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Star Trek - TNG: Das Licht der Fantasie Drucken E-Mail
Ein alter Widersacher entführt Datas Tochter Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 08 August 2016
 
Cover (c) Cross Cult
Titel: "Star Trek - The Next Generation: Das Licht der Fantasie"
Originaltitel: "Star Trek - The Next Generation: The Light Fantastic"
Bewertung:
Autor: Jeffrey Lang
Übersetzung: Ulmer René
Umfang: 380 Seiten
Verlag: Cross Cult (D), Pocket Books (E)
Veröffentlicht: 19. Mai 2016 (D), 24. Juni 2014 (E)
ISBN: 978-3-86425-788-9 (D), 978-1-4767-5051-4 (E)
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nach der Wiederbelebung seiner Tochter Lal hat Data den Dienst bei der Sternenflotte quittiert und sich nach Orion Prime zurückgezogen, wo er das Firmen- und Casino-Imperium seines "Vaters" weiterführt. Um das Wohlergeben seiner Tochter besorgt, schränkt er ihren privaten Freiraum ein, was zunehmend zu Konflikten zwischen den beiden führt. Als Data die Casinoangestellte Alice als "Kindermädchen" anstellt, verbessert sich ihre Beziehung zunehmend wieder – doch dann werden Alice und Lal von Professor Moriarty entführt. Diesem ist es zusammen mit seiner Frau gelungen, seinem holographischen Gefängnis zu entkommen und wieder in die Realität zurückzukehren, wo er jedoch nach wie vor in seiner holographischen Form gefangen ist. Nun verlangt er von Data das, was ihm rund 17 Jahre zuvor von Captain Picard versprochen wurde: "Echtes" Leben in einem richtigen Körper. Data sucht Geordi auf und bittet ihm um seine Hilfe. Gemeinsam reisen sie durchs All, auf der Suche nach einem Weg, Moriartys Forderung nachzukommen. Die Zeit drängt: Denn Lal braucht regelmäßige Behandlungen, um einen weiteren Kaskadenfehler zu verhindern…

Review: Ich liebe "Star Trek"-Romane, die offene Handlungsstränge aus der Serie wieder aufgreifen; insofern hat mir auch "Das Licht der Fantasie" grundsätzlich sehr gut gefallen. Darin wird die Geschichte von Professor Moriarty weitererzählt, der in "Das Schiff in der Flasche" von Captain Picard in einer Art Mini-Hologramm gefangen wurde, das ihm vorgaukeln sollte, in der Realität angekommen zu sein. Auch wenn Moriarty die Enterprise und ihre Crew bedroht hat, macht "Das Licht der Fantasie" deutlich, dass sich Picard & Co. allerdings auch nicht sehr ehrenhaft verhalten bzw. mit Ruhm bekleckert haben – immerhin hatten sie Moriarty ihr Wort gegeben. Danach schien man aber auf ihn vergessen zu haben. "Das Licht der Fantasie" erzählt nun, wie es ihm und seiner Frau, Regina Bartholomew, in ihrem holographischen Gefängnis ergangen ist. Ihre Geschichte nimmt dabei die eine oder andere tragische Wendung, die den Leser Sympathie für Moriarty – und teilweise sogar auch für seine Taten, agiert er doch in erster Linie aus Liebe gegenüber seiner Familie heraus – empfinden lässt. Jedenfalls fand ich den Teil des Romans, der sich mit seiner Vergangenheit befasst, sehr faszinierend. Sehr gut gefallen haben mir auch die Rückblenden von Alice, die ein interessantes Geheimnis verbirgt, das uns eine der von mir so geschätzten Verknüpfungen zwischen der klassischen Serie und der "Next Generation" beschert.

Nicht ganz so begeisternd, aber immer noch recht gut, fand ich alles rund um Data und Lal auf Orion Prime. Zwischen den beiden Androiden erleben wir eine ganz typische Eltern-Teenager-Dynamik. Data möchte seine Tochter beschützen; sein übergeordnetes Ziel ist es, dass ihr nichts zustößt – auch wenn dies bedeutet, sie in ihrer privaten Freiheit einzuschränken. Eben davon will aber wiederum Lal nichts wissen; sie möchte die Welt erforschen und neue Erfahrungen sammeln. Ich fand, dass "Das Licht der Fantasie" diesen Konflikt sehr gut herausgearbeitet hat, ohne dabei für eine der beiden Seiten Partei zu ergreifen. Die Handlung in der "Gegenwart" – also die Suche von Data und Geordi nach einer Technologie, mit der sich Professor Moriartys Programm in einen Androiden-Körper übertragen lässt – fiel im Vergleich zu den Rückblenden (egal rund um Data, Lal, Moriarty, oder auch Alice) allerdings leider ein wenig ab. Richtige Spannung wollte sich dabei irgendwie nicht so recht einstellen, und so sehr ich mich grundsätzlich über Gastauftritte bekannter Figuren freue, aber bei "Das Licht der Fantasie" wirkte die eine oder andere Begegnung doch etwas willkürlich und konstruiert. Und auch wenn mir bewusst ist, dass sich Data verändert hat – und eben diese Veränderung ein wichtiger Aspekt dieses Romans ist – vermisste ich ein wenig das altbekannte, unbeschwerte Geplänkel zwischen ihm und Geordi. Nicht zuletzt aufgrund der künstlichen Intelligenz Shakti, sowie einiger unerwarteter Wendungen, blieb aber auch dieses Teil des Romans durchaus unterhaltsam.

