Mit: Emma Thompson, Pierce Brosnan, Timothy Spall, Tuppence Middleton, Celia Imrie, Louise Bourgoin, Marisa Berenson, Sabine Crossen u.a.
Kurzinhalt:
Ein geschiedenes Ehepaar verbündet sich notgedrungen, um die Rente wiederzubeschaffen, die ihnen und der Firma des Mannes durch eine feindliche Übernahme gestohlen wurde. Dabei führt sie ihr Weg von London nach Paris und an die französische Mittelmeerküste. Zusammen mit ihren besten Freunden, begeben sie sich auf immer abstruser werdende Resie und erleben ihren zweiten Frühling…
Review:
"Wie in alten Zeiten" ist eine harmlose, aber zum Schmunzeln anregende, britische Komödie über ein alterndes Ex-Ehepaar, dass durch widrige Umstände seinen zweiten Frühling erlebt und, mit Charme, allerhand Schabernack treibt. Die Chemie zwischen Ex-James-Bond Pierce Brosnan, der ja spätestens seit "Mama Mia" einen Hang zur leichten Sommerkomödie beweist und Ex-Hogwarts-Professorin Emma Thompson, deren Gesichtsmimik allein Unterhaltung genug wäre, stimmt und man nimmt ihnen das zankende Expaar schon ab. Dazu kommt, dass der Film es schafft, eine eigentlich ganz ernste Grundlage herzunehmen und dann - über einen ausgeklügelten Plan und dessen eskalierende Ausführung – zu einer witzigen Geschichte wird.
Neben dem Beziehungs-Hin-und-Her zwischen diesen Beiden, macht Timothy Spall (Wurmschwanz in "Harry Potter") in seiner Nebenrolle als Mann des befreundeten Ehepaares und Ex-Agent extrem viel Freude. A propos Agent, mindestens 2x gibt es Anspielungen auf Brosnan als James Bond – schließlich sind die vier in "Wie in alten Zeiten" in geheimer Mission unterwegs! Dass es "Wie in alten Zeiten" überhaupt noch ins Kino schafft, bzw. mit Square One einen dt. Verleih gefunden hat, ist schon bemerkenswert. Schließlich feierte der Film vor über einem Jahr seine Premiere (was bereits ein Jahr nach Drehschluss war) und auch danach dauerte es noch sieben Monate, bis er im Entstehungsland im April 2014 ins Kino kam. Regisseur und Autor Joel Hopkins wiederholt sich im Grunde selbst und landet nach "Liebe auf den zweiten Blick" von 2008 erneut bei der Beziehungskomödie – er bringt sogar Emma Thompson wieder mit. Ich verstehe gar nicht, warum der so lange im Regal liegen blieb, der hätte auch mitten im Sommer laufen können, dann hätte er wenigstens zur Jahreszeit gepasst und die Darsteller könnten mit entsprechender Werbung auch Publikum anziehen. Naja, dafür fehlte wohl das Geld und er ist an den Auslands-Kinokassen auch regelrecht abgesoffen ($5Mio). Zu unrecht, wie ich finde. Es ist ein süßer kleiner Film, den man auch jetzt noch gucken kann, oder später mal in den eigenen vier Wänden.
Die Zielgruppe ist vermutlich sehr stark eingeschränkt und derzeit nicht werberelevant, wer weiß. Ja, "Wie in alten Zeiten" erfindet das Rad nicht neu und ist vielleicht etwas zu seicht Richtung Slapstick angelegt und mit klarem Ausgang. Die Zeit der Beziehungs-Verwechslungs-Komödien ist halt irgendwie vorbei. Gesungen wird übrigens nicht. Aber ich mochte das, denn das wirkte - trotz seiner Verschrobenheit – echt. Ich weiß, dass ganz Viele der Film total anödet und kann das auch nachvollziehen. Die Zuschauschaft ist ziemlich in der Mitte gespalten, wenn man sich so Bewertungen ansieht, sodass ich hier nicht echt sagen kann, ob der euch auf jeden Fall gefallen wird. Abschalten hilft. Er wird zusehens alberner und wenn man das ab kann, wird man diesen Film auch mögen. Samstag Abend zu Hause auf der Couch – da geht der allemal.
Fazit:
Diese leichte und teilweise seichte Komödie hat ein wenig zu viel Altherrenhumor, ist aber dennoch echt charmant gedreht. Es ist immer eine Freude Emma Thompson sehen zu können und alle – insbesondere auch Timothy Spall in einer Nebenrolle - wissen durch ihr komödiantisches Talent zu überzeugen. "Wie in alten Zeiten" macht auf einer ganz rudimentären Ebene Spaß - man geht zumindest belustigt aus dem Saal.