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Das Standgericht Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: The Drumhead
Episodennummer: 4x21
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 29.04.1991
Erstausstrahlung BRD: 17.03.1994
Drehbuch: Jeri Taylor
Regie: Jonathan Frakes
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher
Gastdarsteller: Jean Simmons als Admiral Satie, Bruce French als Sabin Genestra, Spencer Garrett als Simon Tarses, Henry Woronicz als J'Dan, Earl Billings als Thomas Henry, Ann Shea als Nellen u.a.

Kurzinhalt: Ein vermeintlicher Sabotageakt erschüttert die Enterprise: Eine Luke der Dilitiumkammer ist explodiert; einige Ingenieure wurden dabei verletzt, Todesfälle gab es glücklicherweise aber keine zu beklagen. Ein erster Verdächtiger ist bald gefasst: J'Dan ist ein klingonischer Austauschoffizier, dem vorgeworfen wird, ein Spion der Romulaner zu sein. Da es der Crew der Enterprise nicht gelingt, ihm ein Geständnis herauszulocken und den Fall damit lückenlos abzuschließen, schickt die Sternenflotte Admiral Satie und ihr Team, um den Vorfall zu untersuchen. Im Verhör gesteht J'Dan dann tatsächlich, mit den Romulanern zusammenzuarbeiten und für sie Informationen über die Enterprise gesammelt zu haben. Den Sabotageakt an der Dilitiumkammer bestreitet er aber nach wie vor. Satie ist davon überzeugt, dass J'Dan nicht allein gearbeitet hat, und sich noch ein Komplize von ihm an Bord befindet. Selbst als Geordi LaForge beweise dafür findet, dass es sich bei der Explosion nicht um Sabotage, sondern einen ganz gewöhnlichen Unfall gehandelt hat, rückt sie von ihrer Überzeugung, dass es an Bord der Enterprise eine Verschwörung gäbe, nicht ab. Was als harmlose Untersuchung begann, wandelt sich langsam aber sicher zu einer Hexenjagd, bei der Admiral Satie nicht nur die Karriere eines jungen Offiziers zu vernichten droht, sondern zuletzt selbst Captain Picard ins Fadenkreuz ihrer Paranoia gerät…

Denkwürdige Zitate: "Just because there was no sabotage doesn't mean there isn't a conspiracy on this ship."
(Admiral Satie lässt sich von Geordis Erkenntnissen nicht beirren.)

"Sir, the Federation does have enemies. We must seek them out."
"Oh, yes. That's how it starts. But the road from legitimate suspicion to rampant paranoia is very much shorter than we think."
(Worf bewundert Vashs Beine.)

"Admiral, what you're doing here is unethical. It's immoral. I'll fight it."
(Mit diesen Worten setzt sich Picard auf Saties Abschussliste.)

"It must have been awful for you, actually becoming one of them, being forced to use your vast knowledge of Starfleet operations to aid the Borg. Just how many of our ships were lost? Thirty nine? And a loss of life, I believe, measured at nearly eleven thousand. One wonders how you can sleep at night, having caused so much destruction."
(Was für ein fieser Tiefschlag…)

"You know, there some words I've known since I was a school boy: With the first link, the chain is forged. The first speech censured, the first thought forbidden, the first freedom denied, chains us all irrevocably. Those words were uttered by Judge Aaron Satie as wisdom and warning. The first time any man's freedom is trodden on, we're all damaged."
(…und Picards denkwürdige Erwiderung.)

"I think after yesterday, people will not be as ready to trust her."
"Maybe. But she, or someone like her, will always be with us, waiting for the right climate in which to flourish, spreading fear in the name of righteousness. Vigilance, Mister Worf, that is the price we have to continually pay."
(Wie recht Picard damit doch leider hat.)

Review: Episodenbild (c) CBS Trotz des Settings im Weltall und zahlreichen phantastischen Abenteuern über die Wunder – und Gefahren – die dort lauern, war "Star Trek" für Gene Roddenberry in erster Linie doch immer eine Serie über die Conditio humana, also die Natur des Menschen. Etwas das – so ehrlich muss ich sein, auch wenn ich mich grundsätzlich zu den Fans der "Next Generation" zählen würde – bei der Nachfolgeserie insgesamt doch ewtas zu kurz gekommen ist. Bei "Das Standgericht" ist es jedoch (wieder) soweit. Hier stehen keine Außerirdischen im Mittelpunkt, kein Rätsel dass es zu lösen gilt, keine Bedrohung für die Erde oder gar das ganze Universum. Vielmehr dreht sich "Das Standgericht" um höchst brisante Fragen, wie z.B., wo die Vorsicht aufhört und die Paranoia beginnt. Wie manche Personen oder Institutionen Ängste bewusst schüren, um ihre Propaganda voranzutreiben. Wie die persönlichen Rechte und die Freiheit Einzelner im Namen der Sicherheit manchmal eingeschränkt wird. Traurig, aber bezeichnend: Angesichts der Welle an neuen Überwachungsmethoden und Kontrollen nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 fühlt sich "Das Standgericht" heute sogar noch aktueller und relevanter an, als damals, als die Episode zum ersten Mal ausgestrahlt wurde.

