Kurzinhalt:
Kurz vor einer wichtigen Abstimmung im Senat wird auf Senatorin Amidala ein Anschlag verübt. Der Jedi-Ritter Obi-Wan Kenobi und sein Padawan Anakin Skywalker werden zu ihrem Schutz abgestellt. Nachdem sie ein weiteres Attentat erfolgreich vereiteln können, ihnen dabei jedoch der vermeintliche Drahtzieher entwischt, wird Anakin damit beauftragt, die Senatorin zu ihrem Heimatplaneten Naboo zu begleiten, wo sie in Sicherheit sein sollte. Obi-Wan wiederum soll die Drahtzieher des Komplotts ausfindig machen und aufhalten. Während ihres Aufenthalts auf Naboo entwickeln Anakin und Padme zunehmend Gefühle füreinander. Als Anakin unentwegt von seiner Mutter träumt und sie in großer Gefahr wähnt, fliegen die beiden dann schließlich – gegen Obi-Wans ausdrückliche Anweisung – nach Tatooine. Obi-Wan ist es währenddessen gelungen, jenen Pfeil den der Attentäter eingesetzt hat bis nach Kamino zurückzuverfolgen, auf dem die sogenannten Kloner zu Hause sind. Er staunt nicht schlecht, als ihm eine Klonarmee vorgestellt wird, die angeblich von einem Jedi-Meister für die Republik in Auftrag gegeben wurde. Auch den Kopfgeldjäger Jango Fett spürt er auf – und verfolgt diesen schließlich bis nach Geonosis, wo sich eine Gruppe von Separatisten auf einen Krieg gegen die Republik vorbereitet…
Review:
Der Comic zu "Angriff der Klonkrieger" hat mir zwar etwas besser gefallen als jener zu "Die dunkle Bedrohung", mein Urteil ist aber letztendlich ziemlich dasselbe: Diese Filmcomics sind irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch. Sie sind nicht so packend und spektakulär wie die Filme, aber auch nicht tiefergehend und die Handlung erweiternd wie ein Roman, da letztendlich nur für einige wenige zusätzliche Szenen zwischendurch (die wohl erst relativ zum Ende hin rausgeschnitten wurden) Platz ist, und man ansonsten eh schon damit zu tun hat, die Handlung eines knapp über zweistündigen Films in einem rund 140-Seiten-Comic zu erzählen. Da bleibt einfach kein Platz mehr, um noch mehr in die Tiefe zu gehen und die Handlung weiter auszubauen; im Gegenteil einiges wurde hier aus Platzgründen gekürzt bzw. läuft deutlich rascher ab, als man das aus dem Film gewohnt ist. Und auf der anderen Seite ist halt ein Comic doch kein ähnliches Spektakel wie die Filme. Ob vierundzwanzig Bilder pro Sekunde oder (geschätzte) sechs Bilder pro Minute, macht dann halt schon einen Unterschied; von John Williams fehlender Filmmusik und den mangelnden Soundeffekten ganz zu schweigen. Zudem vermeidet der recht knapp bemessene Platz, dass Henry Gilroy die Geschichte auch wirklich mit Bildern erzählen muss. Allzu oft muss er auf Beschreibungen durch eine Art Erzähler zurückgreifen, um zu erklären, was hier eigentlich genau funktioniert. Auch dies nimmt dem Ganzen etwas vom Reiz, den Comics sonst ausüben können.
Dennoch fand ich den Comic zu "Angriff der Klonkrieger" insgesamt ein wenig unterhaltsamer als jenen zu "Die dunkle Bedrohung". Dies liegt natürlich einerseits daran, dass Episode II in meinen Augen ein deutlich besseres Drehbuch – und damit eine bessere Story – hat, als Episode I, wovon letztendlich natürlich auch der Comic profitiert. Dann hat man diesem Comic im Vergleich zu jenem zu "Die dunkle Bedrohung" doch zumindest ein paar Seiten mehr spendiert, weshalb Henry Gilroy diesmal nicht ganz so durch die Handlung hetzen musste. Und dann ist da noch die künstlerische Gestaltung. Zwar sah auch der Comic zu Episode I schon wirklich gut aus, aber der Stil hier gefällt mir sogar noch einmal eine ganze Ecke besser. Jan Duursema ist einer der Stammzeichner bei den "Star Wars"-Comics, dessen Stil mir einfach sehr gut gefällt. Für die Farben war zudem ebenfalls einer meiner Favoriten, Dave McCaig, verantwortlich. Das Ergebnis sieht einfach nur verdammt gut aus. Gut, ok, die Farben hätten hie und da noch etwas leuchtender und knalliger sein können, aber eigentlich passt der diesbezüglich etwas zurückgenommene Stil perfekt zur düsteren Grundstimmung der Handlung. Zuletzt aber noch eine kleine Spitzfindigkeit: Beim Duell zwischen Anakin, Obi-Wan und Count Dooku schreibt Gilroy, dass Anakin sein Lichtschwert und jenes seines Meisters verwenden würde. Allerdings ist eines blau und das andere grün – letzteres hat er in der Arena von einem anderen Jedi übernommen. Es ist also nicht seins per se, wie auch die grüne Farbe deutlich macht. Kein großes Drama, aber es ist mir halt als kleiner Fehler aufgefallen.
Fazit:
Als großer "Star Wars" und zugleich großer Comic-Fan kann man bei "Angriff der Klonkrieger" ruhig einen Blick riskieren. Im Vergleich zur Comicversion von "Die dunkle Bedrohung", die bei mir ja ziemlich durchgefallen ist, profitiert dieser Comic vom besseren Drehbuch, der hochwertigen künstlerischen Gestaltung, sowie der etwas größeren Seitenanzahl, dank der Henry Gilroy nicht mehr gar so durch die Handlung hetzen muss. Einen wirklichen Mehrwert kann ich aber – im Vergleich zur Romanversion von R.A. Salvatore – nicht erkennen. Letztendlich sind diese Comicadaptionen für mich weder Fisch noch Fleisch; es fehlt das Spektakel der Filme und die Handlungs- und Charaktertiefe die Romane bieten (können). Hübsch anzusehen und grundsätzlich durchaus unterhaltsam, aber, ganz ehrlich: Da schaue ich mir doch lieber gleich den Film an.
Christian Siegel
Bewertung:
2.5/5 Punkten
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