Mit: Andy Serkis, Jason Clarke, Toby Kebbell, Nick Thurston, Keri Russell, Kodi Smit-McPhee, Gary Oldman, Kirk Avecedo, Terry Notary, Karin Konoval, Judy Greer u.a.
Kurzinhalt:
Seit dem Ausbruch der tödlichen Virenepidemie, die von den Medien als "Affengrippe" bezeichnet wurde, sind zehn Jahre vergangen. Die von Caesar befreiten und angeführten Affen haben sich in den Redwoods nahe San Francisco ein neues zu Hause geschaffen, und eine richtige Zivilisation aufgebaut. Einige Überlebende der Menschen, die gegen das Virus immun sind, haben sich indes in den Ruinen des früheren San Francisco zusammengerottet. Um die Stadt wieder mit Strom zu versorgen, macht sich eine Gruppe zum im Wald gelegenen Stausee auf, der ein Kraftwerk betreibt. Dabei stoßen die Menschen unverhofft auf die von Caesar angeführten intelligenten Affen. Obwohl der erste Zusammenstoß tragisch verläuft, gewährt Caesar ihnen die Erlaubnis, das Kraftwerk zu reparieren. Dies ist nicht nur seinem Sohn Blue Eyes, sondern vor allem auch Koba ein Dorn im Auge, der die Menschen zutiefst verachtet. Als schließlich nach mehreren Konflikten und kleineren Scharmützeln ein Attentat auf Caesar verübt wird, scheint ein Krieg zwischen Menschen und Affen um die Vorherrschaft auf dem Planeten Erde unausweichlich…
Review von Christian Siegel:
Im Gegensatz zu manch anderem Kritiker – insbesondere aus Übersee – war ich von "Prevolution" jetzt nicht ganz so begeistert. Ein guter Film, an dem mich aber doch auch das eine oder andere gestört hat. "Prevolution" war ja eine Neuinterpretation von "Eroberung des Planet der Affen", und auch sein Nachfolger tritt nun wieder in die Fußstapfen von dessen Sequel "Schlacht um den Planet der Affen". Da wie dort sind seit dem letzten Film 10 Jahre vergangen, Caesar hat mittlerweile einen Sohn, es gibt einen kriegstreibenden Affen der zu Caesars Herausforderer wird, und das Mantra "Affe nicht tötet Affe" spielt eine zentrale Rolle. Das sind mehr Ähnlichkeiten, als ich im Vorfeld erwartet hätte (insofern bin ich froh, mir "Schlacht" vorher noch einmal angeschaut zu haben), allerdings gilt wie schon beim Vorgänger, dass trotz ähnlicher Elemente da und dort letztendlich ein neuer, eigener und eigenständiger Film dabei herausgekommen ist. Und vor allem: Einer, welcher der Vorlage deutlich überlegen ist. "Revolution" lässt dabei jedoch nicht nur "Schlacht um den Planet der Affen", sondern auch seinen unmittelbaren Vorgänger klar hinter sich.
Zwar ist "Revolution" der "Vorlage" in allen Belangen weit überlegen, wo es für mich aber – neben dem Budget und damit dem größeren Spektakel – ganz besonders hervorstach, war beim gewählten Zugang wenn es darum ging, die Affenzivilisation darzustellen. In "Schlacht um den Planet der Affen" konnten auf einmal alle Affen sprechen – und das, obwohl der Film gerade mal 10 Jahre nach "Eroberung" angesiedelt ist. Bei "Revolution" wählt man einen deutlich plausibleren Zugang: Zwar hat Caesar sein Vokabular merklich erweitert, und auch einige andere Affen können sich mittlerweile mittels Sprache austauschen (und noch mehr gesprochene Worte verstehen), der überwiegende Teil der Kommunikation findet aber nach wie vor über Zeichensprache statt, die dem Zuschauer mittels Untertitel "übersetzt" wird. Ein durchaus mutiger Zugang, führt es doch immer wieder zu längeren Passagen, in denen kein einziges Wort gesprochen wird. Vor allem der Einstieg sticht diesbezüglich hervor; ist das Intro erst mal abgespult, verfolgen wir Caesar und seine Affen bei der Jagd, und es gibt mehrere Minuten an Dialogen, die rein über Zeichensprache ablaufen. Generell hat mir die Darstellung der Affenzivilisation, was ihre Struktur und so weiter anbelangt, sehr gut gefallen. Kobas Pfad erinnert dabei wohl nicht von ungefähr ein bisschen an jenen von Aldo aus "Schlacht", aber einerseits profitiert die Figur davon, dass wir sie bereits aus dem Vorgänger kennen, und andererseits fand ich seine Entwicklung hier um einiges besser dargestellt. Und auch die Familiendynamik bei Caesar – insbesondere den Konflikt mit seinem Sohn – fand ich sehr gut gemacht. Zwar betritt "Revolution" hier keineswegs Neuland, dennoch fand ich diese Dynamik so gut dargestellt, dass sich einige andere Vater-Sohn-Konflikte mit menschlichen Protagonisten eine ordentliche Scheibe davon abschneiden könnten.
