Originaltitel: Second Opinion Episodennummer: 2x05 Bewertung: Erstausstrahlung CAN: 26. Mai 2013 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Jeff King Regie: Pat Williams Hauptdarsteller:
Rachel Nichols als Kiera Cameron,
Erik Knudsen als Alec Sadler,
Victor Webster als Carlos Fonnegra,
Stephen Lobo als Matthew Kellog,
Roger Cross als Travis Verta,
Lexa Doig als Sonya Valentine,
Omari Newton als Lucas Ingram,
Luvia Petersen als Jasmine Garza.
Gastdarsteller:
Jennifer Spence als Betty Robertson,
John Cassini als Marco,
Ian Tracey als Jason,
Catherine Lough Haggquist als Inspector Nora Harris,
Alessandro Juliani als Dr. Fairweather,
Nicholas Lea als Agent Gardiner,
Brian Markinson als Inspector Dillon,
Sean Michael Kyer als Sam Cameron u.a.
Kurzinhalt:
Es ist der 15. März 2013, und damit der Geburtstag von Kieras Sohn Sam. Sie ist dementsprechend ziemlich niedergeschlagen, emotional und abgelenkt – was auch ihren KollegInnen im Polizeirevier nicht entgeht – kann sich aber natürlich niemandem wirklich anvertrauen. Die Situation wird zusätzlich verkompliziert, als just an diesem Tag ihr Vorgesetzter, der ihr wohlgesonnene Inspector Dillon, seines Amtes enthoben und vom Dienst suspendiert wird. Grund ist die Suche nach dem Maulwurf innerhalb des Reviews, bei der er keine nennenswerten Erfolge verzeichnen konnte. An seiner statt übernimmt vorläufig Inspector Nora Harris das Kommando, und beginnt auch sogleich damit, alle Untergebenen einem Verhör zu unterziehen, bei dem auch Agent Gardiner anwesend ist. Als Kiera an der Reihe ist, verliert sie die Beherrschung, und greift Gardiner an. Daraufhin schaltet sich eine in ihrem CMR hinterlegte Psychologen-KI ein, um sie zu behandeln. Diese droht, jene Erinnerungen an Sam, die sie so sehr zu belasten und bei der Durchführung ihres Jobs zu behindern scheinen, zu löschen…
Review:
Beginnen wir mit dem Positiven: Die Einstiegsszene auf dem Balkon war wieder einmal verdammt nett getrickst. Der Gedanke, dass ein Computerprogramm in deinem Hirn einfach so Erinnerungen löschen kann, die dich belasten, ohne dass du etwas dagegen tun kannst, ist ganz schön beängstigend. Gut gefallen hat mir auch alles rund ums Verhör, und wie Kiera Agent Gardiner an die Gurgel geht. Und generell fand ich die Ausgangssituation nett, und wie niedergeschmettert Kiera ob des Geburtstages ihres Sohnes war. Die Szenen zwischen Alec und Kellog waren auch nett. Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dies nicht lange so harmonisch weitergehen wird. Kellog schien ja bereits ziemlich genervt zu sein als er mitbekam, dass Alec Kiera hilft. Was er wohl dazu sagen wird wenn er erfährt, dass Alec den verrückten Zeitreisen in ihr Büro genommen hat? Und auch von der Produktionsqualität her gab es wieder einmal nichts zu meckern: Effekte, Soundtrack, Inszenierung, schauspielerische Leistungen… alles erste Sahne.
Leider aber hat die Episode insgesamt für mich nicht wirklich funktioniert. Alles rund um die Psychologen-KI fand ich sehr verkrampft, und teilweise sogar unfreiwillig komisch. Gar nicht überzeugt hat mich auch, dass die KI zwar angeblich Zugriff auf ihre Erinnerungen usw. hat, aber nichts davon weiß, dass sie durch die Zeit gereist ist. Das erschien mir doch extrem unlogisch, und schien einzig und allein dafür da zu sein, um die Spannung zu erhöhen, bzw. Kiera einen weiteren Stolperstein vor die Füße zu legen. Jedenfalls hätte ich es bedeutend besser gefunden, wenn man sich das gespart hätte. Überhaupt war die ganze Geschichte teilweise sehr konstruiert. So wirkt es für Kiera absolut untypisch, wenn nicht gar richtiggehend dämlich, dass sie während des Verhörs derart auffällig mit der Figur in ihrer Tasche herumspielt. Auch die Einstiegsszene aus der Zukunft fand ich abseits der netten Effekte und der Geschenkübergabe eher meh. Vor allem Sam's klischeehaftes "Ist Dad böse auf mich?", weil dieser an seinem Geburtstag arbeiten muss. Generell verfehlten die emotionalen Szenen auf mich diesmal – zum ersten Mal bei der Serie – für mich ihre gewünschte Wirkung. Bislang empfand ich diese ja immer als die großen Höhepunkte, doch diesmal fielen sie ziemlich flach – was insbesondere für die Szene mit Sams Hologramm am Ende gilt. Irgendwie war mir das alles zu konstruiert, als dass ich mich auf die Emotionen in dieser Szene hätte einlassen können. Das letzte Manko ist dann die Wendung am Ende, die einerseits ungemein klischeehaft ist (ein Maulwurf bei der Polizei – juchu!), und andererseits in dem Moment wo Betty um ihre Hilfe fragt völlig absehbar war.
Fazit:
"Second Opinion" ist für mich der erste größere Reinfall der Serie. Zwar kein Totalausfall, war mir die Episode zu konstruiert und verkrampft, weshalb sie die gewünschte Wirkung bei mir nicht entfalten konnte. Dies gilt insbesondere für die emotionale Szene am Ende mit Sams Hologramm, die bei mir – zum ersten Mal innerhalb der Serie – gänzlich flach fiel. Generell hat mich der ganze Plot rund um den eingebauten Psychologen nicht wirklich funktioniert. Und auch, wie ungeschickt Kiera während des Verhörs mit dem Spielzeugsoldaten herumfummelt, war absolut untypisch für sie – aber alt notwendig, um den Rest der Handlung wie vom Autor gewünscht in Gang zu bringen. Erschwerend kam dann noch die vorhersehbare und klischeehafte Wendung rund um den Maulwurf am Ende dazu. Von der Produktionsqualität her gab's wieder einmal nichts auszusetzen – wobei insbesondere die Effekte zu Beginn der Folge gefallen konnten – und auch die eine oder andere nette Szenen zwischendurch gab es. Aber inhaltlich hat "Second Opinion" für mich halt leider überwiegend nicht funktioniert.