Originaltitel: Within the Serpent's Grasp
Episodennummer: 1x22
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 06. März 1998
Erstausstrahlung D: 13. Mai 1999
Drehbuch: James Crocker & Jonathan Glassner
Regie: David Warry-Smith
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller:
Peter Williams als Apophis,
Gary Jones als MSgt. Walter Harriman,
Alexis Cruz als Skaara/Klorel,
Brent Stait als Major Louis Ferretti,
Michael Richard Dobson als Jaffa u.a.
Kurzinhalt:
Das Stargate-Programm wurde offiziell beendet. In wenigen Stunden wird das Sternentor abgebaut und vergraben. Doch so leicht wollen sich SG-1 damit nicht abfinden. Unabhängig davon, ob sie Daniels Berichte seiner Erfahrungen in einer Parallelwelt Glauben schenken oder nicht, halten sie die Schließung des Programms für einen Fehler, da sie darin die einzige Chance sehen, die Erde vor Angriffen der Goa'uld zu schützen. Da sie – außer ihren militärischen Karrieren – nichts mehr zu verlieren haben, wählen sie jene Adresse an, die Daniel aus der Parallelwelt mitgenommen hat. Statt auf einem Planeten finden sie sich jedoch vielmehr auf einem Kreuzer der Goa'uld wieder, der sich kurz darauf in den Hyperraum begibt. Sein Ziel: Die Erde. Jacksons Befürchtungen stellen sich somit als berechtigt heraus, und der Angriff der Goa'uld steht nun unmittelbar bevor. Aufgrund des Sprungs in den Hyperraum funktioniert jedoch das Sternentor – mangels einer Ursprungsadresse – nicht mehr. Von der Erde abgeschnitten und auf sich allein gestellt, versuchen O'Neill, Carter, Jackson und Teal'c, die Mission der Goa'uld zu sabotieren und um jeden Preis zu verhindern, dass das Schiff die Erde erreicht…
Denkwürdige Zitate:
"I always get a happy tingly feeling when I see those guys."
(O'Neill beim Anblick der Jaffa.)
"It is a Goa'uld long-range visual communication device. Somewhat like your television, only much further advanced."
"Think it gets Showtime?"
(Eine nette kleine Anspielung auf den Sender, der die Serie in den USA ausgestrahlt hat.)
Review:
Nachdem die Handlung in der vorangegangenen Episode dank der Clip-Show und der Besprechung zur Zukunft des Stargate-Programms eine ziemliche Vollbremsung hingelegt hat, greift der dritte Teil des epischen, staffelübergreifenden "Die Invasion"-Zyklus nun die Handlung rund um den titelspendenden Angriff der Goa'uld wieder auf. So beschließt man, General Hammonds Befehl zu ignorieren und noch zu einer – vermeintlich – letzten Mission durchs Sternentor aufzubrechen. Dass es sie dabei einmal nicht auf einen anderen Planeten, sondern vielmehr ein Raumschiff der Goa'uld verschlägt, sorgt einerseits für Abwechslung, und andererseits für eine sehr spannende Ausgangssituation. Nach dem Sprung in den Hyperraum von der Erde – und damit jeglicher Unterstützung bzw. Verstärkung – abgeschnitten, stellt sich die Frage, ob bzw. wie es den vier Helden gelingen soll, im Alleingang das Raumschiff aufzuhalten und zu verhindern, dass dieses die Erde erreicht. Aus dem damit einhergehenden David gegen Goliath-Konzept bezieht "Die Invasion – Teil 3" viel von ihrem Reiz.
Eine weitere wesentliche Stärke ist der erneute Auftritt von Skaara, dessen Verwandlung in einen Goa'uld in "Das Tor zum Universum" zusammen mit der Entführung von Daniels Frau Sha're die Serie ja quasi eingeleitet hat. Zum Staffelfinale wird daran nun angeknüpft und sowohl dem Zuschauer als auch dem Team insofern ein Hoffnungsschimmer geliefert, als nach der Betäubung tatsächlich kurz Skaara zurückkehrt. Er steckt also immer noch irgendwo in diesem Körper bzw. Geist fest, und wurde nicht etwa ausgelöscht oder ersetzt, sondern vielmehr "nur" unterdrückt. Dennoch fällt es vor allem auch Colonel O'Neill offensichtlich sehr schwer, gegen diesen hier nun ins Feld zu ziehen – und ihn am Ende gar erschießen zu müssen. Unabhängig davon, wie es mit ihm in weiterer Folge weitergeht, war das ein starker Moment. Nett fand ich zudem die neuen Waffen, von O'Neill der Einfachheit halber kurzerhand "Zats" getauft, die hier vorgestellt werden. Bislang hatte man ja ein bisschen das Problem, nur über recht tödliche Waffen zu verfügen, seien es normale Schusswaffen, oder die Stabwaffen der Jaffa. Die Zats bieten nämlich die Möglichkeit, einen Gegner auch nur betäuben. Letztendlich mögen diese Waffen in erster Linie deshalb eingeführt worden sein, weil man eben dafür hier nun Bedarf hatte (da SG-1 ja Skaara betäuben können mussten), aber unabhängig davon war es wie ich finde eine gute Idee. Wie ich das Konzept hinter den Waffen – der erste Schuss betäubt, der zweite tötet, der dritte desintegriert – generell gelungen fand. Aber auch die Umsetzung finde ich sehr gefällig, angefangen vom Waffendesign über die Blitz-Effekte bis hin zum Geräusch, dass sie von sich geben. Neben ihnen wird auch die Langstreckenkommunikations-Methode der Goa'uld hier vorgestellt. Auch dieses Design, mit der riesigen Kugel, hat mir gut gefallen. O'Neill dachte damals zuerst an eine Art Fernseher, heutzutage würde man es wohl unweigerlich mit einer Webcam vergleichen.
