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Fähnrich Ro Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Ensign Ro
Episodennummer: 5x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 07.10.1991
Erstausstrahlung BRD: 30.03.1994
Drehbuch: Rick Berman & Michael Piller
Regie: Les Landau
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data.
Gastdarsteller: Michelle Forbes als Ro Laren, Scott Marlowe als Keeve Falor, Frank Collison als Dolak, Jeffrey Hayenga als Orta, Harley Venton als Collins, Ken Thorley als Mot, Cliff Potts als Admiral Kennelly, Whoopi Goldberg als Guinan u.a.

Kurzinhalt: Seit Jahrzehnten werden die Bajoraner von den Cardassianern unterdrückt, ein Großteil von ihnen wurde von ihrem Heimatplaneten vertrieben und ist seither in der ganzen Galaxis zerstreut. Einige militante Elemente innerhalb der bajoranischen Freiheitsbewegung bekennen sich nun zu einem Anschlag auf einen Außenposten der Föderation – was die Sternenflotte auf den Plan ruft. Admiral Kennelly schickt Captain Picard in den Sektor, um den Anführer der Terroristen ausfindig zu machen und mit ihm zu verhandeln – Befehle, die der Captain mit Verwunderung und nur sehr widerwillig entgegennimmt. Noch weniger Freude hat er jedoch, mit der Offizierin, die ihm für die Dauer der Mission zugeteilt wird: Die Bajoranerin Ro Laren, die nach einem tragisch verlaufenden Außeneinsatz im Gefängnis war, und innerhalb der Sternenflotte als Problemkind gilt. Die Eingliederung in der Besatzung der Enterprise fällt ihr dann auch sichtlich schwer. Versuche der Crew, mit ihr zu sprechen und sie näher kennenzulernen, wehrt sie brüsk ab. Doch Guinan denkt gar nicht daran, sich so schnell abschütteln zu lassen, und gewinnt schon bald ihr Vertrauen – was schließlich auch auf Gegenseitigkeit beruht, weshalb Ro ihr ihre Bedenken bezüglich ihrer aktuellen Mission anvertraut. Auf Anraten von Guinan weiht sie schließlich auch Captain Picard ein – der daraufhin erfährt, dass Ro Laren von Admiral Kennelly damit beauftragt wurde, Waffen an die bajoranischen Terroristen zu liefern…

Denkwürdige Zitate: "I found him to be a very concerned leader and a good spokesman for his people. And a terrific dancer."
(Auch wenn es inhaltlich nicht viel zur Diskussion beitragen mag, fand ich diesen letzten Nebensatz nett.)

"We were saddened by those events but they occurred within the designated borders of the Cardassian Empire."
"And the Federation is pledged not to interfere in the internal affairs of others. How convenient that must be for you, to turn a deaf ear to those who suffer behind a line on a map."
(Die oberste Direktive wird wieder einmal sehr kritisch beäugt.)

"Do you mind if we join you?"
"Yes."
(Ro Laren scheint es nicht unbedingt damit eilig zu haben, neue Freundschaften zu schließen.)

"I heard you got grounded."
(Guinan bringt es auf nett-flapsige Art und Weise auf den Punkt.)

"Gul Dolak, Cardassian Militia Four One. We have no argument with you, Captain."
"I'm pleased to hear that, Gul Dolak, for all of us in the Federation value the peaceful relations with our Cardassian neighbours."
(Der Text allein vermittelt leider nicht, wie Picards Worte vor Ironie zu triefen scheinen.)

