Originaltitel: Second Truths Episodennummer: 2x06 Bewertung: Erstausstrahlung CAN: 09. Juni 2013 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Jeremy Smith Regie: David Frazee Hauptdarsteller:
Rachel Nichols als Kiera Cameron,
Erik Knudsen als Alec Sadler,
Victor Webster als Carlos Fonnegra,
Stephen Lobo als Matthew Kellog,
Roger Cross als Travis Verta,
Lexa Doig als Sonya Valentine,
Omari Newton als Lucas Ingram,
Luvia Petersen als Jasmine Garza.
Gastdarsteller:
Jennifer Spence als Betty Robertson,
Richard Harmon als Julian Randol,
Magda Apanowicz als Emily,
William B. Davis als Older Alec Sadler,
Nicholas Lea als Agent Gardiner,
Tahmoh Penikett als Jim Martin,
Adam Greydon Reid als Coroner Clayton,
Janet Kidder als Ann Sadler,
Adrian Holmes als Warren,
Catherine Lough Haggquist als Inspector Nora Harris,
Tanaya Beatty als Rebecca,
Gerry Nairn als Old Julian Randol,
Dean Paul Gibson als Judge u.a.
Kurzinhalt:
Julian Randol muss sich vor Gericht für die Ereignisse bei der Ranch seines Vaters vor einigen Wochen – wo unter anderem Carlos Fonnegra schwer verletzt wurde – verantworten. Liber8 würden natürlich gerne einen Freispruch sehen, und als Kiera Sonya im Gerichtsgebäude entdeckt, fürchtet sie, dass sie sich auf irgendeine Art und Weise in die Verhandlung einmischen könnten. Als sie dem Prozess beiwohnt bemerkt sie, dass einer der Geschworenen ganz besonders angespannt ist. Nachforschungen ergeben, dass seine Familie seit zwei Tagen nicht gesehen wurde. Haben Liber8 sie etwa entführt und setzen ihn nun unter Druck, um einen Freispruch zu erwirken? Kiera und Carlos wollen sich nicht an das Gericht wenden, befürchten sie doch, dass Sonya die Geiseln töten könnte sobald sie ihr nicht mehr von nutzen sind. Insofern beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, müssen sie doch versuchen, die Familie zu befreien, ehe das Urteil gefällt wird. Alec hadert indes mit sich selbst, was seine Aussage vor Gericht betrifft. Und Agent Gardener wird darauf aufmerksam, dass einige Leichen von Liber8-Mitgliedern aus dem Leichenschauhaus verschwunden sind…
Review:
An "Second Degree" konnten mir vor allem zwei Aspekte sehr gut gefallen. Einerseits ist dies die – von mir nach der letzten Folge schon vermutete – veränderte Dynamik zwischen Kiera und Carlos. Nachdem dieser nun ihr ihr Geheimnis eingeweiht ist, ist ihre Interaktion deutlich entspannter und lockerer, was etwas frischen Schwung (und teilweise auch Humor) in die Serie bringt. Jedenfalls finde ich, dass die beiden nun ein wirklich tolles Team abgeben, und es macht Spaß, Rachel Nichols und Victor Webster beim gemeinsamen Ermitteln zuzuschauen. Was mir zudem sehr gut gefallen hat, war die Szene mit dem Überfall in, wie ich annehme, Emilys Wohnung. Da rechne ich mit der klischeehaften Wendung, dass Liber8 sie entführen um Alec unter Druck zu setzen, bei seiner Zeugenaussage zu lügen, und dann stellt die Episode meine Erwartungshaltung völlig auf den Kopf, als sie dem Angreifer (der es zudem scheinbar gar nicht auf sie abgesehen hatte) ordentlich den Hintern versohlt. Wir wussten zwar schon, dass Emily für jemanden (Herrn Escher?) arbeitet, aber das hatte ich nicht erwartet; dementsprechend Klasse fand ich die Szene.
Von diesen beiden Punkten abgesehen war die Episode aber wieder eher "meh". Der Plot rund um die verschwundenen Überreste der Zeitreisenden bringt uns zwar am Ende die explosive Paarung Kiera und Gardener, was für die nächste Folge recht vielversprechend klingt, wertete aber für mich diese Folge selbst noch nicht unbedingt auf; einfach, da es doch ziemlich ziellos war, ich es wenig spannend und/oder interessant fand, und es noch dazu eben noch nirgends hinführte. Deutlich schlimmer – und auch mein größter Kritikpunkt an der Folge – war aber die zentrale Handlung rund um die Gerichtsverhandlung. Das fängt schon damit an, dass mich die Begründung dafür, warum Kiera und Carlos den Richter nicht gleich einweihen, nicht wirklich überzeugt. Ja, natürlich könnte man sagen, die Entführer hätten dann keinen Grund mehr, sie am Leben zu lassen – genau genommen haben sie aber eigentlich auch keinen Grund, sie umzubringen. Aber gut, ok, will ich ihnen noch durchgehen lassen. Schwerer wiegt schon die Deus Ex Machina-Lösung rund um das Boot. Überhaupt nicht überzeugt hat mich auch, dass sich Carlos auf einmal nicht mehr erinnern kann, sich als Polizist ausgewiesen zu haben. Zugegeben, ich war jetzt zu faul, die Blu-Ray der 1. Staffel nochmal einzulegen, aber angesichts der Tatsache, dass Kiera und Carlos auf der Suche nach einer Bombe zur Farm gefahren sind, würde es mich sehr überraschen, wenn Julian nicht gewusst haben sollte, dass es sich um einen Polizisten handelt. Und überhaupt, warum sagt Kiera eigentlich nicht aus? Und ich bin kein Rechtsexperte, aber dass der Richter die Verhandlung wegen der kompromittierten Jury einfach so zu einem "bench trial" ummünzen kann, erscheint mir auch unplausibel. Am schwersten wiegt aber, wie vorhersehbar der Ausgang des Prozesses war – weshalb ich beim Urteil am Ende nur mehr mit den Augen gerollt habe. Und überhaupt: Kann die Staatsanwaltschaft nicht Berufung einlegen? Sorry, aber das war Kacke.
Fazit:
Was mir an "Second Degree" sehr gut gefallen konnte, war einerseits die neue, wesentlich lockerere und entspanntere Dynamik zwischen Kiera und Carlos, sowie die überraschende, coole Szene, als Emily den Einbrecher fertiggemacht hat. Der Rest der Episode gefiel mir leider weniger gut. Vieles an der Story rund um die Gerichtsverhandlung erschien mir unplausibel und/oder konstruiert; zudem fand ich die Geschichte ungemein vorhersehbar. Wirkliche Spannung wollte sich dadurch bei mir partout nicht einstellen. Immerhin, dank der Ankündigung, dass sich Kiera und Gardener zusammentun, um das Verschwinden der Leichen zu untersuchen, erwarte ich mir von der nächsten Folge angesichts dieser interessanten und vielversprechenden Konstellation wieder so einiges – was mich hoffen lässt, dass der Durchhänger nur von kurzer Dauer war.