Wenn man etwas kritisieren will, dann wohl am ehesten, dass die Handlung teilweise etwas zweckmäßig wirkt. Wie eben z.B. bei den neu erfundenen Waffen mit Betäubungs-Funktion, die in weiterer Folge von SG-1 gebraucht werden wie ein Bissen Brot. Oder auch, dass die Invasion im Vergleich zur Parallelwelt ein paar Tage später stattfindet, und es SG-1 gerade noch so ein paar Minuten bevor das Schiff startet dorthin schafft. Auch die Korridore, so nett sie auch aussehen mögen, scheinen in erster Linie deshalb so gestaltet worden zu sein, um allfälligen Infiltratoren eine gute, praktische Versteckmöglichkeit zu bieten. Und dann ist da noch die Frage, wie sich Carter in ihrer Berechnung derart stark irren konnte, dass aus einem Jahr Flugzeit vielmehr nur ein Tag wird (was in erster Linie dazu dient, um den Zuschauer mit der Wendung am Ende überraschen zu können). Und zum Ende hin hat man sich bei den Effekten da und dort doch ein bisschen überhoben. Manches, wie der Flug durch den Hyperraum, oder der Anflug auf den Saturn, sah toll aus. Aber in einigen Einstellungen merkte man den Goa'uld-Mutterschiffen ihre CGI-Herkunft doch etwas gar deutlich an. Die Ankunft im Sonnensystem der Erde sorgt aber zweifellos für einen sehr effektiven Cliffhanger, der die Vorfreude und Spannung auf den Abschluss des Vierteilers schürt.
Fazit:
Nach der Vollbremsung mit der Clipshow "Die Invasion – Teil 2" nimmt die Handlung rund um den titelspendenden Angriff der Goa'uld, wie es zum Staffelfinale ja eigentlich auch nicht anders zu erwarten war, wieder Fahrt auf, und führt uns letztendlich zum ersten staffelübergreifenden Cliffhanger der Serie, der für mich zugleich auch zu den besten zählt. Wenn das Schiff am Ende ins Sonnensystem der Erde vordringt, und sich die vier Teammitglieder von SG-1 auf der Brücke wiederfinden und der Tatsache ins Auge sehen müssen, dass ihnen vielleicht keine andere Wahl bleibt als ihr Leben zu geben, um die Goa'uld-Invasion doch noch aufzuhalten, verfehlt das die gewünschte dramatische Wirkung nicht. Davor überzeugte mich vor allem alles rund um Skaara, die neuen Zat-Waffen, sowie generell die interessante Idee, das Team mal statt auf einem Planeten vielmehr auf einem Raumschiff landen zu lassen. Kleinere Kritikpunkte verhindern zwar den ganz großen Wurf, und rückwirkend betrachtet erweist sich die Folge als ein bisschen inhaltsleer, da sie doch sehr auf Action und Spannung fokussiert ist. So lange der Unterhaltungswert so hoch ist wie bei "Die Invasion – Teil 2" ist dies für mich jedoch kein Beinbruch.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsbeschreibung:
General Hammond sitzt in seinem Büro und vernichtet einige Akten, als er Besuch von O´Neill bekommt. Hammond erzählt, dass er nicht gewusst hat, was es für eine Arbeit ist, eine solche Einrichtung zu schließen, zudem ist er auch irgendwie traurig, da er sich seine Pensionierung anders vorgestellt hat. O´Neill ist der Meinung, dass Kinsey eine falsche Entscheidung getroffen hat. Hammond stimmt ihm zu, aber so ist nun mal die Befehlsstruktur, wenn diesem Projekt keine Mittel mehr gewährt werden, kann es nicht weiter existieren. Nach dem Gespräch mit Hammond geht O´Neill zu seinem Team. Er erzählt ihnen, dass Hammond aufgibt und dass man das Stargate am nächsten Tag mit einer Iris verschweißen wird. Im Kontrollraum sind bereits alle Computer mit Tüchern bedeckt, da sie nicht mehr benötigt werden. Daniel macht den Vorschlag, durch das Stargate zu gehen, um die Koordinaten aus der alternativen Realität zu überprüfen, von dem aus ein Angriff auf die Erde gestartet wird. Zuerst sind die anderen drei dagegen, aber Daniel gelingt es, sie zu überzeugen.