Review: Episodenbild (c) CBS In "Fähnrich Ro" betrifft die titelspendende bajoranische Offizierin die "Star Trek"-Bühne. Ihre Figur bzw. ihr erster Auftritt sind für mich dann auch mit Abstand die hervorstechendsten Merkmale dieser Episode. Die Macher wollten mit ihr etwas frischen Wind an Bord bringen, was meines Erachtens auch gut geglückt ist. Ro Laren unterscheidet sich insofern ein wenig von den Sternenflottenoffizieren, die uns sonst so unterkommen, als dass sie ein bisschen mehr Ecken und Kanten besitzt. Was mir dabei bzw. an der Episode an sich so besonders gut gefällt ist, dass die Crew der Enterprise mit ihrer anfänglichen hochnäsigen, ablehnenden Haltung ihr gegenüber im Unrecht ist, und damit ebenfalls mal eine weniger schöne Seite von sich zeigen dürfen. Anstatt ihr eine faire Chance zu geben und sie nach ihrer Leistung zu beurteilen, stehen ihr insbesondere Riker, aber teilweise auch Picard (man nehme nur seine Reaktion auf den angeordneten Transfer) skeptisch bis ablehnend gegenüber – einzig und allein anhand ihrer Akte. Wie sich in weiterer Folge zeigt, ließen sie sich dabei von Gerüchten, falschen Informationen und Vorurteilen leiten – denn trotz der Skepsis die man ihn gegenüber entgegenbringt erweist sie sich als wertvolles Mitglied der Crew.

Wobei man auch so fair sein und zugeben muss, dass es Ro Laren ihnen nicht unbedingt leicht macht, sie zu mögen. Sich ihrer Mission unsicher, ihres Rufs in der Sternenflotte bewusst, sowie wohl aufgrund früherer negativer Erfahrungen scheint sie erst gar nicht daran interessiert zu sein, zur Crew der Enterprise freundschaftliche Beziehungen aufzubauen. Guinan ist die einzige, die sich von ihrer brüsken Art nicht verscheuchen lässt. Whoopi Goldberg ist in ihrer Rolle als geheimnisvolle Barkeeperin von Zehn Vorne wieder einmal eine absolute Bereicherung für die Episode – zumal ihr das Drehbuch wieder einige schöne Szenen und nette Dialoge spendiert. Aber auch Michelle Forbes trägt (in ihrem zweiten Auftritt bei "Next Generation", nach ihrer Rolle als Odans Tochter in "Odan, der Sonderbotschafter") mit ihrer Ausstrahlung viel dazu bei, Ro Laren zu einer Bereicherung der Enterprise-Besatzung zu machen. Was mich hingegen nicht mehr ganz so begeistern konnte, ist der eigentliche Plot, rund um den vermeintlichen Terroranschlag der Bajoraner, die Cardassianer, sowie den naiven Admiral. Zwar hatte dieser Teil der Handlung durchaus seine Momente – allen voran, wenn Picard sich gegenüber dem cardassianischen Kommandanten übertrieben freundlich gibt – aber dem Vergleich mit der ersten großen Cardassianer-Episode, "Der Rachefeldzug", hält "Fähnrich Ro" was die Geschichte bzw. das Komplott betrifft leider nicht stand. Zudem denke ich, man hätte es einfach bei einem Admiral, der die bajoranischen Terroristen unterstützen und sie mit Waffen versorgen will belassen sollen, statt dann auch noch die Wendung rund um die Cardassianer einzubauen.

Episodenbild (c) CBS Weitere kleine Kritikpunkte: Ist ja nett, dass auf dem Schiff dass Picard zerstört um die Cardassianer reinzulegen niemand an Bord war, aber man sollte meinen, das ist eine Ressource welche die Bajoraner trotzdem gut hätten brauchen können. Negativ fällt auch auf, dass die Vorgeschichte rund um die Besatzung Bajors hier noch nicht wirklich ausgearbeitet wurde, und sich somit einige Kontinuitätsfehler ergeben. Dies fällt besonders bei der Aussage auf, dass die Bajoraner von ihrer Heimatwelt vertrieben worden wären, und seither ein Nomadenvolk ohne Heimat seien. Man kann es zwar leicht so interpretieren, dass alle freien Bajoraner geflüchtet sind, und jene die nun noch auf Bajor verweilen Sklaven sind, aber hätte man das von vornherein gleich vernünftig ausgearbeitet, müsse man sich als Zuschauer nicht krampfhaft Erklärungen überlegen. Last bot not least: Dass Riker nach Ro Larens Ankunft von ihr verlangt, ihren Ohrring abzulegen, hat mich ungemein gestört – immerhin ist das ein religiöses Symbol. Man sollte meinen, das Ausleben der eigenen Kultur und Religion wäre in der Föderation ein Grundrecht. So kann man sich täuschen.

Gut gefallen konnten mir dafür wieder einmal die Effekte. Das Design der cardassianischen Schiffe gefällt mir immer wieder ungemein gut; so gesehen bin ich froh, dass ihnen später bei "Deep Space Nine" eine größere Rolle zukam und wir sowohl sie als ihre Schiffe öfter zu Gesicht bekamen. Aber auch das Design des Planeten, mit all seinen Kratern, konnte mir gut gefallen. Nicht vergessen werden darf auch die Ankunft der Enterprise bei der Raumstation. Ja, die entsprechende Sequenz mag man bei "Next Generation" mittlerweile zum dritten Mal recyceln, aber ich will verdammt sein wenn sie nicht nach wie vor phänomenal aussieht. Zumal man wenigstens den Hintergrund angepasst hat, der ebenfalls sehr schön gestaltet wurde und sich wundervoll in die Szene einfügt. Was mir auch gut gefallen konnte, ist die neuerliche kritische Auseinandersetzung mit der obersten Direktive. Fast scheint man, im Vergleich zur klassischen "Star Trek"-Serie einen leichten Paradigmenwechsel auszumachen. Dort wurde die Nichteinmischungspolitik (die ja auch dem damaligen Grundsatz der USA entsprach) ja insbesondere in der 2. Staffel immer wieder thematisiert, und wurden die negativen Auswirkungen einer Einmischung von außen aufgezeigt. In "Next Generation" setzt man sich deutlich differenzierter auseinander, wie sich auch hier wieder zeigt. Da ich der Obersten Direktive selbst eher skeptisch gegenüberstehe, freut mich das natürlich. Last but not least gibt es ein paar gelungene Einzelszenen wie z.B. der amüsante Einstieg bei Mot, dem Friseur auf der Enterprise (wo man sich unweigerlich fragt, was Picard dort eigentlich macht), oder Ros berührende Geschichte über ihren Vater. Insgesamt eine durchaus gelungene Episode – nur die im Zentrum stehende Handlung rund um die Verschwörung hätte halt deutlich besser sein können.

Fazit: Episodenbild (c) CBS "Fähnrich Ro" ist eine gute, nette Episode, bei der mir vor allem der titelspendende Neuzugang im erweiterten Ensemble sehr gut gefallen konnte. Ro Laren bringt frischen Wind auf die Enterprise, und wird zudem von Michelle Forbes sehr gut gespielt. Darüber hinaus sehe ich die Stärken der Episode vor allem in bestimmten Einzelszenen, wie dem amüsanten Einstieg beim Friseur, den wundervoll geschriebenen und gespielten Szenen zwischen Guinan und Ro, sowie Ros berührende Geschichte über ihren Vater. Was jedoch leider etwas abfällt, ist der Plot an sich. Die Verschwörung rund um die Bajoraner, Cardassianer, und den Admiral der Sternenflotte, konnte mich leider kaum überzeugen und noch viel weniger packen. Negativ fällt zudem die eine oder andere Information auf, die sich mit späteren Offenbarungen rund um den Konflikt zwischen Cardassianern und Bajoranern nur mit gutem Willen des Zuschauers in Einklang bringen lassen will. Und auch wenn es nur ein vergleichsweise kleiner Moment war, aber dass Riker von Ro verlangt, ihren Ohrring abzunehmen, hat mich immens gestört, da es mir zur toleranten, fortschrittlichen Kultur welche die Föderation ja angeblich vertritt überhaupt nicht passen wollte. Insgesamt gefällt mir jedenfalls die Tatsache, dass Ro Laren zur Besatzung der Enterprise stößt, um einiges besser als die Episode an sich.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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