Originaltitel: This Woman's Work Episodennummer: 2x06 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 24. Juli 2014 Erstausstrahlung D: 25. Juli 2014 (SyFy) Drehbuch: Brian Allen Alexander Regie: Allan Arkush Hauptdarsteller:
Grant Bowler als Joshua Nolan,
Stephanie Leonidas als Irisa Nyira,
Julie Benz als Amanda Rosewater,
James Murray als Niles Pottinger,
Tony Curran als Datak Tarr,
Jaime Murray als Stahma Tarr,
Jesse Rath als Alak Tarr,
Nicole Munoz als Christie Tarr,
Graham Greene als Rafe McCawley,
Dewshane Williams als Tommy LaSalle,
Trenna Keating als Doc Yewll.
Gastdarsteller:
Anna Hopkins als Captain Jessica Rainer,
Kristina Pesic als Deirdre Lamb,
William Atherton als Viceroy Berto Mercado,
Rob Archer als Churchill,
Monica Parker als Bailey Riggs,
Domenic Cuzzocrea als Belotok Kurr,
Jane Sowerby als Vanitso Kurr,
Carolina Torti als Nightclub Singer,
Tetiana Ostapowych als Periko,
Natalia Payne als Hazila,
Ian Matheson als Casti Businessman,
Warren Chow als Imoto u.a.
Kurzinhalt:
Ein religiöser Führer der Castithaner kommt nach Defiance. Er hat von Stahmas Aufstand gegen ihren Mann gehört und predigt die alten Werte – sprich: die Unterdrückung der Frauen – um zu verhindern, dass Stahmas Beispiel Schule macht. Als er sich mit ihr persönlich anlegt, schafft er sich jedoch einen mächtigen Feind – deren Gefahr er zu unterschätzen scheint. Währenddessen werden Bürgermeister Pottinger und Sheriff Nolan vom Vizekönig damit beauftragt, ein Wrack der Arche zu plündern, das im Begriff ist in der Nähe von Defiance abzustürzen. Doch als sie dort ankommen, finden sie statt der versprochenen fortschrittlichen Energiequelle vielmehr eine tödliche Bedrohung vor. Tommy Lasalle ist indes die ewigen Quereleien mit Nolan satt, und hat vor, seinen Deputy-Stern an den Nagel zu hängen. Dann ertappt er allerdings Irisa dabei, wie sie einen Castithaner überfällt. Als er sie mit der Waffe bedroht und verhaften will, sieht sie eine andere Möglichkeit, als ihn in ihr düsteres Geheimnis einzuweihen…
Review:
Wie die Inhaltsangabe schon verdeutlicht, gliedert sich die Handlung von "Die Macht der Frauen" in drei eher unabhängige Handlungsstränge, die mir auch unterschiedlich gut – oder schlecht – gefallen haben. Am besten kam bei mir noch alles rund um Stahma weg. Im Kampf der castithanischen Frauen für mehr Freiheit, Macht und Unabhängigkeit schwingt viel Sozialkritik mit, und auch wenn sich in unseren Breiten in den letzten Jahrzehnten viel weiterbewegt hat (wobei ich nicht sagen will, dass es jetzt nichts mehr zu tun gäbe), so gibt es auch noch viele Länder, Kulturen, Religionen usw., in denen Frauen nach wie vor unterdrückt werden. Insofern fand ich diesen Handlungsstrang richtig, wichtig und gut, wobei mir natürlich vor allem der Ausgang des Ganzen sehr gut gefallen hat. Stahma erweist sich – zumindest vorerst; ich hoffe, das bleibt so! – als würdige Gegenspielerin, der es gelingt, ihren Gegner auszutricksen so dass statt ihr vielmehr er am castithanischen "Steinigungs-Pranger" landet. Wunderbar auch, wie sie ihren Stein mit Absicht noch einmal ganz besonders fest in den Korb wirft. Ich hoffe jedenfalls sehr, dass es Stahma auch weiterhin gelingen wird, ihre neu gewonnene Macht zu behaupten.
