hauch gelungener, dennoch haben auch David Sherman und Dan Cragg diesbezüglich gute Arbeit geleistet. Auch wenn Halcyon als Figur für mich Wegwerfcharakter besitzt, so ist die sich langsam entwickelnde Freundschaft zwischen den beiden grundsätzlich gut beschrieben (eine vertane Chance, die Beziehung zwischen Obi-Wan und Anakin zu vertiefen, die in den Prequels zu kurz gekommen ist, bleibt es aber dennoch). Nach etwas gemächlichem Beginn nehmen zum Ende hin zudem Spannung und Tempo zu. Wo ich bei anderen Romanen die actionreicheren Passagen oftmals als größten Schwachpunkt ansah, ist hier vielmehr das Gegenteil der Fall, da die beiden Autoren die betreffenden Stellen sehr mitreißend beschreiben. Der Höhepunkt des Romans ist dann ganz klar die von Anakin angeführte Befreiungsaktion der Geiseln, bei der auch wieder sein Hang zur Dunklen Seite der Macht durchscheint. Im Vergleich zu so manch anderem Roman lohnt sich die Warterei hier also wenigstens.

Fazit: "Die Feuertaufe" reiht sich für mich in die Reihe der doch eher durchwachsenen ersten Klonkriegs-Romane ein. Weiterhin scheint man darauf zu bestehen, die Figuren möglichst von den restlichen bekannten Protagonisten abzugrenzen und sie somit in einem Vakuum agieren zu lassen, statt auf die aus den Filmen bekannten Dynamiken und Beziehungen aufzubauen und diese weiterzuentwickeln. Darüber hinaus wirkt "Die Feuertaufe" doch eher inhaltsarm; selbst die ohnehin wenig mehr als 300 Seiten wirken für diese dürftige Story noch zu viel; was sich wohl auch das Autorenduo dachte, weshalb die Geschichte noch um zahlreiche Nebenfiguren und -handlungen ergänzt wurden, die auf mich jedoch sehr überflüssig, entbehrlich und teilweise sogar störend wirkten. Und auch die eine oder andere künstliche und/oder vorhersehbare Entwicklung fällt negativ auf. Gut gefallen konnten mir in erster Linie jene Passagen, die sich auf Anakin Skywalker und seinen inneren Zwiespalt konzentrieren. Und der Showdown war dann durchaus packend beschrieben und bot ebenfalls gute unterhalten. Bis es soweit ist, hat der geneigte Leser jedoch wenn auch keine Feuer- so doch zumindest eine Geduldsprobe zu überstehen.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel





Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden