Mit: Auch viel zu viele, als dass man sie hier alle aufzählen könnte…
Kurzinhalt:
In "The ABCs of Death" wird gestorben – und das stolze 26 Mal. 26 Horror-Regisseuren bzw. -Teams wurde ein Buchstabe aus dem Alphabet zugelost, woraufhin sie dazu eingeladen wurden, einen rund vierminütigen Kurzfilm über den Tod zu drehen, dessen Titel mit den besagten Buchstaben anfängt. Das Ergebnis ist eine Kakophonie des Todes, von A wie Apokalypse bis Z wie Zetsumetsu…
Anmerkung:
Das nachfolgende Review bezieht sich auf die ungeschnittene Fassung des Films – weshalb auch nur der Originaltitel genannt wird (der deutschen Veröffentlichung fehlen ganze vier Segmente, weshalb er bei uns den Titel "22 Ways to Die" erhalten hat; dieser macht jedoch bei der ungeschnittenen Fassung natürlich keinen Sinn mehr).
Review:
Obwohl ich grundsätzlich nichts gegen Anthologie-Filme habe, war ich bezüglich "The ABCs of Death" doch eher skeptisch. 26 Kurzfilme über das Sterben, jeder vier Minuten lang? Das klang dann doch etwas zu kurz, um wirklich einen Eindruck zu hinterlassen. Wenn ich im Kino sitze habe ich gelegentlich das Gefühl, dass selbst der eine oder andere Trailer länger läuft! Dementsprechend waren was Charakterisierung, Handlung usw. betrifft von vornherein Abstriche zu machen. Letztendlich klang das ganze wie ein Film, der sich auf die Todesszene aus der "Final Destination"-Reihe reduziert, was so überhaupt rein gar nicht meins wäre. Zwar tue ich ihn mit dieser Schubladisierung dann auch wieder unrecht, haben sich die unterschiedlichen kreativen Teams doch einiges einfallen lassen, um den Film abwechslungsreich zu machen. Dennoch muss ich leider sagen, dass zumindest der ersten Teil der Reihe meine Befürchtungen eher bestätigt als entkräftet hat.
Hierzu sei gleich festgehalten dass ich – auch wenn ich eine glorreiche Todesszene in einem Horrorfilm (insbesondere wenn der Held für sie sorgt) durchaus zu schätzen weiß – nicht der größte Slasher- und/oder Splatter-Fan bin; also jenen Filmen, wo es in erster Linie darum geht, möglichst vielen Leuten auf möglichst brutale Art und Weise beim Sterben zuzusehen. Zugegebenermaßen, auch wenn die FSK mit der Kürzung von ganzen vier Segmenten einen anderen Eindruck vermitteln sollte, ist "The ABCs of Death" zweifellos weitaus mehr als nur eine Ansammlung von 26 möglichst brutalen Filmtoden. Tatsächlich sind die einzelnen Segmente sehr abwechslungsreich, und reichen von schon fast künstlerisch über brutal bis hin zu komisch. Dennoch haben bei mir letztendlich leider jene Kurzfilme überwogen, mit denen ich entweder weniger anfangen konnte, oder die mir relativ egal waren. Da das Review a) zu lang wäre und b) ich schon zu viel verraten würde, wenn ich jeden Buchstaben im Detail besprechen würde, will ich mich auf jene Segmente konzentrieren, die bei mir einen Eindruck hinterlassen konnten - sei es gut oder schlecht. Hierzu sei zuallererst festgehalten: Es mag vielleicht nicht politisch korrekt sein, das zu sagen… aber Mann, sind die Japaner vielleicht ein verrücktes Völkchen. Ein Kurzfilm abgefahrener und schräger als der andere. Zugleich muss ich leider sagen, dass ich mit den meisten davon wenig bis gar nichts anfangen konnte, und sie daher fast allesamt zu meinen Nieten zählen muss. "F" bot dabei den absoluten Tiefpunkt des Films, dicht gefolgt von "Z". Auch "W" war mir persönlich zu schräg, als das ich mich darauf hätte einlassen können. Da ich zudem kein großer Fan von Fäkalhumor bin, muss ich auch "K" in dieser Liste inkludieren. Und auch wenn er visuell und inszenatorisch beeindruckend sein mag, und für viele eins der Highlights der Anthologie darstellte, war "D" – insbesondere dann bei der Auflösung – einfach zu schräg für meinen Geschmack. Zuletzt sei auch noch erwähnt, dass die Titel/Worte teilweise etwas beliebig wirken, und mit der Todesszene nur bedingt etwas zu tun zu haben scheinen – was insbesondere für "A" und "B" gilt.
Es gab allerdings auch ein paar Kurzfilme, die mir positiv ins Auge gestochen sind. Mein absoluter Favorit war dabei "S", der wie ein typischer Slasher-Film anfängt, dann jedoch eine sehr finstere Wendung beinhaltet, der die Doppeldeutigkeit des Titels (der hier natürlich nicht verraten werden soll; herauszufinden, welche Begriffe sich die Regisseure vorgeknöpft haben, ist immerhin der halbe Spaß!) hervorstreicht. Den auf der geschnittenen DVD nicht enthaltenen "L" fand ich auch großartig, einfach da er so verstörend war. Vor allem die Szene mit dem kleinen Jungen, die ich einfach nur abstoßend fand – aber genau so sollte es ja auch sein. "N" war zwar mehr Comedy als Horror, aber ich fand das Segment einfach nur köstlich, und sehr unterhaltsam. "Q" war in erster Linie wegen des dort verfolgten Meta-Ansatzes interessant. An "U" gefiel mir die POV-Perspektive, und an "X" die darin enthaltene warnende Message über den Schönheitswahn, sowie das nachhallende letzte Bild. Und als großer SF-Fan konnte mir auch "V" sehr gut gefallen. Der Rest hingegen konnte bei mir eben leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Fazit:
Ich war gegenüber "The ABCs of Death" – aufgrund der Kürze der einzelnen Segmente, die kaum Gelegenheit für keine Gelegenheit für eine vernünftige Handlung und/oder Charakterisierung bietet – im Vorfeld eher skeptisch, und der Film selbst tat wenig, um mich vom Gegenteil zu überzeugen. Zugegeben, meine Befürchtung, das ganze würde in eine gänzlich sinnlose Zelebrierung des Sterbens ausarten, mit einem Tod brutaler als dem anderen, muss ich revidieren. Dennoch hat die Mehrzahl der Kurzfilme bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, und wurden von mir mit meinem Achselzucken quittiert. Und von jenen Segmenten, die mir in Erinnerung geblieben sind, hielten sich jene, die mir gut gefallen konnten mit jenen, mit denen ich überhaupt nichts anfangen konnte, ziemlich die Waage. Wobei mich vor allem die Mehrzahl der japanischen Kurzfilme, die mir einfach viel zu schräg waren, nicht ansprechen konnte. Einen gewissen Unterhaltungswert, dem er in erster Linie der interessanten Frage verdankt, welchen Begriff sich das jeweilige kreative Team für ihren Buchstaben ausgesucht haben, sowie der Tatsache, dass die einzelnen Segmente selbst von Stil, Ton und Ausrichtung her teils sehr unterschiedlich und damit abwechslungsreich sind, will ich "The ABCs of Death" nicht absprechen. Letzten Endes war diese Kakophonie des Todes für mich allerdings weniger, statt mehr, als die Summe seiner Teile.