Was ebenfalls hervorsticht, ist der Subtext, der sich in "Revolution" finden lässt. Oberflächlich bietet er einfach nur gute Blockbuster-Unterhaltung, in der Beschreibung der Art und Weise, wie der Konflikt zwischen Menschen und Affen letztendlich eskaliert, lässt sich jedoch in meinen Augen viel über alle möglichen aktuellen Konflikte und Kriege auf der Welt herauslesen. Die Menschen wollen etwas, dass sich im Gebiet der Affen befinden; das allein ist aber noch gar nicht mal unbedingt die Wurzel des Übels. Vielmehr liegt es daran, dass zwischen beiden Gruppen Abneigung und Misstrauen herrscht, mit Angst, Vorurteilen und schlechten Erfahrungen auf beiden Seiten. So ist es letztendlich für ein paar Kriegstreiber, die vom gegenseitigen Hass nicht ablassen können, ein leichtes, die Massen aufzuwiegeln. Damit bietet "Revolution" eine ordentliche Portion Anspruch und Tiefgang, die ihn wohltuend vom üblichen Blockbuster-Einheitsbrei abhebt. Dass sich der Film dabei konsequent einer Schwarz/Weiß-Zeichnung im Stile Affen gut, Menschen böse (oder umgekehrt) verweigert, zeichnet ihn zusätzlich aus.
Für die Inszenierung zeichnet sich Matt Reeves verantwortlich, der mit "Planet der Affen: Revolution" den guten Ruf den er sich bei mir mit "Cloverfield" (auch sechs Jahre später immer noch einer der besten Found Footage-Filme überhaupt) und "Let Me In" erarbeitet hat, voll und ganz bestätigt. Ähnlich wie nach "Captain America: The Return of the First Avengers" war ich nachdem ich den Film gesehen hatte kurz versucht, das Ende jenes Inszenierungstrends zu verkünden, durch den Actionszenen unkenntlich werden (zu hektische Schnitte, zu starke Zooms; der Filmjournalist Vern hat dafür den passenden Begriff "Post-Action" geprägt), aber ich fürchte, damit warte ich besser noch, bis ich "The Expendables 3" gesehen habe. "Revolution" ist jedenfalls wieder angenehm ruhig und klar inszeniert, und beweist, dass Actionszenen nicht bis zur Unkenntlichkeit zerschnitten sein müssen, um packend, temporeich und spektakulär zu sein. Ganz besonders stach bei "Revolution" für mich der Angriff auf die Stadt bei Nacht heraus, wo er mit Hilfe der Straßenbeleuchtung und dem Mündungsfeuer der Waffen den Bildern trotz der schrecklichen Ereignisse deren Zeuge wir werden eine gespenstische Schönheit verleiht. Zudem reichert er den Film immer wieder mit längeren Einstellungen an, wobei für mich jene Szene die mit einer an einen Panzer montierte Kamera eingefangen wurde als besonders gelungen herausstach. Die Schauspieler machen ebenfalls einen guten Job, wobei die Menschen-Darsteller (wo ich mich vor allem über das Wiedersehen mit der im Kino sträflichst unterrepräsentierten Keri Russell sehr gefreut habe) etwas unter den vergleichsweise unscheinbaren und uninteressanten Rollen leiden und im Vergleich zu ihren "affigen" Kollegen etwas als aussehen.