Eher durchschnittlich fand ich alles rund um das Wrack von der Arche. Am besten hat mir daran noch gefallen, dass "Defiance" nach einigen effekttechnisch eher verhaltenen Episoden hier endlich wieder einmal gekleckert statt geklotzt hat; etwas, das die Serie für mich in der ersten Staffel positiv von der Konkurrenz abgehoben hat, zuletzt jedoch etwas in Vergessenheit zu geraten schien. Jedenfalls bot die Handlung rund um die Arche wieder einige für TV-Verhältnisse mehr als beachtliche Effekte, wobei sich neben der Qualität diesmal eben ganz besonders auch wieder die Quantität hevortat; vor allem der Showdown war angenehm effektlastig. Eher enttäuscht war ich allerdings vom Duo Nolan – Pottinger. Von einer gemeinsamen Mission der beiden hätte ich mir etwas mehr an gelungener Interaktion zwischen den beiden erwartet, ähnlich, wie dies in der ersten Staffel zwischen Nolan und Amandas Exmann der Fall war. Ein ähnliches ausleben ihrer gegenseitigen Aversion in Form von Sticheleien hat mir hier leider überwiegend gefehlt, und generell gab es zwischen den beiden Darstellern irgendwie null Chemie. Insofern blieb dieser Teil der Episode für mich etwas hinter den Möglichkeiten zurück. Am schlechtesten fand ich aber alles rund um Tommy. Dass dieser Handlungsstrang bei mir nicht wirklich gut weg kam, lag in erster Linie an der Vorhersehbarkeit. In dem Moment wo Tommy verkündet, den Deputy-Stern an den Nagel hängen zu müssen, war mir klar, dass es jetzt eine Irisa-Krise geben und er letztendlich Defiance wegen ihr nicht verlassen wollen würde. Ebenso klar war, wie Berlin darauf reagieren würde. Dass sie nach der Trennung noch am gleichen Abend zum von Tommy mittlerweile verhassten Nolan läuft, um es ihm heimzuzahlen, hatte ich zwar zugegebenermaßen nicht vorhergesehen, aber auch das war ziemlich typisch und klischeehaft. Jedenfalls kann ich mit Tommy bzw. seiner Handlung in der zweiten Staffel bisher nach wie vor nichts anfangen. Immerhin wurde der Serie praktisch in letzter Sekunde mit dem Vizekönig und Chrissie, die sich als Castithaner verkleiden, ein interessantes neues Element hinzugefügt, wo ich schon gespannt bin, wie sich das weiterentwickeln wird.
Fazit:
Mein Urteil zu "Die Macht der Frauen" fällt eher durchwachsen und auch je nach Handlungsstrang unterschiedlich aus. Am besten konnte mir alles rund um Stahma und ihren Kampf, die Macht zu behalten bzw. den Frauen mehr Freiheit und Gerechtigkeit zukommen zu lassen, gefallen – nicht zuletzt, da ich diesen nach wie vor gesellschaftlich für relevant halte. Eher mittelmäßig war alles rund um das Wrack der Arche; dieser Handlungsstrang konnte zwar dank der qualitativ und quantitativ bestechenden Spezialeffekte optisch begeistern, bliebt aber inhaltlich hinter den Möglichkeiten zurück. Vor allem die mangelnde Chemie zwischen Pottinger und Nolan stieß mir sauer auf. Die Handlung rund um Tommy, Berlin und Irisa war dann zwar nicht grundsätzlich schlecht – aber halt ungemein vorhersehbar, was mir diesen Teil der Episode doch ziemlich verlitten hat. Damit war "Die Macht der Frauen" zwar insgesamt wieder etwas besser als "Schadensbegrenzung", aber auf das erste größere Highlight warte ich in der zweiten "Defiance"-Staffel leider nach wie vor vergeblich.