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Der zeitreisende Historiker Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: A Matter or Time
Episodennummer: 5x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 16.11.1991
Erstausstrahlung BRD: 11.04.1994
Drehbuch: Rick Berman
Regie: Paul Lynch
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data.
Gastdarsteller: Matt Frewer als Berlinghoff Rasmussen, Stefan Gierasch als Hal Moseley, Sheila Franklin als Ensign Felton, Shay Garner als Scientist u.a.

Kurzinhalt: Die Enterprise befindet sich auf dem Weg zum Planeten Penthara IV, als man eine Raumzeit-Verzerrung registriert. An der betreffenden Stelle entdeckt man ein fortschrittlich aussehendes Schiff, dass auch sogleich mit ihnen Kontakt aufnimmt. Der einzige Passagier beamt sich kurz darauf direkt auf die Brücke, und stellt sich als Berlinghoff Rasmussen vor. Er behauptet, ein Historiker aus dem 26. Jahrhundert zu sein, der auf diese Epoche spezialisiert ist, und Informationen aus erster Hand über die Enterprise und ihre Besatzung sammeln will. Der Rettungsmission auf der sich das Schiff gerade befindet scheint demnach historische Bedeutung zuzukommen. Denn nach dem Absturz eine Asteroiden verändert sich die Atmosphäre von Penthara IV, und der einst so paradiesische Planet droht unbewohnbar zu werden. Die Crew der Enterprise hat, unter der Anleitung von Geordi LaForge und Data, einen Plan entwickelt, um die negativen Auswirkungen des Asteroideneinschlags zu minimieren. Doch als dieser Plan fehlschlägt, muss Captain Picard eine schwerwiegende Entscheidung treffen: Entweder man evakuiert Penthara IV, oder aber man versucht sich an einem noch gefährlicheren Plan – der jedoch, wenn etwas schiefläuft, einen Feuersturm über den gesamten Planeten jagen und alles Leben sofort auslöschen würde. In seiner Verzweiflung bittet Jean-Luc Picard den Zeitreisenden um Rat…

Denkwürdige Zitate: "If I hand my assignment in on time, can I get a glimpse into next week's poker game?"
(LaForge erhofft sich vom Zeitreisenden ein bisschen Hilfe am Pokertischt.)

"I'm faced with a dilemma. There is a planet beneath us which is slowly turning to ice, and unless we do something about it, I'm told that in a matter of weeks thousands, maybe tens of thousands, will die."
"That'd be a shame."
(Kann man wohl sagen, ja.)

"Yes, Professor, I know. What if one of those lives I save down there is a child who grows up to be the next Adolf Hitler or Khan Singh? Every first year philosophy student have been asked that question ever since the earliest wormholes were discovered. But this is not a class in temporal logic. It's not theoretical, it's not hypothetical, it's real."
(Captain Picard versucht, Rassmussen davon zu überzeugen, ihm zu helfen.)

"Welcome to the 24th century."
(Picards süffisanter Kommentar an den Zeitreisenden am Ende der Episode.)

Review: Episodenbild (c) CBS Zeitreisen sind bei "Star Trek" zwar nichts Außergewöhnliches, in "Der zeitreisende Historiker" folgte man aber zum ersten Mal einen neuen Ansatz: Denn diesmal sind es nicht unsere Helden, die durch die Zeit reisen; vielmehr werden sie selbst bereist! Damit stellt man quasi den bisher dominierenden Zugang auf den Kopf und stellt sowohl die Crew als auch die Zuschauer mal auf die andere Seite dieser Gleichung – ein interessantes Konzept, dass bei "Der zeitreisende Historiker" sowohl auf humoristische als auch ernsthafte Art und Weise behandelt wird. Für ersteres ist in erster Linie der titelspendende zeitreisende Historiker zuständig. Eigentlich war die Rolle für Robin Williams gedacht, der großer Fan von "Star Trek" war, dann jedoch aufgrund des Angebots für "Hook" absagen musste. Mit Matt Frewer haben sie allerdings meines Erachtens einen würdigen Ersatz gefunden. Robin Williams hätte zwar vielleicht noch etwas mehr Energie und Wahnsinn in die Rolle eingebracht, dafür versteht es Frewer sehr gut, dass man sich seines Zeitreisenden von Anfang an nicht ganz sicher ist, und nicht so recht weiß, was man von ihm halten soll. Jedenfalls wertet Frewer die Episode mit seiner Leistung in meinen Augen definitiv auf.