Womit wir bei der letzten wesentlichen Stärke des Films angelangt wären. Bereits der Vorgänger hat was die Darstellung lebensechter CGI-Lebewesen betrifft neue Maßstäbe gesetzt, dennoch glich für mich der neuerliche Quantensprung von "Prevolution" zu "Revolution" einer Offenbarung. Die Mimik von Caesar war ja schon im Vorgänger beeindruckend, aber hier ist sie noch einmal um einiges detaillierter – was vor allen in Nahaufnahmen begeistern kann. Die Bewegung einzelner Muskeln, oder auch der Augen… einfach nur wow. Doch es sind nicht nur die Gesichter. Was immer schon eine besondere Herausforderung war, ist es, Fell lebensecht zu animieren. Erste entsprechende Versuche, wie z.B. im "Jumanji", sahen vor knapp 20 Jahren eher peinlich aus. In "Revolution" wirkt das Fell jederzeit echt. Besonders beim Showdown am Ende, als sich zwei Affen gegenüberstehen und sich ihr Fell im Wind bewegt, stach mir dies ins Auge. Jedenfalls sind die Affen derart überzeugend animiert, dass man sich teilweise beim Gedanken ertappt, Matt Reeves & Co. würden uns foppen, und hätten teilweise ohne jemandem was zu sagen mit echten Affenkostümen gearbeitet.
Trotz allen Lobs habe ich aber auch ein paar Kritikpunkte (ein paar kleinere und einen größeren) vorzubringen. So gibt es unter den Menschen eine Person, die den Affen die Schuld für die Affengrippe gibt – was ich angesichts der Tatsache, dass der Virus von Menschen erschaffen und ja nicht einmal von Affen übertragen wurde, überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Zugegeben, es gibt auch im echten Leben genug Leute deren Argumentationen, Schuldzuweisungen usw. mir weltfremd erscheinen, insofern könnte man diese Figur als Abbild eben dieser Personen betrachten. Etwas irritiert hat es mich aber trotzdem, und wenn man es ihm erlaubt hätte, seine Meinung auch zu begründen, hätte sich dieser Kritikpunkt vielleicht aushebeln lassen. Seltsam fand ich auch, dass um das Mantra "Affe nicht tötet Affe" zwar so ein Trara gemacht wird, aber wenn es dann letztendlich soweit ist, keiner der Affen protestiert. Zudem hat aus meiner Sicht die falsche Seite den Krieg begonnen. Was man ebenfalls anmerken muss, ist dass sich die Handlung recht vorhersehbar entwickelt, und wohl für die wenigsten große Überraschungen bereithalten dürfte. Der Showdown rund um den Turm ist zudem ein wenig gar überzogen, und wirkt insbesondere nach dem bodenständigen Film zuvor ein wenig wie ein Stilbruch. Schade fand ich auch, dass Gary Oldman in seiner Rolle etwas verschwendet schien. Mit ein paar zusätzlichen Szenen wäre es ihm vielleicht gelungen, seine Figur etwas breiter aufzustellen und nicht ganz so eindimensional rüberzukommen. Erwähnenswert auch, dass mir das 3D bei "Revolution" sehr bald gar nicht mehr aufgefallen ist, und der Film meines Erachtens den entsprechenden Aufpreis nicht lohnt. Und so sehr ich Tobias Meister grundsätzlich als Synchronsprecher auch schätze, aber sein Caesar hat mich zu sehr an seinen Yoda erinnert, was mich teilweise doch etwas irritiert hat.
Der angesprochene größere Kritikpunkt bezieht sich – bedauerlicherweise – auf den Soundtrack von Michael Giacchino. Grundsätzlich ist dieser ja gelungen und fängt die jeweilige Stimmung der Szene passend ein. Leider aber bleibt er dabei seinem Stil für meine Ohren etwas zu sehr treu: Sanfte Melodien, nur mit Piano und einzelnen Streichern eingespielt, die sich schließlich zu einem vom vollen Orchester eingespielten Crescendo steigern. Das habe ich sechs Jahre lang bei "Lost" gehört, und danach auch noch beim einen oder anderen Filmscore von ihm ("Super 8", teilweise auch "Star Trek", wie z.B. bei jenem Stück, das die Zerstörung der U.S.S. Kelvin begleitet). Und grundsätzlich gefällt mir dieser Stil ja auch gut, aber mittlerweile kenne ich ihn einfach schon so sehr, dass es mich irgendwie aus dem Film herausreißt. Zumal mir sein Leitmotiv für "Revolution" zu sehr nach dem Hauptmotiv aus "Super 8" klang. Wie gesagt, grundsätzlich wunderschöne Melodie und toller Soundtrack; aber wenn man während des Films aufgrund der musikalischen Untermalung mehrmals an andere Filmen oder Serien denken muss, ist das halt doch eher suboptimal.
