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Defiance - 2x09: Bilder der Erinnerung Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: Painted From Memory
Episodennummer: 2x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 14. August 2014
Erstausstrahlung D: 15. August 2014 (SyFy)
Drehbuch: Kevin Murphy
Regie: Larry Shaw
Hauptdarsteller: Grant Bowler als Joshua Nolan, Stephanie Leonidas als Irisa Nyira, Julie Benz als Amanda Rosewater, James Murray als Niles Pottinger, Tony Curran als Datak Tarr, Jaime Murray als Stahma Tarr, Jesse Rath als Alak Tarr, Nicole Munoz als Christie Tarr, Graham Greene als Rafe McCawley, Dewshane Williams als Tommy LaSalle, Trenna Keating als Doc Yewll.
Gastdarsteller: Mia Kirshner als Kenya Rosewater, Noah Danby als Sukar, Justin Rain als Quentin McCawley, Anna Hopkins als Captain Jessica Rainier, Kristina Pesic als Deirdre Lamb, Jessica Nichols als Bertie, Lizz Alexander als Fionu, Ian Matheson als Casti Businessman, Christopher Bowman als Irathient Gunman u.a.

Kurzinhalt: Kenya Rosewater lebt, und wird – nachdem man sie aus den Fängen der Terroristen befreit hat – von Amanda und Nolan nach Defiance gebracht. Während sich fast jeder in der Stadt sehr darüber freut, sie wieder zu sehen, erleidet Stahma Tarr bei ihrem Anblick eine regelrechte Panikattacke; kein Wunder, hat sie Kenya doch umgebracht. Wie kann es dann aber sein, dass sie nun unversehrt zurückkehrt? Hat jemand ihren Körper ausgegraben und sie irgendwie wiederbelebt? Oder handelt es sich bei der zurückgekehrten Kenya um eine Doppelgängerin? Um dies herauszufinden, bricht Stahma mit Datak in den Wald auf, um Kenyas letzte Ruhestätte zu untersuchen und zu überprüfen, ob die Leiche nach wie vor darin ruht. Währenddessen bemüht sich Doc Yewll redlich, Kenyas Gedächtnis wieder herzustellen – erinnert sie sich doch noch äußerst bruchstückhaft an ihre eigene Vergangenheit…


Review: Episodenbild (c) SyFy Wie sich hier nun herausstellt, war meine Schimpftirade auf die Macher ob Kenyas Rückkehr in "Auf in Richtung Betlehem" etwas verfrüht. Denn, wie wir nun hier in "Bilder der Erinnerung" erfahren: Die Berichte über ihre Wiederbelebung waren stark übertrieben. Nun mögen einige dies den Machern hoch anrechnen, immerhin bin ja auch ich ihnen voll hineingefallen. Letztendlich sehe ich allerdings keinen Grund, meine Wertung der letzten Episode rückwirkend anzupassen – denn in meinem Fall war die Täuschung so effektiv, dass sie mir leider die Folge fast völlig verdorben hat. Zudem war Kenyas Rückkehr allein ja auch bei weitem nicht mein einziger Kritikpunkt an "Auf in Richtung Betlehem". So gesehen: Passt schon so. Dennoch gebe ich unumwunden zu, mich über diese Wendung in "Bilder der Erinnerung" sehr gefreut zu haben, und sie auch zugleich als die größte Stärke dieser Episode anzusehen. Und dabei hat auch diese Folge nicht sonderlich vielversprechend begonnen, schien ich doch ursprünglich mit meinem Verdacht, Kenya würde sich bequemerweise nicht an den Mordanschlag erinnern können, voll und ganz zu bestätigen. Und so verständlich Stahmas fassungslose Reaktion auch war, so war sie doch für ihre ansonsten so cleveren Verhältnisse doch auch sehr auffällig und verdächtig.

