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Foregone - Band 2: Zwischen den Mächten Drucken E-Mail
Bringt die Geschichte nicht entscheidend voran Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 17 Juli 2014
 
Titel: "Foregone - Band 2: Zwischen den Mächten"
Bewertung:
Autor: Thilo Corzilius
Umfang: 95 Seiten (epub-Format)
Verlag: Rohde Verlag
Veröffentlicht: 14. Juli 2014
ISBN: 978-3-95662-032-4
Kaufen: Kindle
 

Kurzinhalt: Nachdem die Crew der Nightingale ihre schockierende Entdeckung auf Askalon in der Cloud hochgeladen haben, sind Aufträge – aufgrund ihres damit einhergehenden Bekanntheitsgrades und der Tatsache, dass ihre Klientel üblicherweise eine gewisse Diskretion verlangen – Mangelware. Wochenlang sitzen sie auf dem Trockenen und klappern eine Bar nach der anderen ab, in der Hoffnung, doch noch irgendwo einen Job zu ergattern. Da wendet sich der zwielichtige Geschäftsmann McCarthy an sie. Er heuert die Nightingale dazu an, Container zu einer der Erdkolonien zu transportieren – verlangt von der Crew allerdings, dass die Ladung nicht überprüft wird. Angesichts der angespannten finanziellen Lage hat Horatio Connor gar keine andere Wahl, als zuzustimmen – und tappt McCarthy damit schnurstracks in die Falle…

Review: Irgendwie werde ich mit "Foregone" nicht so recht warm. Eigentlich hatte ich – aufgrund meiner Vorliebe für Science Fiction im Allgemeinen und Space Operas im Besonderen – erwartet, dass mich die jüngste Reihe aus dem Rohde-Verlag mehr ansprechen würde als die bisherigen, aber zumindest bislang wollte der Funke einfach nicht überspringen. Vielleicht ist die Tatsache, dass ich doch schon einige Space Operas gelesen habe, letztendlich ja auch hinderlich – denn zumindest bislang gelingt es "Foregone" einfach nicht, sich ausreichend von diesen abzugrenzen. Im Gegenteil, schleichen sich doch immer wieder Klischees in die Erzählung ein; bei "Zwischen den Mächten" sticht diesbezüglich insbesondere der Bar-Besuch hervor, der nicht nur einen Moment bietet, wo Horatio Connor gerade ein Geschäft abschließen will, als plötzlich sein Foto im Fernsehen aufscheint (ich wünschte ich hätte einen Euro für jedes Mal, wo ich so eine Szene gesehen/gelesen habe. Ein netter Wochenendurlaub wäre da locker drin), sondern auch mit einer typischen, klischeehaften Kneipenschlägerei aufwarten kann (hätte ich für DIESE Momente einen Euro, könnte ich damit wohl eine Weltreise finanzieren).

Der Rest der Handlung konnte mir dann zwar schon etwas besser gefallen, war aber einerseits ungemein vorhersehbar, und zudem erschien mir das Geschehen ziemlich belanglos. Auf große neue Erkenntnisse und/oder Wendungen wartete ich leider vergeblich, vielmehr wirkt das ganze wie ein vergleichsweise überflüssiges Zwischenspiel. So beschäftigt sich "Zwischen den Mächten" zwar mit den psychologischen Auswirkungen des grausamen Fundes, und zeigt wie die Crew damit umgeht, aber auf Theorien oder gar Hinweise darauf, was auf Askalon vorgefallen sein könnte, muss man leider überwiegend verzichten. Und bedauerlicherweise hat mich auch die Auflösung des ganzen Komplotts nicht überzeugt; davon ausgehend, dass wir hier auch wirklich schon die volle Wahrheit in Erfahrung gebracht haben, erscheint mir das übertrieben viel Aufwand (und Kosten) zu sein, der in keinem Verhältnis zum Nutzen steht. Das hätte man ja wohl auch leichter und billiger haben können. Und trotz des Showdowns in der Villa wollte bei "Zwischen den Mächten" irgendwie keine richtige Spannung aufkommen. Positiv kann ich eigentlich nur vereinzelte Charaktermomente zwischendurch hervorheben, die uns die Figuren wieder etwas nähergebracht haben. Davon abgesehen war ich vom zweiten Band der "Foregone"-Reihe aber leider eher enttäuscht.

Abschließend noch ein kurzer Exkurs zum Thema Religion, der nicht wirklich etwas mit meiner Meinung zu "Zwischen den Mächten" zu tun hat. Wer mag, kann diesen Absatz daher ruhig überspringen und beim Fazit weiterlesen. Aber ich wollte kurz auf Thilo Corzilius' Zugang eingehen, da mir dabei ein interessanter Kontrast zu meiner Lieblingsserie "Babylon 5" ins Auge gestochen ist: Laut Thilo Corzilius, seines Zeichens Theologe, kommt Religionen in seiner Zukunftsvision kaum mehr eine Bedeutung zu, was in erster Linie daran liegt, dass die Menschheit Ruinen einer längst vergangenen außerirdischen Zivilisation gefunden hat. Im Vergleich dazu war JMS, bekennender Atheist, davon überzeugt, dass uns diese auch zu den Sternen begleiten würde. Irgendwie fand ich das interessant; fast so, als würden beide aus ihrer Sicht die "Horrorvision" der Zukunft von Religionen zeichnen. Mir persönlich liegt JMS' Zugang mehr, bzw. erscheint mir plausibler. Am Beispiel der katholischen Kirche: Sie hat die Offenbarung überstanden, dass die Welt eine Kugel und keine Scheibe ist. Und auch die wissenschaftliche Erkenntnis, dass die Erde nicht das Zentrum des Universums – ja nicht mal unseres eigenen Sonnensystems! – ist. Ich schließe nicht aus, dass Religion in Zukunft an Stellenwert verlieren könnte – glaube aber nicht, dass die Entdeckung einer außerirdischen Zivilisation, egal ob lebendig oder tot, darauf großen Einfluss haben würde. Exkurs Ende.

Fazit: So groß meine Vorfreude auf diese Reihe auch war, so groß ist jetzt meine Verwunderung darüber, dass der Funke bei mir bislang einfach nicht so recht überspringen will. "Zwischen den Mächten" fand ich dabei sogar noch einmal eine ganze Ecke schwächer als den immerhin soliden Einstieg, da es einige klischeehafte Szenen und Elemente gab, und ich die Handlung auf der einen Seite sehr vorhersehbar (Stichwort Container und dass der Auftrag für Horatio und seine Crew nicht gut ausgehen wird) und auf der anderen recht belanglos, da wir kaum Neues erfahren und die Crew der Nightingale am Ende im Prinzip wieder genau dort steht, wo sie schon am Ende von "Der Fall Askalon" stand. Die Auflösung des Komplotts hat mich jedenfalls doch ziemlich enttäuscht. Immerhin gab es ein paar nette Charaktermomente, in denen uns die Protagonisten wieder etwas näher vorgestellt wurden. Für Band 3 hoffe ich aber auf mehr Spannung, Tempo und Dramatik, sowie auf faszinierende Wendungen und Offenbarungen – und dass mich die Geschichte endlich in ihren Bann zu ziehen beginnt.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel






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