Defiance - 2x07: Wenn ihr sie mit meinen Augen sehen könntet
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Originaltitel: If You Could See Her Through My Eyes Episodennummer: 2x07 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 31. Juli 2014 Erstausstrahlung D: 01. August 2014 (SyFy) Drehbuch: Brusta Brown & John Mitchell Todd Regie: Allan Arkush Hauptdarsteller:
Grant Bowler als Joshua Nolan,
Stephanie Leonidas als Irisa Nyira,
Julie Benz als Amanda Rosewater,
James Murray als Niles Pottinger,
Tony Curran als Datak Tarr,
Jaime Murray als Stahma Tarr,
Jesse Rath als Alak Tarr,
Nicole Munoz als Christie Tarr,
Graham Greene als Rafe McCawley,
Dewshane Williams als Tommy LaSalle,
Trenna Keating als Doc Yewll.
Gastdarsteller:
William Atherton als Viceroy Berto Mercado,
Kristina Pesic als Deirdre Lamb,
Robin Dunne als Kai/Reimlu,
Tiio Horn als Rynn,
Kelly McCormack als Jalina,
Gilles Savard als Lambert,
Sean Arbuckle als Dr. Otto Scheck,
Kevin Shand als Raiga,
Tim Post als Giemo,
Caroline Torti als Nightclub Singer,
Christian Fairchild als Pianist u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem sie die Nacht mit Datak verbracht hat, wird eine Bedienstete der Tarrs vor seinem Wohnwagen tot aufgefunden. In der Befürchtung, man könnte ihm den Mord in die Schuhe schieben und ihn wieder ins Straflager stecken, schafft er die Leiche weg. Auffällig ist, dass dem Opfer die Augen ausgeschnitten wurden. Ohne Leiche hat Sheriff Nolan zwar keinen Grund, in einem Mordfall zu ermitteln, er untersucht aber sehr wohl das Verschwinden der Castithanerin. Datak und Rafe stellen indes ihre eigene Untersuchung an, und haben vor, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen, sobald sie den Schuldigen erwischen. Währenddessen beginnt Christie zunehmend, ihre Ausflüge in jene Bar, in der sich Menschen als Castithaner verkleiden, zu genießen. Als Alak jedoch davon erfährt, ist er alles andere als erfreut, und es kommt zu einem heftigen Streit zwischen den beiden – woraufhin sie sich erst recht in den Club flüchtet. Irisa hat indes neuerlich Visionen von den damaligen Ereignissen an Bord des Votan-Schiffes. Als sie meint, den Mann aus ihren Visionen in einem Freund von Rynn zu erkennen, hofft sie, der Entschlüsselung ihrer Bedeutung endlich einen großen Schritt nähergekommen zu sein…
Review:
Da wollte ich am Ende meines Reviews zur letzten Folge bewusst optimistisch sein, und habe die Idee mit den Castithaner-Transvestiten als positiv hervorgehoben – und das habe ich jetzt davon. Denn so vielversprechend und interessant die Grundidee auch sein mag, was man in dieser Episode daraus gemacht hat, fand ich überwiegend zum Kopfschütteln, Fremdschämen und/oder Ekeln. Ich bin wohl selbst schuld, denn als sich am Ende der letzten Folge der Vizekönig an Christie rangemacht hat, hab ich mir dabei – aufgrund des Unterschiedes was Alter und Attraktivität betrifft – nicht viel dabei gedacht. Ich sah es einfach als zwei Menschen, die sich in dieser Bar treffen, um gemeinsam die Tatsache zu feiern, dort eine andere Person sein zu können. Aber nein: "Wenn ihr sie mit meinen Augen sehen könntet" (solche Titel wo man schon allein eine halbe Minute braucht um sie einzutippen freut Reviewer wie mich natürlich immer ganz besonders; zum Glück gibt’s STRG+V) macht deutlich: Die meinen das echt ernst. Dieser alte Knacker, dem das Casti-Makeup von vornherein schon überhaupt nicht steht (lange weiße Haare kann nun mal nicht jeder tragen), und der gut und gerne ihr Großvater sein könnte, macht sich echt an sie ran – und sie steigt sogar noch darauf ein! Ich bin nun wahrlich nicht prüde, aber das fand ich einfach nur… iiiiiieh.
