Originaltitel: Second Chances Episodennummer: 2x01 Bewertung: Erstausstrahlung CAN: 21. April 2013 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Simon Barry Regie: Pat Williams Hauptdarsteller:
Rachel Nichols als Kiera Cameron,
Erik Knudsen als Alec Sadler,
Victor Webster als Carlos Fonnegra,
Stephen Lobo als Matthew Kellog,
Roger Cross als Travis Verta,
Lexa Doig als Sonya Valentine,
Omari Newton als Lucas Ingram,
Luvia Petersen als Jasmine Garza.
Gastdarsteller:
Jennifer Spence als Betty Robertson,
Richard Harmon als Julian Randol,
John Cassini als Marco,
Tahmoh Penikett als Jim Martin,
William B. Davis als Older Alec Sadler,
Nicholas Lea als Agent Gardiner,
Brian Markinson als Inspector Dillon,
John Reardon als Greg Cameron,
Sean Michael Kyer als Sam Cameron,
Janet Kidder als Ann Sadler,
Jesse Reid als Ricky u.a.
Kurzinhalt:
Seit dem erfolgreichen Anschlag von Liber8 auf ein Bürogebäude sind ein paar Tage vergangen. Alec Sadler ist von zu Hause ausgezogen, kommt bei einem Freund unter, und macht sich auf Jobsuche. Kiera, deren Anzug das Interesse des Agenten … geweckt hat, ist indes untergetaucht, und setzt als unabhängige Rächerin Jagd auf Liber8 und die ihr nahestehenden Terrororganisationen. Doch als die Bürgermeisterin von einem Scharfschützen auf offener Straße erschossen wird, wendet sich Carlos an sie, mit der Bitte, die Polizei bei ihren Ermittlungen zu unterstützen. Mit Hilfe der Aufzeichnungen der Überwachungskameras und ihrem implantierten Chip gelingt es ihr, den genauen Standort des Schützen ausfindig zu machen. Die dort gefundenen Hinweise deuten darauf hin, dass Liber8 hinter dem Anschlag stecken. Oder versucht etwa eine konkurrierende Verbrecherorganisation, die Popularität on Liber8 zu nutzen, um ihnen die Schuld für den Anschlag in die Schuhe zu schieben?
Review:
Nachdem mir die erste Staffel ganz gut gefallen hat, ich nun mit der zweiten "Defiance"-Staffel durch bin, und nach wie vor ein deutscher Ausstrahlungstermin für die zweite "Continuum"-Staffel angekündigt wurde (und das, obwohl heuer in den USA bereits die dritte Staffel gezeigt wurde), habe ich kurzerhand in die US-Blu Ray investiert, um zu erfahren, wie es mit Kiera und den Zeitreisenden von Liber8 weitergeht. "Second Chances" setzte dabei den soliden Eindruck der Serie fort – wobei ich doch die Hoffnung hege, dass die Serie zum Ende der Staffel hin noch an Spannung und Dramatik gewinnen wird. Am besten hat mir an diesem Staffeleinstieg gefallen, dass wir – nach einigem Zögern – dann doch noch (gleich) erfahren haben, wie die Nachricht von Alec Sadler an sein jüngeres Ich lautete. Ich glaube, ich habe von "Akte X" wirklich ein Trauma davongetragen, denn als die Auflösung nicht gleich zu Beginn der Folge kam und man auch beim Treffen zwischen Alec und Keira so um den heißen Brei herumgeredet hat, fürchtete ich schon, man würde uns jetzt noch länger – vielleiht sogar bis zum Staffelfinale – warten lassen. Dementsprechend positiv überrascht war ich von der letzten Szene, in der diese offene Frage nun aufgeklärt wurde.
Aber es ist nicht nur was "was", sondern auch das "wie". Der Übergang zur Szene in die Zukunft war wunderschön gemacht (bzw. getrickst), die Nachricht selbst brachte ein Wiedersehen mit William B. Davies, und der Inhalt seiner Botschaft konnte mir ebenfalls sehr gut gefallen – und mich auch überraschen. Fast wirkt der alte Alec Sadler in seinem Turm am Ende ein bisschen so wie die in ihrem Alptraum in einem Glaskäfig eingesperrte Kiera, und endlich versteht man auch, warum er sich mit Kagame getroffen hat – will er doch mit ihrer Hilfe die düstere Zukunft verhindern, in der er sich selbst befindet! Das war wirklich eine wunderbare Wendung. Der Rest der Episode war ok. Mir gefiel die Idee, dass Kiera ihren Kampf gegen Liber8 alleine fortsetzt, und quasi als eine Art Superheldin agiert – insofern fand ich es fast ein wenig schade, dass sie danach quasi wieder in den (wenn auch inoffiziellen) Polizeidienst zurückgekehrt ist. Positiv finde ich auch, dass man sie ihren schicken, futuristischen Anzug mit all seinen Sonderfunktionen (vorerst?) behalten lässt. Als der in der ersten Staffel den Geist aufgab, fürchtete ich ja schon, das wäre es jetzt gewesen. Sehr gefreut habe ich mich auch über den neuerlichen Auftritt von Nicholas Lea, der hier wie schon bei "Akte X" einen herrlich zwielichtigen Agenten spielt. Und auch die Szenen bei Liber8 waren nett – allen voran jene zum Einstieg. Ich hätte nicht erwartet, dass Sonya Travis tatsächlich erschießt (wie oft gibt es solche Szenen in Serien, wo die betreffende Figur im letzten Moment die Waffe senkt?), und es wird spannend sein zu sehen, wie das weitergeht – immerhin wissen ihre Liber8-Kollegen ja nichts davon, dass sie versucht hat, ihn zu töten. Und auch die Auflösung am Ende war nett. Davon abgesehen waren aber weder Fall noch Episode etwas Besonderes.
Fazit:
"Second Chances" ist ein solider und kurzweiliger, aber für sich genommen noch nicht sonderlich begeisternder, Einstieg in die zweite Staffel. Viel wird davon abhängen, wo sich die einzelnen Handlungsstränge hinbewegen; erste vielversprechende Ansätze lassen sich jedenfalls hier durchaus schon einmal finden. Am besten hat mir die letzte Szene in der Zukunft gefallen, in die nicht nur wunderbar übergeleitet wurde, sondern wo man auch endlich die Frage rund um Alec Sadlers Nachricht an sein jüngeres Ich auf die bestmögliche Art und Weise beantwortet hat. Doch nicht nur Umsetzung, sondern auch der Inhalt der Nachricht konnte mir gefallen. Auch die Handlung rund um Liber8 birgt viel Potential, wie auch der neuerliche Auftritt von Agent Gardiner. Letztendlich fand ich aber diese kleinen Details, die wohl spätere Entwicklungen vorbereiten, besser als die Folge an sich. Denn der Fall selbst war, von der netten Auflösung am Ende abgesehen, wenig packend, und damit für mich auch der größte Schwachpunkt der Episode. Insgesamt halte ich "Second Chances" für eine Folge, die als Teil des großen Ganzen besser funktioniert, denn als eigenständiges Abenteuer.
