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Agents of S.H.I.E.L.D. - 1x22: Der Anfang vom Ende Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC

Originaltitel: Beginning of the End
Episodennummer: 1x22
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 13. Mai 2014
Erstausstrahlung D: 27. Juni 2014 (RTL Crime)
Drehbuch: Maurissa Tancharoen & Jed Whedon
Regie: David Straiton
Hauptdarsteller: Clark Gregg als Phil Coulson, Chloe Bennet als Skye, Ming-Na Wen als Melinda May, Brett Dalton als Grant Ward, Iain De Caestecker als Leo Fitz, Elizabeth Henstridge als Jemma Simmons.
Gastdarsteller: Samuel L. Jackson als Nick Fury, Bill Paxton als Agent John Garrett, J. August Richards als Deathlok/Michael Peterson, David Conrad als Ian Quinn, Ruth Negga als Raina, Patton Oswalt als Agent Billy Koenig, Josh Daugherty als Kyle Zeller, Nicole J. Butler als Aunt Mindy, Ajani Wrighster als Ace Peterson, Mark Berry als Navy Admiral, Jeffrey Muller als Agent Kaminsky, Asif Ali als Jesse, Kyle Garcia als Mrs. Zeller, Glenn Morshower als General Jacobs, Jean Louisa Kelly als Dr. Keen, Cynthia Rose Hall als employeeu.a.


Kurzinhalt: Nachdem John Garrett mit dem Heilserum injiziert wurde, verfügt er nicht nur über außergewöhnliche Kräfte, auch sein Intellekt scheint dadurch angewachsen zu sein. Er schreibt seltsame Schriftzeichen nieder und behauptet, dass mit ihm der Anfang vom Ende begonnen habe. Während Grant Ward diese Entwicklung mit zunehmender Besorgnis verfolgt, könnte Raina darüber nicht glücklicher sein – war sie doch sehr enttäuscht, als sich Garrett ursprünglich nicht als Hellseher herausgestellt hat. Mit Hilfe seiner Supersoldaten möchte er den besagten Anfang vom Ende einleiten. Doch dem kleinen Rest, der von SHIELD noch übrig geblieben ist, gelingt es dank Skye, sich in die Computersysteme von HYDRA bzw. Cybertek einzuhacken. Sie erfahren, wo sich die Zentrale befindet, und dass sich dort auch gerade Garrett aufhält – und brechen auf, um seinen Plan zu vereiteln. Unterstützung erhalten sie dabei vom totgeglaubten SHIELD-Direktor Nick Fury. Zusammen versuchen sie, Garrett und seine Supersoldaten aufzuhalten…


Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC Der Einstieg in diese Episode verlief noch nicht unbedingt vielversprechend. Aus dem spannenden Cliffhanger der letzten Folge hatten sich Coulson, May und Skye dann doch etwas zu schnell und problemlos befreit. Da lag mir schon das Wort "cop-out" auf der Zunge. Auch der Einstieg bei Fitz und Simmons… diese scheinbar ausweglose Situation, in der sich zwei Personen befinden, nur damit eine Person der anderen ihre lang verborgene Liebe gestehen kann, ist halt doch auch ziemlich ein Klischee (dass ich mir unmittelbar vor dieser Folge die "Defiance"-Episode "Auf dem Grund der Erde" angeschaut habe, wo genau dies ebenfalls vorkam, half auch nicht gerade). Schade fand ich auch, dass Glenn Morshower, den ich bei "24" immer gern gesehen habe, für so einen Mini-Gastauftritt verschwendet wurde. Und auch die neue Richtung die man mit Garrett einschlug, hat mich nicht unbedingt überzeugt. Ich fand ihn ja bis jetzt schon ziemlich uninteressant, aber nun wurde er überhaupt gleich zu einem typischen "DIE WELT EROBERN!"-Bond-Bösewicht. Und auch alles rund um die Schrift oder Raina blieb mir letztendlich zu mysteriös, um mein Interesse wecken zu können.

