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Continuum - 2x06: Second Truths Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) SyFy/UFA

Originaltitel: Second Truths
Episodennummer: 2x06
Bewertung:
Erstausstrahlung CAN: 02. Juni 2013
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: Jonathan Lloyd Walker
Regie: Pat Williams
Hauptdarsteller: Rachel Nichols als Kiera Cameron, Erik Knudsen als Alec Sadler, Victor Webster als Carlos Fonnegra, Stephen Lobo als Matthew Kellog, Roger Cross als Travis Verta, Lexa Doig als Sonya Valentine, Omari Newton als Lucas Ingram, Luvia Petersen als Jasmine Garza.
Gastdarsteller: Jennifer Spence als Betty Robertson, Magda Apanowicz als Emily, Adam Greydon Reid als Clayton, Catherine Lough Haggquist als Inspector Nora Harris, Brian Markinson als Inspector Dillon, Hugh Dillon als Escher, Michael Teigen als Mike Venables, Paul Jarrett als Eldridge, Kimberly Sustad als Patsy, John Murphy als Mage u.a.

Kurzinhalt: Im Jahr 2077 ist Kiera Cameron im Zuge von Ermittlungen auf eine alte, nie aufgeklärte Mordserie gestoßen. Nun holt sie die Zukunft ein, wird sie doch zu einem der Mordopfer des Killers gerufen. Kiera wird bewusst, dass sie die einmalige Möglichkeit hat, den Fall mit ihrem Wissen aus der Zukunft nun aufzulösen und so zahlreiche zukünftige Opfer zu retten. Angesichts ihres Detailwissens und ihrer Gedankensprünge im Fall wird Carlos jedoch zunehmend misstrauisch, woher sie dies alles zu wissen glaubt. Als es zu einem Bruch zwischen den beiden zu kommen droht, sie Kiera schließlich keine andere Wahl, als ihn in ihr Geheimnis einzuweihen. Währenddessen kommen sich Alec und Emily laufend näher. Da sie beide in WGs wohnen beschließen sie, sich für ein Schäferstündchen in Alecs Labor zurückzuziehen. Dort werden sie von Kelloq erwischt – der über den Besuch alles andere als erfreut ist…


Review: Episodenbild (c) SyFy/UFA In "Second Truths" kommt es in erster Linie zu drei großen Entwicklungen. Die in meinen Augen wichtigste und beste davon ist, dass Kiera ihrem Partner Carlos hier nun endlich anvertraut, dass sie aus der Zukunft kommt – was die Dynamik zwischen den beiden in weiterer Folge stark verändern dürfte. Zugegeben, man hätte die Szene selbst etwas anders umsetzen können. Warum zeigt Kiera ihm nicht ihren Anzug, oder ihre Waffe, um ihn so davon zu überzeugen, dass sie die Wahrheit sagt? Aber da sie das – in diesem Genre bei solchen unglaublichen Geheimnissen ja nicht untypische – "Ich glaube dir kein Wort"-Spielchen wenigstens Ende der Folge aufgegeben haben, will ich ihnen das verzeihen. Die zweite wichtige Entwicklung ist, dass wir die Bekanntschaft von Herrn Escher machen, bei dem es sich um einen weiteren Zeitreisenden handeln dürfte. Er ist bislang noch eine Wildcard – wir wissen eigentlich nichts über ihn (ich muss sogar gestehen, dass er mir vor dieser Folge, falls man ihn schon mal namentlich erwähnt haben sollte, nie aufgefallen – oder mir zumindest nicht mehr erinnerlich – ist); schon gar nicht über seine Absichten. Mit ihm hat man die Serie um ein weiteres (gelungenes) mysteriöses Element bereichert.

