Mit: Ryan Kwanten, Amy Smart, Leslie Bibb, Jamie Chung, Scout Taylor-Compton, Nicky Whelan, Jerry Ferrara, Christian Serratos, Alex Frost, Rick Kelly, Johnathon Schaech, Ben Sharples u.a.
Kurzinhalt:
Flug 7500 verläuft von Los Angeles nach Tokio. Nachdem das Flugzeug in Turbulenzen geraten ist und einer der Passagiere, ein mysteriöser Geschäftsmann, an Herzversagen stirbt, nimmt das Unheil seinen Lauf. Das Flugzeug verliert plötzlich an Höhe, wodurch es in der Kabine zu einem Druckabfall kommt, die Leiche ist auf einmal nicht mehr auffindbar, weitere Fluggäste verschwinden spurlos. Als man im Gepäck des Verstorbenen eine okkulte Shinigami-Puppe findet, erkennen die Passagiere, dass sie es mit einem übersinnlichen Phänomen zu tun haben…
Review:
Takashi Shimizu gilt seit seiner Erfolge mit "Ju-on" bzw. deren US-Remakes "The Grudge" als versierter Horrorspezialist. Anfang 2012 wurde der erste Trailer zu seinem neuesten Projekt "7500" veröffentlicht, ein Kinostart wurde noch für das selbe Jahr angekündigt. Es ist ein Rätsel, warum bis zur Fertigstellung des Films weitere 2 Jahre vergingen. Dass er hierzulande direkt auf Blu-ray und DVD veröffentlicht wird, während die Kinoauswertung in den USA bis zum 03. Oktober hinausgezögert wurde, überrascht angesichts des Resultats indes nicht. Der gesamte Film wirkt von vornherein äußerst uneben, holprig und zerstückelt. Während Shimizu noch einigermaßen befriedigend die Prämisse herstellt und die Figuren etabliert, gelingt es ihm nicht, darauf weiter aufzubauen. Auch wenn einzelne Szenen durchaus stimmungsvoll inszeniert sind, entwickelt der Film zu keinem Zeitpunkt eine innere Dynamik, geschweige denn eine Spannungssteigerung. Es ist offenkundig, dass Regisseur Shimizu versucht, an "Ju-on" anzuknüpfen, indem er immer wieder auf dementsprechende Stilmittel zurückgreift. Doch dabei geraten Inhalt und Dramaturgie unter die Räder, so als wisse er nicht, wohin er "Flug 7500" überhaupt führen wolle. Einen Eindruck von der an Bord herrschenden Klaustrophobie vermittelt er gar nicht. Schade, hätte man daraus doch einiges an Atmosphäre entwickeln können
Das gefühllose Timing bringt den Film endgültig zum Absturz. So wird dann auch der - wenig überraschende - Schlussteil derart überhastet eingeworfen, dass man das Gefühl hat, Shimizu wolle das Elend schnellstmöglich hinter sich bringen. In der Zwischenzeit verschwinden nicht nur ganze Handlungsstränge, sondern auch Darsteller spurlos und ohne jede Erklärung. Ich kann nur eine Erklärung finden: Durch diesen massiven Einsatz der Schnittschere soll der Film auf die Laufzeit von knapp 85 Minuten (inkl. Abspann) gebracht werden und zudem noch mit einer Jugendfreigabe davonkommen, damit er zumindest durch seine TV-Ausstrahlungen noch etwas Gewinn abwirft. Dafür sind auch die spärlichen CGI-Effekte ein Indiz. Die eingebrachten Sequenzen kann man an einer Hand abzählen, auch hinken sie dem technischen Stand um mindestens 10 Jahre hinterher. Offenbar wurde der Geldhahn schon vor der Fertigstellung des Films wieder zugedreht, nachdem die Verantwortlichen erkannt hatten, dass sie mit "Flug 7500" auf das falsche Pferd gesetzt hatten. Auch dem lustlos und uninspiriert agierenden Cast merkt man deutlich an, dass jeder der Beteiligten den Film für pure Zeitverschwendung hält. Beispielsweise ist die hiesige Performance von Ryan Kwanten in keinster Weise mit seiner Darbietung in "True Blood" vergleichbar. So wie er macht sich keiner der Darsteller die Mühe, seinen Charakter mit Leben zu füllen und Akzente zu setzen. Die hölzerne deutsche Synchronfassung verstärkt diesen Eindruck sogar noch. Die Dialoge werden so gleichgültig und teilnahmslos aufgesagt, dass man ebensogut auf stumm schalten könnte, ohne dadurch das "Filmvergnügen" zu mindern.
Fazit:
"Flug 7500" kommt als moderne Geistergeschichte daher. Dabei scheint Regisseur Shimizu zwanghaft zu versuchen, an seine früheren Erfolge mit "Ju-on" anzuknüpfen. Zugegeben: Einzelne Sequenzen sind gut inszeniert, auch ist die dem Film zugrundeliegende Idee nicht uninteressant. Dabei verliert Shimizu jedoch Inhalt und Dramaturgie völlig aus den Augen. Der brutale Schnitt versetzt dem Film endgültig den Todesstoß.