Mit der nicht unemotionalen Szene zwischen Fitz und Simmons unter Wasser, als er dazu bereit ist, sein Leben zu opfern, damit sie überleben kann, und sie letztendlich dann auch mit der Explosion mitten im Satz völlig überrumpelt, drehte die Episode dann langsam aber sicher auf. Eine ihrer größten Stärken ist der größere Auftritt von Nick Fury. Bei "0-8-4" hatte ich seinen kurzen Cameo-Auftritt am Ende der Episode ja heftig kritisiert, da er mir einfach – so sehr solche Cameos auch ein Markenzeichen der Marvel-Filme sein mögen – verschwendet erschien. Wenn man schon die Kohle für einen Auftritt von ihm auf den Tisch legt, wäre es halt schön, wenn er mehr zu tun bekommt als am Ende für zwei Minuten in die Kamera zu glotzen. Bei "Der Anfang vom Ende" macht man es nun richtig: Er taucht nach etwa 10 Minuten auf, um Simmons und Fitz aus dem Wasser zu fischen, und greift danach auch aktiv ins Geschehen ein. Vor allem seine gemeinsamen Szenen mit Coulson waren fantastisch, und etwas, auf dass man mittlerweile fast die komplette Staffel – zumindest aber, seitdem Coulson die Wahrheit über seine Wiederbelebung herausgefunden hat – gewartet hat. Mir gefiel sowohl ihr Geplänkel während sie Garrett ausgeschaltet haben, als auch ihr nachfolgendes Gespräch im "Bus", das in gewisser Weise die "Zusammenstauch"-Szene aus "0-8-4", nur unter umgekehrten Vorzeichen, widerzuspiegeln schien. Zudem wurde damit die Handlung rund um Coulsons Wiederbelebung auf befriedigende Art und Weise abgeschlossen, und auch Coulsons Berufung zum neuen SHIELD-Direktor war ein schöner Moment. Einzig die Rückkehr von Patton Oswalt hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Ich mag ihn zwar grundsätzlich als Schauspieler, aber das mit dem Zwillingsbruder ist halt auch irgendwie… na ja.

Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC Die letzten beiden Szenen waren, nachdem man sich zuvor bemüht hat die Cybertek/Centipede/Hydra-Handlung abzuschließen, darauf bedacht, die nächste Staffel vorzubereiten, und machten dabei ebenfalls einen guten Job. Coulson beginnt also so wie Garrett Schriftzeichen an die Wand zu schreiben, und am Ende erhaschen wir einen kurzen Blick auf Skyes Vater. Damit haben wir zumindest schon mal eine Grundidee, wo die Reise hingehen wird. Weitere Höhepunkte der Episode: Die Konfrontation zwischen Ward und Skye bei Cybertek, sowie der kurz darauf folgende Kampf zwischen Ward und May, bei der letztere erwartungsgemäß die Oberhand behält. Am besten hat mir aber jener Moment gefallen, als Coulson Garrett endgültig vernichtet. Hier ist es perfekt gelungen, mit meinen Erwartungen zu spielen, konnte ich mir doch ein Stöhnen nicht verkneifen, als sich Garrett auf den Tisch zu schleppen begann. Die Rückkehr eines vermeintlich toten Bösewichts ist einfach ein so ein ausgelutschtes Klischee. Stattdessen bereitete man damit nur den höchst wirkungsvollen Gag mit Coulson vor. Das war wirklich ein cooler Moment.

Fazit: Ich kann zwar nicht behaupten, dass sich die erste "Agents of S.H.I.E.L.D."-Staffel mit einem großen Knall verabschiedet hätte, aber "Der Anfang vom Ende" zählt für mich definitiv zu den besseren Episoden der bislang doch eher durchwachsenen Serie. Das Staffelfinale spiegelte dabei teilweise durchaus meinen Gesamteindruck der Staffel wieder: Der Beginn war noch etwas dröge, aber dann drehte die Folge schön langsam auf. Es gab vereinzelte Höhepunkte, insgesamt bot die Folge aber, wie die meisten Episoden, zwar ganz gute, aber doch eher belanglose Unterhaltung. Aufgrund der Verbindung zum filmischen Marvel-Universum werde ich wohl auch bei der zweiten Staffel dranbleiben, und hoffe, dass man den Machern etwas mehr Geldmittel zur Verfügung stellen und die Serie zudem etwas stärker an die Filme binden wird. Zudem ist zu hoffen, dass sie aus den Fehlern der ersten Staffel gelernt haben, und es der Serie gelingen wird, in ihrer 2. Season noch einmal kräftig etwas draufzusetzen. "Der Anfang vom Ende" war jedenfalls ein solider Abschluss von Staffel 1, der vor allem mit dem längeren Auftritt von Nick Fury und einzelnen gelungenen Momenten punkten konnte.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2014 Marvel/ABC)




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