Die dritte Entwicklung sehe ich hingegen leider äußerst negativ, und das ist die Offenbarung rund um Emily. Erstens war es zumindest für mich viel zu offensichtlich; in dem Moment, wo sie in sein geheimes Labor will, war mir einfach schon klar, worauf das hinauslaufen wird. Und andererseits ruiniert man damit die hübsche Aussage von ein paar Episoden zuvor, dass sich eine hübsche junge Frau durchaus auch in einen Technik-Nerd verlieben kann. Zwar vermute ich, dass sie was Letzteres betrifft versuchen werden, die Kurve nochmal zu kratzen, in dem sie in weiterer Folge echte Gefühle für ihn entwickelt, aber damit kann man diese Wendung auch nicht mehr retten. Im Gegenteil, das wäre dann ja noch klischeehafter, als es nicht eh schon ist. Was ihren bislang unbekannten Arbeitgeber betrifft, tippe ich mal auf Herrn Escher (wobei Liber8 natürlich auch eine Möglichkeit wäre). Von diesem Punkt abgesehen hat mir die Episode soweit ganz gut gefallen. Dem Fall hätte man noch etwas mehr Beachtung schenken können, da diese Kriminalfälle aber bislang ohnehin eher nicht die große Stärke der Serie waren, war es vielleicht ja sogar besser so. Interessant fand ich grundsätzlich die moralischen Implikationen hinter einem Serienmörder, der Kinderschänder umbringt. Schade, dass man sich dieser interessanten Frage kaum gewidmet hat, und sie eher zu schmuckem Beiwerk verkam. Zumal die Aussage auch dadurch, dass sie in weiterer Folge auch einfach "nur" eine Mitwisserin und danach sogar Kiera umbringen wollten, zusätzlich verwässert wurde.

Episodenbild (c) SyFy/UFA Generell fand ich es etwas konstruiert, dass sich Kiera in der Zukunft genau diesen Fall angeschaut hat, und jetzt in der Gegenwart auf diesen stolpert. Zudem war ich enttäuscht, dass man sich nicht der Frage nach dem Ändern der Geschichte gewidmet hat. Immerhin rettet Kiera vielen Menschen das Leben, die in ihrer Zeitlinie tot waren. Ist es nicht eigentlich ihr größtes Ziel, sicherzustellen, dass sich alles wieder so entwickeln wird, wie dies in ihrer Vergangenheit der Fall war? Um sicherzustellen, dass sie auch wirklich in ihre Zeit zurückkehren kann? Nicht falsch verstehen: Ich sage ja nicht, dass sie die Hände in den Schoß legen und all diese Menschen hätte sterben lassen sollen. Ich fand es nur komisch, dass die Tatsache, dass sie die Zukunft/Vergangenheit verändert, überhaupt nicht angesprochen wurde. Und zumindest ich fand den Showdown im Keller vom Killer gänzlich unspannend. Gut gefallen haben mir allerdings die popkulturellen Anspielungen auf "Und täglich grüßt das Murmeltier", "Breaking Bad", "Sherlock Holmes" und "Looper" (zumindest vermute ich mal, dass sich Emily und Alec über den unterhalten haben). Insgesamt war die Episode schon ok; für mehr als Durchschnitt reicht es aber nicht.

Fazit: "Second Truths" bringt einige wichtige, interessante Entwicklungen, und vermittelt so überzeugend das Gefühl, dass sich die Handlung fortbewegt. Vor allem die Tatsache, dass Carlos nun Kieras Geheimnis kennt dürfte die Dynamik ihrer Szenen merklich verändern. Zwar hätte ich mir da und dort gewünscht, dass man das ein bisschen anders umgesetzt hatte, dennoch war das unter den Wendungen dieser Folge mein Favorit. Interessant auch alles rund um Escher, mit dem die Serie um ein weiteres mysteriöses Element bereichert wird. Die Offenbarung rund um Emily hat mich jedoch ungemein enttäuscht – zumal ich sie zu diesem Zeitpunkt dann auch völlig vorhersehbar fand. Schade auch, dass man sich weder mit den moralischen Implikationen des Killers noch der Frage, ob Kiera die Menschen denn überhaupt retten soll (immerhin riskiert sie damit, die Zukunft zu verändern), wenig bis gar keine Beachtung geschenkt wurde. Und auch der Fall selbst verlief ziemlich im Hintergrund, und erschien eher als Mittel zum Zweck. Immerhin war das Geschehen unterhaltsam, so dass keine Langeweile aufkam. Dennoch wäre da in meinen Augen mehr drin gewesen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 SyFy/Universal)




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