Danach wurde es allerdings kontinuierlich besser. Ich bin zwar zugegebenermaßen nicht unbedingt der größte Fan von 4 Non Blondes "What's going on?", aber die hier eingespielte Coverversion war durchaus gelungen, und mir gefiel, wie diese drei Worte nicht nur in gewisser Weise die Handlung der Episode beschrieben haben, sondern das Lied in weiterer Folge auch als Ausgangsbasis für die (instrumentale) Musikuntermalung der einen oder anderen Szene verwendet wurde. Die Flashbacks von Kenya waren ebenfalls ganz nett, und so wie Nolan habe auch ich mit der Zeit das Muster darin erkannt – nämlich, dass sie sich nur an solche Momente erinnert, wo auch ihre Schwester zugegen war. Warum das so ist, wird dann am Ende geklärt, wobei ich offen gestehen muss, dass mich eben diese Erklärung nicht 100%ig überzeugt hat. Ich stelle es mir schwer vor, Amandas Erinnerungen zu durchforsten und sicherzustellen, dass auch wirklich nur alles übrig bleibt, wo auch Kenya mit dabei war – und sie somit nicht auf einmal etwas weiß, was sie eigentlich gar nicht wissen kann. Um die Kritik abzuschließen: Ich fand es schade, dass die Macher es notwendig fanden, den Zuschauer auf die Riefenstahl-Assoziationen (bezüglich Berlin und ihren Propagandafilmen) zu stoßen; etwas, dass mir bereits in der zweiten Folge aufgefallen war. Etwas mehr Vertrauen in die Intelligenz der Zuschauer wäre nett; zumal das ein Punkt ist, wo auch nichts verhaut ist, wenn jemand die Parallelen tatsächlich nicht bewusst wird. Die Rückkehr von Quentin war leider – trotz der Auflösung am Ende – doch eher meh. Am schlimmsten fand ich aber die Auflösung von Pottingers Motivation hinter dem ganzen Plan. Das war einfach… ne, sorry. Und auch, dass die falsche Kenya ihrer Schwester nichts von seinen finsteren Plänen offenbart, erscheint sehr konstruiert.

Episodenbild (c) SyFy Am besten hat mir an "Bilder der Erinnerung" alles rund um Stahma und Datak gefallen. Wie er ihr nicht glaubt, sie wirklich getötet zu haben – und dann auch noch meint, sie hätte sie gar nicht umbringen müssen, er wollte einfach nur, dass sie Kenya unter Kontrolle bekommt. Aus Sicht von Stahma, die ohnehin schon vor Schuldgefühlen zerfressen wird, hätte er wohl gar nichts Schlimmeres sagen können. Die Szene mit dem Lavendelfeld war wunderbar, und der Leichenfund macht dann auch endgültig klar, dass wir es bei Kenya mit einer Doppelgängerin zu tun haben. Wie genau das passiert ist, konnte ich mir zu diesem Zeitpunkt dann auch endlich denken, und ich finde es toll, wie die Serie hier ein früher etabliertes Element (sprich: Der Astronauten-Doppelgänger) aufgreift, und Kenyas Double nicht einfach aus dem Deus Ex Machina-Hut zieht. Gut gemacht war auch die Szene, als Doc Yewll ihr das "Lobotomie-Serum" injizieren will, und wir verfolgen, wie sich die Flüssigkeit im Schlauch langsam ihrem Arm nähert. Und die Gedenkfeier am Ende sorgt für einen ansatzweise berührenden Abschluss, und setzt der Handlung rund um Kenya einen würdigen, überzeugenden Schlusspunkt.

Fazit: Rückwirkend betrachtet meine ich verstehen zu können, was die Macher mit Kenyas Rückkehr beabsichtigt hatten. Aus ihrer Sicht ist ihr tragisches Ende wohl im Finale der ersten Staffel etwas untergegangen (auch wenn ich dem nicht zustimmen würde); zudem machte es die dortige Handlung schwer, für Kenya einen vernünftigen Abschluss zu finden. Man brauchte eine nachvollziehbare Geschichte, die Amanda dazu bringt, Kenyas Tod zu akzeptieren. Ob dieses Kenya-Rückkehr-Doppelpack dafür unbedingt die beste Lösung war, steht hingegen auf einem anderen Blatt. Zumal es insofern ein gefährliches Spiel war, als ich, wenn ich die Serie nicht für fictionBOX besprechen würde, angesichts meiner ohnehin nicht allzu hohen Meinung zur zweiten Staffel nach "Auf in Richtung Betlehem" möglicherweise abgedreht hätte. So ist es ihnen nun aber mit "Bilder der Erinnerung" wenigstens gelungen, den bitteren Nachgeschmack der vorangegangenen Episode ansatzweise wegzuspülen – wenn mich auch diese Folge wieder nicht vollständig überzeugt hat. Dennoch, es hätte schlimmer kommen können.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2014 SyFy)




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