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Discworld: Witches Abroad Drucken E-Mail
Köstliches Scheibenwelt-Abenteuer rund um Märchen Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 20 September 2014
 
Titel: "Witches Abroad"
Deutscher Titel: "Total verhext"
Bewertung:
Autor: Terry Pratchett
Umfang: 286 Seiten
Verlag: Corgi Books
Veröffentlicht: November 1991
ISBN: 978-0-552-13465-1
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Als die gute Fee Desiderata Hollow stirbt, vermacht sie Magrat Garlick ihren Zauberstab, und trägt ihr auf, sich um Emberella, eine junge Frau aus dem fernen Königreich Genua, zu kümmern. Vor allem soll sie verhindern, dass diese mit dem Prinzen Duc verheiratet wird. Eine Aufgabe, bei der sie natürlich Unterstützung von Esme "Granny" Weatherwax und Gytha "Nanny" Ogg erhält – ob sie will oder nicht. Zusammen brechen die drei Hexen auf, um sich in entfernte und ihnen bisher unbekannte Regionen zu begeben. Bereits auf dem Weg nach Genua erleben sie einige Abenteuer, die Granny teilweise an altbekannte Sagen und Geschichten erinnern. Schon bald hegt sie den Verdacht, dass jemand im Hintergrund die Strippen zieht, und versucht, eine ganz bestimmte Geschichte in die Wirklichkeit zu drängen. Denn Geschichten haben Macht, und eben diese versucht sich eine dunkle Fee mit Hilfe ihrer beiden Spiegel zunutze zu machen…

Review: "Witches Abroad" fand ich einfach phantastisch. Von den ersten Seiten an vermochte mich Terry Pratchett, in die Geschichte hineinzuziehen, und bestens zu unterhalten. Zwischendurch mag es zwar ein paar Seiten hie und da gegeben haben wo sich die Handlung eine Spur zu ziehen schien – aber das war nur marginal, und der einzige Grund, warum ich diesem Scheibenweltroman die Höchstwertung denkbar knapp vorenthalte. Davon abgesehen war "Witches Abroad" einfach nur wunderbar. Die ganzen Anspielungen auf Märchen, Fantasy-Gestalten und Mythen fand ich absolut köstlich. Vor allem auch, wie er diese teilweise uminterpretiert bzw. als Ausgangsbasis für eine dann wiederum sehr clevere und einfallsreiche eigene Geschichte nicht, war phantastisch. Ein ganz persönliches kleines Highlight für mich war ja der Mini-Auftritt von Gollum. Da wär ich vor Lachen fast vom Sessel gefallen, und hab übers ganze Gesicht gegrinst. Aber auch die Art und Weise, wie hier zahlreiche allseits bekannte Märchen eingeflossen sind, fand ich großartig.

Eine wesentliche Stärke sind dabei auch die drei im Mittelpunkt stehenden Hexen. Nachdem Granny Weatherwax in "Equal Rites" ihr Abenteuer noch allen bestreiten musste, stellte ihr Pratchett ja in "Wyrd Sisters" zwei weitere Hexen zur Seite – und die Dynamik die daraus entsteht trägt ungemein viel zum Gelingen des Romans bei. Großartig finde ich dabei vor allem auch, wie unterschiedlich ihre Persönlichkeiten sind. Das erlaubt es, die Figuren derart gut auseinanderzuhalten, dass für mich zumeist schon vor dem erklärenden "sagte Nanny" (z.B.) klar war, wer da grade gesprochen hat. Auch die Gegenspielerin der drei, die böse Fee (deren Identität ich aus Spoilergründen nicht verraten will) und ihre Spiegel, fand ich wunderbar ausgearbeitet, und die Sumpfhexe war aufgrund ihrer Ambivalenz ebenfalls eine wertvolle Ergänzung. Darüber hinaus habe ich mich in erster Linie wie fast immer über die kurzen Auftritte von Tod gefreut, der in meinen Augen in kleinen Dosen am besten funktioniert. Positiv auch, dass mich – nach einigen Scheibenwelt-Romanen, die zuletzt zum Ende hin etwas abgebaut hatten – auch der Showdown voll und ganz überzeugt hat. Jedenfalls halte ich "Witches Abroad" für einen der (bisher) besten Romane von der Scheibenwelt!

Fazit: Um es mit den Worten eines bekannten Picard-Internet-Memes zu sagen: "Witches Abroad" ist "full of win". Eine wunderbare, einfallsreiche, amüsante, höchst unterhaltsame und wie immer phantastisch geschriebene Verschmelzung von und Parodie auf bekannte Märchen, Fantasy-Gestalten, Mythen und Legenden mit zahlreichen Momenten, die mich zum Lachen bringen konnten. Spätestens mit diesem Roman haben sich die drei Hexen zu meinen Lieblings-Discworld-Figuren nach Rincewind gemausert. Grandios fand ich dabei vor allem auch, wie es Pratchett gelingt, ihre sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten herauszuarbeiten, so dass sie sich in dem wie sie sich verhalten, was sie sagen und wie sie es sagen auch wirklich voneinander unterscheiden. Die Antagonistin würde ich ebenfalls zu den bisher besten der Scheibenwelt-Romane zählen, und im Vergleich zu einigen früheren Romanen hat mir auch der Showdown sehr gut gefallen. Kurz gesagt: Ich kann "Witches Abroad" (bzw. "Total verhext") allen Fans der Scheibenwelt – sowie allen, die es noch werden wollen – nur wärmstens ans Herz legen!

Bewertung: 4.5/5 Punkten
Christian Siegel






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