Trotz des Settings im Weltall und zahlreichen phantastischen Abenteuern über die Wunder – und Gefahren – die dort lauern, war "Star Trek" für Gene Roddenberry in erster Linie doch immer eine Serie über die Conditio humana, also die Natur des Menschen. Etwas das – so ehrlich muss ich sein, auch wenn ich mich grundsätzlich zu den Fans der "Next Generation" zählen würde – bei der Nachfolgeserie insgesamt doch ewtas zu kurz gekommen ist. Bei "Das Standgericht" ist es jedoch (wieder) soweit. Hier stehen keine Außerirdischen im Mittelpunkt, kein Rätsel dass es zu lösen gilt, keine Bedrohung für die Erde oder gar das ganze Universum. Vielmehr dreht sich "Das Standgericht" um höchst brisante Fragen, wie z.B., wo die Vorsicht aufhört und die Paranoia beginnt. Wie manche Personen oder Institutionen Ängste bewusst schüren, um ihre Propaganda voranzutreiben. Wie die persönlichen Rechte und die Freiheit Einzelner im Namen der Sicherheit manchmal eingeschränkt wird. Traurig, aber bezeichnend: Angesichts der Welle an neuen Überwachungsmethoden und Kontrollen nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 fühlt sich "Das Standgericht" heute sogar noch aktueller und relevanter an, als damals, als die Episode zum ersten Mal ausgestrahlt wurde.

Episodenbild (c) CBS Alles an dieser Episode ist mal wieder absolut hochklassig. Jean Simmons spielt den Wandel des vermeintlich vernünftigen Admirals mit dem freundlichen Gesicht zur irrationalen Inquisitorin absolut perfekt. Patrick Stewart ist ebenso wieder großartig, und zementiert Captain Picards Rolle als moralischer Kompass der U.S.S. Enterprise-D ein. Besonders auch seine Reaktion, als Satie den Borg-Zwischenfall anspricht, ist großartig. Zwar bleibt er nach außen hin erstaunlich ruhig, und dennoch wird deutlich, wie es in seinem Inneren brodelt. Die Inszenierung durch Jonathan Frakes ist ebenfalls phantastisch, und findet die richtige Mischung aus atmosphärischen Weitwinkel - und emotionalen Nahaufnahmen. Und Ron Jones steuerte – zu meinem großen Bedauern zum letzten Mal (ihn rauszuwerfen war der erste große Fehler, den Rick Berman als "Star Trek"-Produzent begangen hat; und einer, dem ich ihm nach wie vor stärker vorwerfe als all seine Verbrechen bei "Enterprise"; ok, mit Ausnahme vielleicht von "Brutstätte") – neuerlich einen großartigen Score bei. Wenn es überhaupt einen Kritikpunkt an "Das Standgericht" gibt, dann wohl, dass sie ihre Message mit dem Zaunpfahl einprügelt. Besonders deutlich wird das bei Worf, der zuerst in seinem ersten Gespräch mit Captain Picard über Simon Tarses noch den Advocatus Diaboli spielen darf, nur um sich am Ende der Folge einsichtig und reumütig zu zeigen. Aufgrund der Wichtigkeit und leider nach wie vor hohen Relevanz der hier behandelten Thematik will ich ihnen dies aber ausnahmsweise nachsehen.

Fazit: "Das Standgericht" ist eine brillante und bedeutsame Episode, die in den Jahren seit der Ausstrahlung – bedauerlicherweise – sogar noch an Relevanz gewonnen hat. Im Kampf gegen den Terror lassen sich leider viele Mechaniken wiederfinden, die "Das Standgericht" hier offenbart; vor allem auch, wenn es darum geht, unter dem Deckmantel der Sicherheit persönliche Rechte auszuhebeln, und wie Ängste bewusst geschürt und für die eigenen (u.a. politischen) Zwecke ausgenutzt werden. Auch abseits der transportierten Message passt bei "Das Standgericht" so gut wie alles. Die schauspielerischen Leistungen sind großartig, wobei vor allem Jean Simmons, Spencer Garrett und Patrick Stewart hervorstechen. Jonathan Frakes fängt mit seiner Regie die düster-paranoide Grundstimmung der Episode sehr gut ein, und Ron Jones bereichert – bedauerlicherweise zum letzten Mal – die Folge um einen atmosphärischen und perfekt zur Stimmung der Episode passenden Score. Einzig die Tatsache, dass die zugrundeliegende Message ein wenig mit dem Holzhammer serviert ist, kann man kritisieren. Davon abgesehen ist "Das Standgericht" aber eine großartige Folge, die zu den absoluten Höhepunkten der vierten Staffel zählt.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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