Fazit:
"Planet der Affen: Revolution" bietet spektakuläres Blockbuster-Kino mit Herz und Hirn. Statt sinnbefreiter Action steht hier die Geschichte zweier Zivilisationen, die aneinander geraten, ehe ein Krieg unausweichlich scheint, im Mittelpunkt des Geschehens. Die Darstellung der Affenzivilisation hat mir dabei besonders gut gefallen, nicht zuletzt da man bei ihrer Kommunikation überwiegend auf Zeichensprache mit Untertitel setzt. Auch der enthaltene Subtext über Konflikte, und wie diese aufgrund einzelner Aufrührer eskalieren können, wenn zwischen beiden Seiten Angst, Misstrauen und böses Blut besteht, stach für mich positiv hervor. Die Effekte sind wieder einmal ungemein beeindruckend, und lassen im direkten Vergleich selbst die damals schon bestechende Leistung aus "Prevolution" als aussehen. Die schauspielerischen Leistungen sind allesamt gelungen, wobei die Affen die Menschen teilweise gnadenlos an die Wand spielen. Matt Reeves inszeniert mit angenehm ruhiger Hand, und beweist, dass Actionszenen nicht hektisch und verwackelt sein müssen, um packend zu sein. Einzig ein paar kleinere Kritikpunkte sowie ein größerer – bedauerlicherweise just Michael Giacchinos Filmmusik; ich bin zwar grundsätzlich ein großer Fan, aber sein Score für "Revolution" ließ mich einfach zu oft an frühere Arbeiten von ihm denken – trübten meine Begeisterung ein wenig. Insgesamt ist allen Beteiligten mit "Revolution" aber eine großartige Fortführung der Geschichte aus "Prevolution" bzw. der "Planet der Affen"-Saga im Allgemeinen gelungen, die vor allem mit ihren beeindruckenden Effekten, der großartigen und sehr plausiblen Darstellung der fortschrittlichen Affenkultur, sowie dem enthaltenen Tiefgang besticht.
Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
Review von Björn Flügel:
Nachdem sich 2011 Rupert Wyatts Reboot des "Planet der Affen"-Franchise als beachtlicher Erfolg an den Kinokassen erwiesen hatte, stand der geplanten Trilogie um die Vorgeschichte des Ur-"Planet der Affen"-Films von 1968 nichts mehr im Wege. Während heuer die Kinoauswertung des 2. Teils bevorsteht, wurde Teil 3 bereits für den 28.07.2016 angekündigt. Und so hat "Planet der Affen: Revolution" die anspruchsvolle Aufgabe, als Mittelteil der Prequel-Trilogie die Handlung insofern vorzubereiten, dass sie im kommenden Film schließlich dort endet, wo der Originalfilm seinerzeit begann. "Revolution" setzt 10 Jahre nach seinem Vorgänger an. Das Virus hat einen Großteil der Menschheit dahingerafft, die wenigen Überlebenden haben sich zu Kolonien in den früheren Großstädten zusammengeschlossen. Währenddessen ist es den von Caesar angeführten Affen gelungen, in den Wäldern, abseits der Menschheit, eine Zivilisation aufzubauen. Regisseur Matt Reeves ("Cloverfield", 2008) nimmt sich viel Zeit, um diese neu entstandene Gesellschaft zu beleuchten. Die ersten 20 Minuten des Films befassen sich intensiv mit ihr und den Fortschritten, die in den vergangenen 10 Jahren erzielt wurden, wobei die hiesigen Affen von der Hochkultur, die man aus den Originalfilmen kennt, noch weit entfernt sind.
