Originaltitel: Parts Developed in an Unusual Manner Episodennummer: 1x07 Bewertung: Erstausstrahlung CAN: 11. Mai 2013 Erstausstrahlung D: 23. Mai 2014 (ARTE) Drehbuch: Karen Walton Regie: Grant Harvey Hauptdarsteller:
Tatiana Maslany als Sarah Manning,
Dylan Bruce als Paul Dierden,
Jordan Gavaris als Felix Dawkins,
Kevin Hanchard als Arthur Bell,
Michael Mando als Vic,
Maria Doyle Kennedy als Mrs. S.
Gastdarsteller:
Matt Frewer als Dr. Aldous Leekie,
Evelyne Brochu als Delphine Cormier,
David Richmond-Peck als Olivier Duval,
Inga Cadranel als Detective Angela Deangelis,
Ron Lea als Lieutenant Gavin Hardcastle,
Skyler Wexler als Kira,
Nicholas Rose als Colin,
Sarain Boylan als Astrid,
Daniel Kash als Tomas,
Jean Yoon als Janis Beckwith,
Edsson Morales als Coat Check Boy,
Jessyca-Lynn Doucett als Practioner,
Jeremy Hernandez als Clubber u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem Paul erfahren hat, dass es sich bei Sarah und den anderen Probanden um Klone handelt, schlägt er sich auf Sarahs Seite. Er trifft sich mit seinem Kontaktmann Olivier, und versucht, mehr über das Experiment in Erfahrung zu bringen. Olivier wiederum warnt ihn, dass jemand die Testobjekte umbringt, und rät ihm, die Augen offen zu halten. Die Lage eskaliert, als Olivier von Dr. Leekie erfährt, dass die jüngsten Testergebnisse von Beth ergeben haben, dass sich ein anderer Klon für sie aufgibt. Sie glauben, dass es sich dabei um die Killerin handeln könnte – und zwingen Paul dazu, Sarah eine Falle zu stellen. Währenddessen kommen sich Cosima und Delphine, trotz Sarahs Warnung, sich von der verdächtigen französischen Austauschstudentin fernzuhalten, zunehmend näher. Bei einem gemeinsamen Abendessen stößt schließlich Dr. Leekie, der sich "zufällig" im selben Restaurant befindet, ebenfalls an ihren Tisch – und macht Cosima ein überraschendes Jobangebot. Helena ist indes wieder genesen, und wird von ihrem Vorgesetzten damit beauftragt, ihren Kreuzzug fortzusetzen. Sie trifft sich mit Sarah und stellt ihr ein Ultimatum: Entweder sie sagt ihr den Namen eines weiteren Klons, oder sie wird das nächste Opfer sein…
Review:
"Am Haken" hat mir schon wieder eine Spur besser gefallen als die letzten beiden Episoden. Einer der Hauptgründe dafür dürfte wohl die Rückkehr von Helena sein. Alle anderen Personen und Organisationen in der Serie wirken ja soweit ganz vernünftig, und scheinen grundsätzlich durchaus am Wohlbefinden der Klone interessiert zu sein. Sie hingegen ist die Wildcard im Ensemble, und unberechenbar. Eben dies macht die Figur bzw. auch alle Szenen mit ihr so interessant. Man weiß einfach nie, woran man bei ihr ist. So zum Beispiel auch bei ihrem Gespräch mit Sarah: Ist sie wirklich gerade dabei, ihren Auftraggeber zu hintergehen (oder zumindest seine Befehle nicht auszuführen), oder gehört das alles zu ihrem Plan? Jedenfalls fand ich die Szene im Restaurant phantastisch – so spannend war "Orphan Black" schon länger nicht mehr. Tatiana Maslany spielt Helena – wie auch die anderen Klone – zudem wirklich phantastisch. Sehr gut gefallen hat mir auch, wie sich diese Geschichte dann weiterentwickelt hat. Sarah ruft Helena quasi gegen Olivier zu Hilfe, muss ihr jedoch trotzdem den Namen eines Klons sagen, um sie zu besänftigen, und wählt dafür ihren eigenen. Man darf gespannt sein, wie das weitergehen wird.
Nicht ganz so packend, aber immer noch ganz unterhaltsam, fand ich alles rund um Olivier und die Beobachter. Wie sie hier nun herausstellt, sind Dr. Leekie und seine Neolutionisten keine dritte Gruppierung, sondern vielmehr jene Organisation, die die Klone unter Beobachtung halten, und wohl auch für ihre Erschaffung verantwortlich sein dürften. Das fand ich ein bisschen schade, hätte doch eine dritte Gruppierung die an den Klonen interessiert ist – neben jener religiösen Gruppe, die sie auslöschen wollen, sowie eben den Erschaffern/Beobachtern – das Ganze noch einmal ein wenig aufmischen können. Auch die Meetings zwischen Paul und Olivier bzw. Olivier und Sarah am Ende blieben spannungstechnisch etwas hinter den Möglichkeiten zurück. Nicht wirklich anfreunden konnte ich mich auch damit, dass sie Sarah für die Killerin halten. Dass die Polizei am Ende auf denselben Gedanken kommt, ist dann auch mein mit Abstand größter Kritikpunkt an "Am Haken", der der Episode einen halben Wertungspunkt kostet. Zumal sich mir die Frage stellt, warum sie nur Sarahs Fingerabdrücke gespeichert haben, aber nicht jene von Beth (man sollte meinen, Polizisten müssen ihre ebenfalls registrieren). Gut gefallen hat mir allerdings, dass sich Paul hier nun eindeutig auf Sarahs Seite zu schlagen scheint. Auch die gemeinsamen Szenen von Sarah und ihrer Tochter waren wieder wunderbar (als Felix meint, dass er Kira Queen beibringt, musste ich unwillkürlich schmunzeln). Eine der besten Momente war für mich aber das Gespräch zwischen Sarah und Mrs. S, wo wir nicht nur wieder ein bisschen mehr über ihre Vorgeschichte erfahren, sondern zuletzt auch die Aussöhnung zwischen beiden miterleben dürfen. Das war wirklich eine schöne, berührende Szene, und ich finde es lobenswert, dass bei "Orphan Black" bereits nach diesen wenigen Episoden eine Charakterentwicklung bei Sarah zu erkennen ist.
Fazit:
Mit "Am Haken" zeigt die Trendkurve nach einem kleinen Durchhänger zur Mitte der Staffel wieder nach oben. Als größte Stärke empfand ich dabei die Rückkehr von Helena, da es sich bei ihr um die unberechenbarste Figur handelt, bei der man sie nicht so recht sicher sein kann, woran man ist. In meinen Augen hat diese Episode jedenfalls enorm von ihrer Anwesenheit profitiert. Auch ganz nett, wenn auch nicht überragend, war alles rund um Olivier, Paul und Sarah. Interessant auch die Auflösung rund um die Neolutionisten, wenn ich es auch vorgezogen hätte, wenn dies eine eigenständige, unabhängige Gruppierung geblieben wäre. Die Handlung zwischen Cosima und Delphine hat sich auch nett weiterentwickelt, und ich bin schon sehr gespannt, was Cosima in ihrem neuen Job erwarten wird. Von den Szenen mit Helena abgesehen empfand ich aber vor allem die gemeinsamen Szenen von Sarah und Mrs. S. als eines der Highlights von "Am Haken". Einen halben Punkt Abzug gibt es allerdings für die Wendung am Ende, rund um die Polizei und die Fingerabdrücke. Das fand ich doch eher meh. Davon abgesehen aber eine gute, gelungene Episode.
