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Die Auflösung Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Half a Life
Episodennummer: 4x22
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 06.05.1991
Erstausstrahlung BRD: 18.03.1994
Drehbuch: Ted Roberts & Peter Allan Fields
Regie: Les Landau
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher
Gastdarsteller: Majel Barrett als Lwaxana Troi, David Ogden Stiers als Timicin, Michelle Forbes als Dara, Terrence E. McNally als B'Tardat, Colm Meaney als Miles O'Brien, Carel Struycken als Homn u.a.

Kurzinhalt: Lwaxana Troi ist wieder einmal an Bord der Enterprise, und sorgt wie gewohnt für Trubel. Ihre Anwesenheit ist jedoch nicht der einzige Grund, warum die Crew etwas angespannt ist, sind sie doch in wichtiger Mission unterwegs: Nachdem sie Dr. Timicin von seinem Heimatplaneten Kaelon II an Bord geholt haben, fliegen sie zu einer Sonne in einem unbewohnten System. Die Sonne der Kaelon II ist in den letzten Jahrzehnten immer schwächer geworden, und droht innerhalb des nächsten Jahrhunderts zu erlöschen. Um dies zu verhindern, hat Dr. Timicin eine Methode ersonnen, mit der sich mit Hilfe von eigens dafür präparierten Torpedos wieder reaktiveren lassen soll. Zu Beginn sieht es so aus, als wäre sein Experiment von Erfolg gekrönt – dann jedoch hört die Erwärmung des Sterns nicht wie geplant auf, sondern steigert sich immer weiter, ehe sie explodiert. Daraufhin macht sie die Enterprise wieder nach Kaelon II auf, um den völlig niedergeschlagenen Dr. Timicin nach Hause zu bringen. Während der Reise entsteht zwischen Lwaxana und Timicin eine zarte Romanze – die jedoch unter keinem guten Stern steht. Denn nur kurz nach seiner Rückkehr nach Kaelon II erwartet Timicin die sogenannte Auflösung – jenes Ritual, in dem sich alle Bewohner des Planeten, die 60 Jahre alt werden, von ihren Liebsten verabschieden um sich danach selbst das Leben zu nehmen…

Denkwürdige Zitate: "Oh, Mr. Homn is my valet. He doesn't say much."
"How can he?"
(Geordi ist mal wieder ganz schön frech.)

"I'm on my way home now to die."
(Mit dieser Offenbarung wird unser Verständnis der Episode auf den Kopf gestellt.)

"Fifteen or twenty centuries ago, we had no Resolution. We had no such concern for our elders. As people aged, their health failed, they became invalids. Those whose families could no longer care for them were put away in deathwatch facilities, where they waited in loneliness for the end to come, sometimes for years. They had meant something, and they were forced to live beyond that, into a time of meaning nothing, of knowing they could now only be the beneficiaries of younger people's patience. We are no longer that cruel, Lwaxana."
(Timicin erklärt die Auflösung.)

"What you're really saying is you got rid of the problem by getting rid of the people."
(Lwaxanas Analyse trifft es auf den Punkt.)

Review: Episodenbild (c) CBS "Die Auflösung" beginnt so wie die bisherigen Lwaxana Troi-Episoden, die überwiegend meinen Geschmack nicht getroffen hatten. Sie ist zu Anfangs wieder einmal ihr gewohntes unausstehliches selbst, und geht der Crew ordentlich auf die Nerven. Erst zur Mitte der Episode wird klar, dass dies keine typische Lwaxana-Folge ist, sondern man sich hier vielmehr – erfolgreich – bemüht, sie aus dem engen Korsett des comic relief herauszulösen und sie zu einer vollwertigen Figur zu machen. Generell vollführt die Episode nach der ersten Hälfte eine bei der Erstsichtung sehr unerwartete Kehrtwendung. Neben Lwaxana geht es dort ja in erster Linie um das Experiment mit der Sonde. Eigentlich erwartet man, dass Geordi, Data usw. danach die Köpfe mit Dr. Timicin zusammenstecken, und sich der Rest der Episode darum dreht, wie sie versuchen, eine Lösung für das Problem zu finden, ehe ihnen dies zuletzt dann natürlich auch gelingt. Doch statt sich auch weiterhin auf das wissenschaftliche Problem zu konzentrieren, wendet man sich vielmehr einem "menschlichen", gesellschaftlichen Problem zu, als wir von Dr. Timicins bevorstehendem rituellen Selbstmord erfahren.