Generell war das irgendwie eine Folge nach der Art "Sei vorsichtig, was du dir wünschst – es könnte in Erfüllung gehen!". Da beschwerte ich mich zu Beginn der zweiten Staffel immer wieder lautstark darüber, dass man der armen Nicole Munoz nichts zu tun gibt – und jetzt hab ich den Salat, denn das was man ihr nun zu tun gibt finde ich überwiegend grauenhaft. Neben dem brechreizverursauchenden Techtelmechtel mit dem Vizekönig fällt vor allem die Nebenhandlung rund um die intrigante Schlange, die sich auf billigst-peinlichem Teeniesoap-Niveau befindet, negativ auf. Da wär's mir ja wirklich lieber gesehen, man hätte sie auch weiterhin nur stumm im Hintergrund stehen lassen, als nun einen derart dämlichen Plot für sie zu erfinden. Die Handlung rund um den Killer ist zwar etwas besser – aber leider nicht viel. Einerseits verlief sie mir über weite Strecken viel zu sehr im Hintergrund, andererseits hat mich die Auflösung, genauer gesagt die Motivation für sein Handeln, nicht wirklich überzeugt. Wenn er ein Psychopath gewesen wäre, von mir aus, aber dass er es aus diesen Gründen macht und echt glaubt, damit durchzukommen, war mir nicht nachvollziehbar. Damit bleiben bei "Wenn ihr sie mit meinen Augen sehen könntet" gerade mal vier gute Elemente über: Alles rund um Irisa und ihre Visionen des Schiffs (die auch wieder sehr gut getrickst waren), die Trauer der Tarrs über den Tod ihrer Bediensteten, das Zusammenspiel von Rafe McCawley und Datak Tarr (und selbst da hätte man in meinen Augen noch etwas mehr herausholen können), sowie die Handlung rund um Irisa und Nolan, der zunehmend zu vermuten beginnt, dass seine Tochter etwas vor ihm verbirgt. Die Art und Weise wie er dies dann herausfindet war durchaus gut gemacht; und generell war das Finale recht stimmungsvoll (wenn ich auch auf die Erkenntnis verzichten hätte können, dass der Vizekönig dort Christie ein Ständchen singt). Allzu viel retten konnte das aber leider auch nicht mehr.
Fazit:
Leider haben mich gleich zwei der hier enthaltenen Handlungsstränge so überhaupt nicht überzeugt. So interessant die Grundidee der Castithaner-Transvestiten auch sein mag, aber was sie hier mit dem Techtelmechtel zwischen der blutjungen und bildhübschen Christie und dem verrunzelten und im Castithaner-Makeup eher lächerlich aussehendem Vizekönig machen, war teilweise einfach nur peinlich. Auch auf den zweiten großen Handlungsstrang rund um Christie, nämlich mit Alak und seiner – von der intriganten Schlange genährten – Eifersucht, hätte ich gut und gerne verzichten können, empfand ich das doch als Unterhaltung auf Teenie-Seifenopfern-Niveau. Auch die Haupthandlung rund um den Killer war nicht perfekt, da mir seine Motivation nicht sonderlich glaubwürdig schien. Gut gefallen hat mir lediglich alles rund um Nolan und Irisa, die neuerlichen Visionen des Votan-Schiffes, wie Rafe und Datak zusammenarbeiten um den Tod der Tarr-Bediensteten zu rächen, sowie die gemeinsamen Szenen zwischen Datak und Stahma – vor allem wenn es um die Trauer rund um das Opfer geht. Der Rest war bestenfalls ok und schlechtestenfalls zum Haare raufen.