Originaltitel: 12:00 P.M. - 1:00 P.M. Episodennummer: 9x02 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 05. Mai 2014 Erstausstrahlung D: 06. Mai 2014 (Sky) Drehbuch: Robert Cochran & David Fury Regie: Jon Cassar Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer ,
Yvonne Strahovski als Kate Morgan,
Tate Donovan als Mark Boudreau,
Mary Lynn Rajskub als Chloe O'Brian ,
William Devane als President James Heller ,
Gbenga Akinnagbe als Erik Ritter,
Giles Matthew als Jordan Reed,
Michael Wincott als Adrian Cross,
Benjamin Bratt als Steve Navarro,
Kim Raver als Audrey Boudreau.
Gastdarsteller:
Michelle Fairley als Margot Al-Harazi ,
Emily Berrington als Simone Al-Harazi ,
John Boyega als Lt. Chris Tanner,
Colin Salmon als General Coburn,
Ross McCall als Ron Clark,
Joseph Millson als Derek Yates ,
Stephen Fry als Prime Minister Alastair Davies
u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem er sie aus dem Hochsicherheitsgefängnis der CIA befreit hat, verfolgt Jack Bauer Chloé O'Brien zu ihren Hackerfreunden von Open Cell – eine "Wikileaks"-artige Organisation, die von Adrian Cross angeführt wird. Dieser ist mindestens ebenso wenig darüber erfreut, dass es Jack gelungen ist, ihre geheime Operationsbasis ausfindig zu machen, wie Chloé – fühlt sie sich von Jack doch ausgenutzt. Dann erzählt ihnen Jack jedoch, was er vor hat, und warum er ihre Hilfe braucht: Bauer hat in Erfahrung gebracht, dass Terroristen innerhalb der nächsten Stunden, noch während seines Staatsbesuchs in London, einen Anschlag auf Präsident Heller planen. Angesichts des Leids, dass er der Familie bereits gebracht hat, sieht er es als seine Pflicht an, alles in seiner Macht stehende zu tun, um diesen zu vereiteln. Er ist auf der Suche nach dem Hacker Derek Yates, der angeblich von den Terroristen angeheuert wurde, um die Kontrolle über ferngesteuerte Drohnen zu übernehmen und Präsident Heller so zu töten, um damit gleich in mehrerlei Hinsicht ein Zeichen zu setzen. Allerdings hat Derek Yates Open Cell vor einigen Monaten verlassen; genauer gesagt, er wurde gefeuert, als Adrian Cross erfahren hat, dass dieser begann, gestohlene Informationen an den Höchstbietenden zu verkaufen. Mit Hilfe von Open Cell gelingt es Jack, Derek Yates aufzuspüren. Doch dieser steht unter dem Schutz eines lokalen Drogenbosses…
Review:
Nachdem der Einstieg in erster Linie dazu da war, Jack Bauer als Action Held zu reetablieren, erfahren wir in der zweiten Folge von "Live Another Day" nun endlich, worum es denn eigentlich geht, bzw. was es zu verhindern gilt: Ist doch ein Attentat auf James Heller geplant. Dass man für dieses scheinbar Drohnen verwenden will, wirkt zwar auf dem ersten Blick etwas wie Overkill, andererseits geht es den Terroristen dabei wohl auch darum, ein Zeichen zu setzen – immerhin ist Präsident Heller ja gerade in England, um für ein Gesetz dass sich mit eben diesen Drohnen befasst Unterstützung zu suchen. So schlägt man quasi zwei Fliegen mit einer Klappe. Äußerst positiv überrascht war ich auch von der Offenbarung, dass es Jack Bauer zum ersten Mal in der "24"-Geschichte mit einem weiblichen Oberboss zu tun bekommt. Bislang waren die bösen Frauen im "24"-Universum auf intrigante Schlangen oder auf zwar kompetente, letztendlich aber käufliche und damit ohne eigenen Willen ausgestattete Handlangerinnen beschränkt. Ich hoffe jedenfalls, dass mich der erste Eindruck, dass die Frau am Telefon auch wirklich die Oberdrahtzieherin ist, nicht täuscht.
Als Genre-Fan freut man sich bei dieser Offenbarung natürlich zudem über die Tatsache, dass die Terroristin von Michelle Fairley aka Caitlin Stark gespielt wird. Ich hoffe, dass sie sich in weiterer Folge als würdige Gegenspielerin für Jack Bauer erweisen wird. Mit Stephen Fry gibt es noch einen weiteren Gaststar, wo ich mich über das Wiedersehen sehr gefreut habe. Ich hoffe sehr, dass ihn die Serie als britischen Premierminister nicht verschwenden wird. Weitere Entwicklungen und/oder Szenen, die mir gut gefallen haben: Chloés Enttäuschung, dass Jack sie nicht (nur) befreit hat, um ihr zu helfen, sondern weil er sie braucht. Die Szene, als Mark Boudreau den Präsidenten in die Zange nimmt, um seine Rede vor dem britischen Parlament zu simulieren (ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Moment eigentlich dazu gedacht war, ihn uns unsympathisch zu machen, aber zumindest ich konnte seine Beweggründe nachvollziehen, und glaube ihm auch, dass er dabei nur das Beste für James Heller im Sinn hatte; auch wenn Audrey das wohl nicht so sieht und der arme Mark die nächste Nacht wohl auf der Couch verbringen wird). Wie Jack Bauer sich dem Drogendealer und seinen Mannen entgegenstellt, und du einfach weißt, dass sie sowas von im Arsch sind. Sowie die Wendung am Ende rund um Yates und seine Freundin – wo es "24", man glaubt es kaum, doch tatsächlich gelungen ist mich zu überraschen! Ich muss wohl einrosten auf meine alten Tage; bzw. dürfte die längere "24"-Abstinenz meine Sinne getrübt haben. Davon abgesehen war die Folge ok und ganz unterhaltsam, wirklich begeistern konnte sie mich allerdings nur in diesen Momenten. Und zumindest einen wesentlichen Kritikpunkt habe ich dann doch auch vorzubringen: Angesichts der Tatsache, dass sich die Ereignisse ja in Echtzeit abspielen, ging Chloés Flucht (als die CIA anrauscht) unplausibel schnell vonstatten. Selbst Flash hätte sich nicht derart schnell verdrücken können.
Fazit:
Die zweite Folge bietet wieder solide, wenn auch nur auszugsweise aufregende Thriller-Unterhaltung, die einem auf beruhigende Art und Weise vertraut vorkommt. Highlights waren für mich, dass sich Jacks Gegner als Frau herausstellt (die noch dazu von Michelle Fairley dargestellt wird), wie Mark Boudreau den Präsidenten in die Zange nahm, Jacks Auftritt beim Drogendealer, sowie die überraschende Wendung am Ende, die ich doch tatsächlich nicht kommen sah. Eine Szene, die mir negativ ins Auge gestochen ist, gab es allerdings auch: So erschien mir Chloés Flucht – vor allem angesichts des Echtzeitkonzepts – unglaubwürdig flott. Der Rest war in Ordnung und bot solide Thriller-Unterhaltung, ohne mich sonderlich zu begeistern. Allerdings bin ich es von den letzten Staffeln gewohnt, dass "24" zum Ende hin noch einmal so richtig aufdreht – und wir sind ja erst bei Folge 2 (wenn auch nur von 12 statt den üblichen 24). Ich bin demnach zuversichtlich, dass die Serie schon bald nochmals einen Zahn zulegen wird, was Tempo und Spannung betrifft.