Es ist ein interessantes und im ersten Moment schockierendes Konzept – wo ich mir allerdings nicht 100%ig sicher bin, ob die Macher mit dem, das sie hier erreichen bzw. aussagen wollten, auch wirklich erfolgreich sind. Grundsätzlich bin ich ja ein Fan davon, wenn man sich im Bereich der Science Fiction aktuellen Problemen annimmt und sie bewusst überzeichnet, um sie zu schärfen, oder auch sie durch einen SF-Rahmen auf eine höhere Ebene zu stellen und von einer neuen Perspektive betrachten zu können. In "Die Auflösung "geht es nun um die Art und Weise, wie wir mit den älteren Menschen in unserer Bevölkerung umgehen – der Sprung zum rituellen Selbstmord war mir persönlich dann aber doch etwas zu groß, um mich vollständig damit identifizieren zu können. Etwas schade fand ich auch, dass dieser Schritt einzig und allein damit begründet wird, dass die körperlichen und geistigen Fähigkeiten im Alter nachlassen (anstatt z.B. auch die Thematik der Überbevölkerung mit hineinzunehmen), und die Kaeloner es sich und ihren Mitmenschen ersparen wollen, miterleben zu müssen, wie sie zu einem Schatten ihrer selbst werden. Doch die Löcher in dieser Theorie sind nicht zu übersehen (die 60 Jahre sind eine vollkommen willkürlich gezogene Grenze; manche bleiben lange gesund und sind im Alter noch sehr aktiv, andere mögen sich bereits in jungen Jahren mit schweren Krankheiten und körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen herumschlagen müssen), und werden in weiterer Folge von Lwaxana Troi bzw. den Autoren auch derart gut herausgearbeitet, dass das gesamte Konzept letztendlich doch sehr unlogisch und unglaubwürdig erscheint. Weshalb ich insgesamt doch den Eindruck hatte, dass man dies etwas besser hätte umsetzen können.

Episodenbild (c) CBS Trotz dieses Kritikpunktes gefällt mir die Episode insgesamt ganz gut. Auch wenn das Grundkonzept der Auflösung nicht ganz optimal umgesetzt wurde, so wirft es nichtsdestotrotz einige interessante Fragen auf, und ebnet zudem einigen gelungenen Szenen den Weg, wie z.B. wenn sich Lwaxana bei ihrer Tochter ausweint und über ihre Ängste spricht, mit zunehmendem Alter wert- und nutzlos zu werden. Auch die Romanze zwischen Lwaxana und Timicin wurde gut umgesetzt. Anfangs wirkt es so, als wäre er einfach nur eine beliebige amouröse Eroberung, doch mit der Zeit wird klar, dass er ihr wirklich viel bedeutet – und umgekehrt. Die Handlung gibt zudem Majel Barrett endlich mal die Möglichkeit, nicht ständig nur ihre humoristischen schauspielerischen Muskeln zu trainieren, sondern auch die dramatischen. Ich bin mir zwar nicht sicher, a) ob es mir gefällt dass es ihr fast gelingt, ihn umzustimmen (auch wenn die nachfolgende Szene mit seiner Tochter – die Michelle "Ro Laren" Forbes ihren ersten "Star Trek"-Auftritt beschert – sehr gelungen ist), und b) ich Picards Politik der Nichteinmischung in diesem Fall nachvollziehen kann, aber das Ende, als sich Lwaxana ihm anschließt um der Auflösung beizuwohnen, bot auf alle Fälle einen berührenden, tragischen Abschluss.

Fazit: "Die Auflösung" ist wieder einmal eine "Message"-Folge; etwas, dass ich grundsätzlich bei "Star Trek" durchaus zu schätzen weiß, in diesem spezifischen Fall bin ich mir allerdings nicht ganz sicher, ob den Machern wirklich alles gelungen ist, was sie damit erreichen und aussagen wollten. Da und dort wirkt die Diskussion über die Art und Weise, wie wir mit unseren älteren Mitmenschen umgehen, etwas bemüht; und wie heißt es doch so schön: Das Gegenteil von gut ist gut gewollt. Jedenfalls hat mich die Analogie, die man hier zu finden versuchte, nicht 100%ig überzeugt. Was mir jedoch gut gefallen hat, ist, wie die Episode unserer Vorstellung was sie ist und sein will mit einem einzigen Satz auf den Kopf stellt. Davor war Lwaxana wieder ihr übliches, die Crew nerviges selbst, und schien neuerlich in erster Linie der humoristischen Auflockerung zu dienen, während es in der Haupthandlung einen Planeten zu retten gilt. Und dann ist auf einmal alles ganz anders. Dieser dramaturgische Schwenk, der bei der Erstsichtung völlig unerwartet kommt, ist "Die Auflösung" sehr gut gelungen. Durch diese Episode gelingt es auch endlich, Lwaxana mehr Profil zu verleihen und sie nicht rein auf ihren Aspekt als Witzfigur zu reduzieren. Ihre Romanze mit Timicin war gut umgesetzt, und das Ende der Episode dann sogar ansatzweise berührend. Insgesamt mag "Die Auflösung" in meinen Augen zwar nicht all das gewesen sein, was die Folge sein konnte und wollte, dank der positiven Aspekte konnte sie mich dann aber doch mehrheitlich überzeugen.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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