Dennoch gab es leider auch das eine oder andere, dass mir an "Das Licht der Fantasie" weniger gut gefallen hat, und ingesamt verhindert, dass der Roman, trotz der vorhandenen Stärken, sein volles Potential ausschöpfen kann. So fand ich die Art und Weise, wie die verschiedenen Rückblenden, Schauplätze usw. zusammengefügt wurden, suboptimal, da die einzelnen Abschnitte oftmals nur 2-3 Seiten einnehmen. Dies in längere Abschnitte wenn nicht gleich vollwertige Kapitel zusammenzufügen statt die Handlung immer wieder zu unterbrechen, wäre dem Lesefluss zuträglich gewesen. Seltsam wirkte auch mich auf der Auftritt einer Figur, von der zumindest ich bislang nichts gehört habe, wo jedoch Geordi der neuerlichen Begegnung nur widerstrebend entgegensieht. Hier war es schwer für mich, seine Gefühle nachzuvollziehen, und angesichts seiner Reaktion hätte ich an dieser Stelle eigentlich ein Wiedersehen mit einer bekannten Figur erwartet. Wobei es in "Das Licht der Fantasie" von diesen eh auch wimmelt; und so sehr ich solche Auftritte normalerweise auch mag, aber hier droht es Jeffrey Lang teilweise dann doch etwas zu übertreiben.

Auch der Auftritt von Harry Mudd, der uns in Rückblenden seine Aufwartung macht, blieb hinter den Möglichkeiten zurück. Irgendwie wollte sich die für ihn so typische Mischung aus Chame und Lästigkeit bei mir nicht so recht einstellen. Kritisch sehe ich zudem, dass uns "Das Licht der Fantasie" die mittlerweile vierte Version der Geschichte seiner Flucht erzählt (nach der TAS-Episode "Der Liebeskristall", dem PC-Spiel "25th Anniversary", sowie dem TOS-Roman "Der Friedensstifter"). Der größte Kritikpunkt ist aber das Ende. Nachdem sich Jeffrey Lang auf den ersten 300 Seiten ausreichend Zeit nimmt, um die Hintergründe bzw. Vorgeschichte zu schildern, hetzt er dann vergleichsweise durchs Finale. Moriarty wird viel zu schnell und viel zu einfach ausgetrickst, und vor allem auch, dass wir die weiteren Ereignisse nur in einem Brief geschildert bekommen, statt sie direkt mitzuerleben, fand ich sehr antiklimkatisch. Skeptisch bin ich auch, ob wir in der aktuellen literarischen "Star Trek"-Gegenwart wirklich noch eine weitere Bedrohung brauchen, wie im Brief am Ende angedeutet wird. Dafür hat man für Data und Lal einen schönen vorläufigen Abschluss gefunden, der mich auf eine Fortsetzung ihrer gemeinsamen Abenteuer hoffen lässt.

Fazit: "Das Licht der Fantasie" bietet einen fantastischen Einblick in das Leben und Wirken von Professor Moriarty, nachdem er in "Das Schiff in der Flasche" von Captain Picard ausgetrickst und in einer Holographie gefangen wurde. Seine Geschichte verläuft dabei durchaus tragisch, und lässt die ach-so-clevere Lösung von Picard, Geordi und Data in einem neuen, wenig schmeichelhaften Licht erscheinen. Gut gefallen hat mir auch, wie sich die Beziehung zwischen Data und Lal entwickelt hat, bzw. generell, wie Lang den neuen Data portraitiert. Und auch rund um ihre "Babysitterin" Alice gab es ein paar interessante Rückblenden. Wo Jeffrey Lang allerdings etwas übertrieben hat, ist beim Wiedersehen mit bekannten Figuren. So sehr ich mich üblicherweise über solche Begegnungen auch freue, in "Das Licht der Fantasie" wirkte es teilweise etwas zu übertrieben, und war es ein wenig zu viel des Guten. Zumal er in einer Rückblende die vierte Version von Harry Mudds Flucht von Galor IV erzählt, die mir bislang untergekommen ist. Am meisten hat mich aber das Finale enttäuscht, dass einerseits sehr unspektakulär verläuft, und andererseits sehr gehetzt erscheint. So werden uns Ereignisse, bei denen ich eigentlich nach all dieser Vorarbeit gerne "live" dabei gewesen wäre, nur in einem Brief geschildert. Sieht man von diesen Mankos ab, ist Jeffrey Lang mit "Das Licht der Fantasie" aber eine gelungene Fortsetzung von Datas Geschichte geglückt.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel


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