Kurzinhalt:
So nah und doch so fern: Ihr jüngster Auftrag in den Klonkriegen führt Anakin Skywalker und seinen Meister Obi-Wan Kenobi auf einen Mond von Naboo, wo eine Gruppe von gunganischen Minenarbeitern von Truppen der Separatisten überfallen wurden. Als sie auf dem Mond landen, finden die Jedi ein grausames Schlachtfeld vor. Doch die meisten Gungan scheinen nicht durch Blastereinschüsse, sondern vielmehr an einer Seuche gestorben zu sein. Kurz darauf offenbart sich Anakin und Obi-Wan ein neuer mächtiger Feind, den sie wenn überhaupt dann nur gemeinsam besiegen können. Ein paar Wochen später bricht Obi-Wan Kenobi mit ein paar legendären Jedi-Meistern auf, um ein Heilmittel für die auf dem Naboo-Mond eingesetzte biologische Waffe zu beschaffen. Eine Mission, von der außer ihm niemand lebend zurückkehren wird. Und auf dem Planeten Brentaal IV führt die Jedi-Meisterin Shaak Ti die Truppen der Republik an, um einen Aufstand der dortigen Separatistenbewegung niederzuschlagen. Um ihre Mission zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen, ist sie dabei auf die Hilfe von ein paar flüchtigen Verbrechern angewiesen…
Review:
Beginnen wir mit der einfacheren Übung, sprich der künstlerischen Gestaltung. Diese ist nämlich auch bei der zweiten Ausgabe der "Clone Wars"-Comics wieder einmal absolut bestechend, wobei man sich für meinen Geschmack sogar noch von Comic zu Comic steigert. Bereits "The New Face of War" sieht klasse aus (einzig die Tatsache, dass sich das eine oder andere Bild zu wiederholen scheint, z.B. Asajj Ventress mehrmals in ihrer typischen Kampfstellung gezeigt wird, könnte man hier ev. als Kritikpunkt anführen), aber die Zeichnungen haben mir vom Stil her bei "Blast Radius" sogar nochmal eine Spur besser gefallen. Und am schönsten fand ich dann überhaupt "Jedi: Shaak Ti", nicht zuletzt dank der knalligen Farben, den kräftigen Schatten und den dynamischen, ausdruckstarken Bildern. Optisch ist dieser Comicband jedenfalls allen "Star Wars"-Fans wieder einmal uneingeschränkt zu empfehlen.
Inhaltlich sieht es allerdings mit einer Empfehlung schon schwerer aus, wobei "The New Face of War" für meinen Geschmack auch gleich den Tiefpunkt darstellt. Zwar bietet die Erzählung ein paar nette Momente für Anakin, die Dialoge sind nett geschrieben, und Zule könnte fast eine Art Ashoka-Vorgängerin sein. Auch der neuerliche Auftritt von Asajj Ventress hat mich gefreut. Weniger überzeugt hat mich allerdings der Einsatz einer biologischen Waffe. Ich weiß nicht, irgendwie will so etwas für mich nicht so recht zu "Star Wars" passen. Erschwerend kommt dann auch noch die Wirkungsweise dieser Seuche hinzu. Anstatt die Opfer einfach zu töten, werden sie vielmehr in eine Art wandelnde-dunkle-Seite-der Macht-Zombies verwandelt. Was zum Devaronianer? Und auch auf den neuen Feind, den Kopfgeldjäger Durgo, hätte ich verzichten können. Immerhin behauptet er, schon vor 100 Jahren Jedi getötet zu haben, aber zumindest ich hätte bislang noch nie von ihm gehört. Dass eine angeblich so umtriebige Figur einfach so aus dem Nichts kommt, erscheint seltsam. Und generell vermittelte er mir teilweise den Eindruck eines General Grievous-Prototypen – nur optisch nicht einmal ansatzweise so interessant.
Die anderen beiden Geschichten schlagen sich dann etwas besser, sind aber ebenfalls keine Highlights, und können in meinen Augen nicht mit "The Defense of Kamino" mithalten. "Blast Radius" leidet einerseits darunter, dass man uns das Schicksal der Obi-Wan begleitenden Jedi-Meister schon auf Seite zwei verrät, was dann nur mehr die Frage offenlässt, wie sie ums Leben gekommen sind. Zudem ist zumindest mir bislang keine dieser Jedi-Meister untergekommen, und mittlerweile habe ich doch einige Geschichten und Comics im "Expanded Universe" gelesen. Eben dies gibt ihnen den Anstrich von Rothemden; dementsprechend kalt hat mich ihr Schicksal gelassen. Davon abgesehen war die Geschichte aber durchaus unterhaltsam und brauchbar. An "Shaak Ti" hat mich wiederum in erster Linie der Ausgang der Geschichte gestört; mehr will ich aus Spoilergründen nicht sagen. Zudem fand ich die Handlung stellenweise etwas verwirrend. Gefreut habe ich mich allerdings über das neuerliche, unerwartete Wiedersehen mit Quinlan Vos, sowie mit dem ehemaligen Senatswächter Sagoro; letzteres verleiht den damals sehr belanglos und unabhängig wirkenden Geschichten rückwirkend Sinn und Gewicht. Wirklich vom Hocker gehauen hat mich aber auch der letzte hier inkludierte Comic nicht.
Fazit:
Nachdem mich Volume 1 sowohl optisch als auch inhaltlich überzeugen konnte, hat mich "Victories and Sacrifices" doch ein wenig enttäuscht. Während die künstlerische Gestaltung nach wie vor 1A ist, und wirklich begeistern kann, konnten die Geschichten selbst mit jenen aus "The Defense of Kamino" in meinen Augen nicht mithalten. Am schlechtesten hat mir dabei, trotz vereinzelt guter Momente, die erste Story "The New Face of War" gefallen, die mit einer neuen Bedrohung aufwarten kann die völlig aus dem nichts kommt; und auch die Wirkungsweise der biologischen Waffe fand ich eher unfreiwillig komisch. Schon etwas besser schnitt dann "Blast Radius" ab – damit, dass man uns gleich zu Beginn über das Schicksal der Obi-Wan Kenobi begleitenden legendären Jedi-Meister informiert, verlor die Geschichte aber leider ordentlich an Spannung. Und "Jedi: Shaak Ti" fand ich dann teilweise etwas verwirrend, und den Ausgang des Geschehens mutlos. Dann hätte man sich einen bestimmten Moment kurz zuvor besser gleich gespart. Aufgrund der schönen Bilder ist "Victories and Sacrifices" zwar grundsätzlich einen Blick wert, aber inhaltlichen Höhenflug sollte man sich in meinen Augen von keinen der drei enthaltenen Geschichten erwarten.
Christian Siegel
Bewertung:
2.5/5 Punkten
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