SG-1 bewaffnet sich bis an die Zähne und schließt dann sämtliche Korridore zum Torraum und aktiviert das Stargate. Eine Sonde, die von ihnen hindurch geschickt wird, meldet, dass die andere Seite wie Ägypten aussieht. Es ist ein Raum voll mit Hieroglyphen. Sicherheitskräfte unter dem Befehl von Hammond durchbrechen einen Korridor nach dem anderen und das Team geht durch das Stargate bevor Hammond den Torraum erreicht. Auf der anderen Seite angekommen, schickt Daniel erstmal das MALP zurück, damit man keine Spuren hinterlässt, wenn sie sich vom Stargate entfernen. In einer Kiste vor dem Stargate entdecken sie Waffen, die Zat´n´ktel genannt werden. Teal´C erklärt, dass diese Zat-Waffen von den Goa´uld dafür eingesetzt werden, um auf ihre Untertannen zu feuern. Die Waffe verursacht beim ersten Treffer starke Schmerzen, die bis zur Bewusstlosigkeit führen, erst der zweite Schuss tötet. Das Team greift großzügig zu, jeder nimmt sich ein Zat´n´ktel. Das Team hört danach ein dumpfes Geräusch und kurz danach fliegen alle bis auf Teal´C um. O´Neill ist es etwas ungeheuer und er will, dass Daniel die Erde wieder anwählt. Als er es versucht, funktioniert es nicht. Er probiert es ein zweites Mal, aber auch ohne Erfolg. Plötzlich geht das Licht im Raum an und die Türen offnen sich und ein großer Trupp Jaffa kommt herein. Die Jaffa aktivieren eine Kugel und positionieren diese innerhalb des Stargates und verschwinden dann wieder. Daniel lässt sich von Teal´C die Funktion der Kugel erklären. Es ist ein optisches Kommunikations-System der Goa´uld, mit dem Fernseher auf der Erde zu vergleichen. Nachdem das Team weiß, wo sich die Türen in dem Raum befinden, verlassen sie den Raum und sehen sich etwas um. Auf der Erde hat man nach der Rückkehr das MALP versucht, die Koordinaten von SG-1 anzuwählen, um SG-2 hinterher zu schicken, damit sie SG-1 festnehmen, aber es funktioniert aus einem unbekannten Grund nicht. SG-1 durchstreift indes die Goa´uld-Anlage und landet in einem Raum in dem ein Sarkophag steht. O´Neill fragt Teal´C, ob er eine Ahnung hat, wer in dem Sarkophag liegen könnte, aber Teal´C starrt nur aus einem Fenster. Die Anlage in dem sich SG-1 befindet ist ein Raumschiff der Goa´uld, welches durch den Hyperraum fliegt. Das ist auch der Grund, warum das Stargate nicht funktioniert – es gibt keinen Ausgangspunkt im Weltraum.
In einem Hangar entdeckt das Team Todesgleiter. SG-1 erkennt, dass sie sich auf einem Angriffsschiff befinden, welches anscheinend die Erde angreift. O´Neill lässt Carter, Teal´C und Daniel im ganzen Schiff C-4 verteilen. O´Neill und Teal´C haben inzwischen Klorel entdeckt. Er ist der Goa´uld, der Skaara als Wirt genommen hat. Sie überwältigen die Wachen von Klorel und nehmen den Goa´uld gefangen. Die beiden versuchen mit Skaara zu reden, aber ohne großen Erfolg. Die Jaffa von Klorel können O´Neill und Teal´C überwältigen. Bevor die beiden fortgebracht werden, zeigt Klorel den beiden, wo sich das Raumschiff befindet. Aus dem Fenster der Brücke kann man die Ringe des Saturns erkennen, das bedeutet, die Erde ist nicht mehr weit entfernt. Klorel gestattet O`Neill und Teal´C einen letzten Blick auf ihren Heimatplaneten bevor er ihn vernichten wird. Carter und Daniel gelingt es, etwas Verwirrung zu stiften, um Teal´C und O´Neill zu befreien. Das Team blickt aus dem Fenster der Brücke und sieht direkt auf die Erde. Ein zweites Mutterschiff nähert sich dem von Klorel, es ist das von Apophis. Es sieht so aus, als ob sich die Ereignisse aus dem Paralleluniversum wiederholen werden. Fortsetzung folgt…
Michael Melchers
(Bilder © MGM/Showtime)
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