Für die ernsteren Töne ist dann Captain Picard zuständig, bzw. die Mission auf Penthara IV, die nach dem ersten Fehlschlag auf der Kippe steht. Picard befindet sich daraufhin in einem Dilemma, und muss eine schwere Entscheidung treffen. Und so gut er die Regeln über Zeitreisen auch kennen mag, wie im letzten Zitat zur Folge angeführt (dass zudem mit einer tollen Anspielung auf Khan Noonien Singh aufwarten kann), ist es in diesem Moment für ihn keine akademische Diskussion mehr. Vielmehr stehen Millionen von Leben auf dem Spiel. Insofern ist es verständlich, dass er sich an Rasmussen wendet – der jedoch aus zu diesem Zeitpunkt für uns noch nicht ganz klaren Gründen ablehnt, ihm zu helfen. Auch wenn wir letztendlich erfahren, dass mehr dahintersteckt – nämlich er Picard nicht hätte helfen können selbst wenn er wollte – fand ich seine Erklärung nichtsdestotrotz nachvollziehbar. Jedenfalls rentiert sich der Zugang der Episode, die übliche Zeitreisegeschichte auf den Kopf zu stellen, vor allem bei diesem Dilemma – muss man sich doch fragen: Wenn die Situation umgekehrt wäre, hätte Picard ihm gesagt, was er tun soll und/oder getan hat? Oder hätte er sich an die temporale erste Direktive gehalten? Jedenfalls ist diese hochdramatische Szene zwischen Rasmussen und Picard für mich das Herzstück der Episode. Die Auflösung am Ende ist ebenfalls recht nett, und vor allem auch der Ausgang des Geschehens hat mir gefallen. Allerdings kam die Wendung für mich selbst bei der Erstsichtung nicht mehr ganz unerwartet, da uns die Macher ja zeigen mussten, wie er ein Gerät nach dem anderen einsackt. Hier hätte ich es vorgezogen, wenn man nur mal in einem Nebensatz erwähnt hätte, dass da und dort ein Gerät verschwunden ist, aber uns erst am Ende gezeigt hätte, dass der Zeitreisende dafür verantwortlich ist. Denn so war viel zu früh klar, dass er irgendein unhehres Ziel verfolgt.

Episodenbild (c) CBS Produktionstechnisch gibt es wieder einmal überwiegend nichts auszusetzen. Sowohl die digitalen Hintergründe des Planeten als auch die Spezialeffekte sehen grundsätzlich wieder einmal toll aus, und wurden sehr hochwertig produziert. Vor allem das Experiment am Ende kann wieder einmal mit einigen spektakulären Bildern aufwarten. Spätere "Star Trek"-Serien hatten ähnliche Schauwerte leider überwiegend nur mehr bei den Raumschlachten zu bieten. Einzig den Schneefall bei den Aufnahmen des Planeten muss ich kritisieren, da dieser teilweise doch etwas zu deutlich aus dem digitalen Hintergrund heraussticht, und es zu offensichtlich ist, dass einfach Schneeaufnahmen vor die Hintergründe gelegt wurden. Uneingeschränkt loben muss ich dafür neuerlich Jay Chattaway, dessen Musik für diese Episode mir wieder einmal wirklich gut gefallen konnte. Einen letzten wesentlichen Kritikpunkt habe ich allerdings auch noch vorzubringen: So hielt es zumindest ist nie wirklich für denkbar, dass die Enterprise mit ihrer Mission scheitern könnte – was dazu geführt hat, dass ich Picards Dilemma nur bedingt nachfühlen konnte. Insgesamt bot die Episode aber wieder gute Unterhaltung.

Fazit: "Der zeitreisende Historiker" liegt die interessante Idee zugrunde, bei einer Zeitreisegeschichte den Spieß mal umzudrehen: Diesmal sind unsere Helden nicht die Reisenden, sondern die Bereisten. Aus diesem Kniff zieht die Episode in weiterer Folge viel von ihrem Humor, aber auch ihrer Dramatik. Letzteres dann insbesondere bei Picards Dilemma; seine Diskussion mit Rasmussen ist ganz klar das Herzstück der Episode. Als weitere Stärken sind die teils wieder einmal spektakulären Effekte, die gute Musik von Jay Chattaway sowie die gelungene Performance von Matt Frewer zu nennen. Weniger gut fand ich hingegen, dass man als Zuschauer viel zu früh auf die zwielichtigen Absichten des Zeitreisenden gestoßen wird, anstatt uns damit zu überraschen und uns so aus den Socken zu hauen. Picards Dilemma leidet zudem merklich darunter, dass man für keine Sekunde in Betracht zieht, dass die Enterprise-Crew tatsächlich eine komplette Zivilisation auslöschen könnte. Und so großartig die Effekte sonst auch sind, aber der Schneefall stach etwas zu deutlich aus den Hintergründen der Planetenoberfläche hervor. Etwas Luft nach oben hätte es also noch gegeben; dennoch reiht sich "Der zeitreisende Historiker" mühelos in die Riege der gelungenen Episoden der fünften "Next Generation"-Staffel ein.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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