Reeves ist redlich bemüht, diese Weiterentwicklung glaubwürdig darzustellen und ermöglicht es dem Zuschauer dadurch, erst einmal "anzukommen" und die Affen-Zivilisation zu akzeptieren, ehe die Handlung so richtig beginnt. Auch ansonsten versteht er es, seinen Film sauber zu strukturieren. Ausgewogen arbeitet er die Story aus und elaboriert das dystopische Szenario. Das Resultat ist ein durchgängig geradliniger, harmonischer Film, der über seine gesamten 127 Minuten fesselt und sich kaum Fehltritte leistet. Was den Film noch herausragen lässt, ist seine inhaltliche Vielfalt. Auch wenn die Themen Evolution und Revolution dominieren, in erster Linie ist er ein klassisches Drama, das von Respekt und Vertrauen erzählt und ein Plädoyer für Frieden und Freiheit abgibt. Matt Reeves gelingt es dabei, sein Publikum emotional zu berühren - Eine Disziplin, die in so manchem zeitgenössischen Blockbuster zugunsten des Spektakels oft nur eine untergeordnete Rolle spielt. War "Prevolution" in der Kategorie Tricktechnik und visuelle Effekte schon verblüffend, legt "Revolution" in jedem Belang noch ein paar Schippen drauf. Hier setzt der Film neue Maßstäbe, insbesondere im Hinblick auf das Performance-Capture-Verfahren. Es ist in der Tat erstaunlich, wie authentisch die Mimik der Affen umgesetzt wird und dass es den Machern gelingt, jedem einzelnen individuelle, markante Gesichtszüge zu verleihen. In diesem Zusammenhang seien natürlich auch die exzellenten Darsteller hinter den Figuren gewürdigt, allen voran Andy Serkis (als Caesar) und Toby Kebbell (als Koba), die die Herausforderung, den computeranimierten Primaten Leben einzuhauchen, perfekt meistern. Auch die Bilder des verwüsteten San Francisco sind grandios gemacht und hinterlassen ein beklemmendes, unheilvolles Gefühl. Doch so fulminant die Tricktechnik auch ist, zu keinem Zeitpunkt hat man den Eindruck, als sei sie inflationär. Sie steht immer noch im Dienst der Geschichte bzw. der Figuren.
Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass ich weiter oben formulierte, der Film leiste sich "kaum Fehltritte". D.h. dass es durchaus einige Schwachpunkte zu beanstanden gibt, auch wenn sie sich angesichts des sehr positiven Gesamteindrucks nur geringfügig auf meine Wertung auswirken. Zunächst beziehe ich mich auf die teils arg oberflächlich gezeichneten menschlichen Protagonisten. So hat beispielsweise der Anführer der menschlichen Kolonie, Dreyfus, kaum ein Profil. Einzig in einer Szene ist es Charakterdarsteller Gary Oldman vergönnt, eine Kostprobe seines schauspielerischen Talents zu geben. Lediglich Malcolm (Jason Clarke) ist es möglich, neben den Affen-Charakteren Caesar und Koba zu bestehen und so zumindest annähernd ein Gleichgewicht herzustellen. Weiterhin sind einige Wendepunkte so vorhersehbar, dass sie die gewünschte Wirkung schlicht und ergreifend verfehlen. Als z.B. Koba auf Caesar schießt und dieser - scheinbar tot - zu Boden fällt, hat mich dieses Ereignis kaum tangiert, da mir klar war, dass Caesar noch am Leben ist. Der neue "Planet der Affen" kommt im zeitgemäßen 3D daher. Es gibt durchaus Filme, in denen 3D einen echten Mehrwert darstellt. Hier ist es allerdings nicht so. Die Effekte sind weitestgehend verzichtbar und rechtfertigen kaum den an den Kinokassen zu berappenden 3D-Zuschlag.
Fazit:
"Planet der Affen: Revolution" übertrifft sowohl inhaltlich als auch tricktechnisch seinen Vorgänger von 2011. So abwegig die Story auch sein mag: Regisseur Matt Reeves gelingt es, das Affen-Szenario glaubwürdig herüberzubringen. Einige vorhersehbare Wendungen sowie die teils armselig charakterisierten Protagonisten sind zwar zu beanstanden, doch insgesamt bietet der Film mit rasanter Action und emotionaler Tiefe knapp zwei Stunden erstklassige Unterhaltung.