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Das Mädchen im Kamin Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Girl in the Fireplace
Episodennummer: 2x04
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 06.Mai 2006
Erstausstrahlung D: 29. Juni 2008
Drehbuch: Steven Moffat
Regie: Euros Lyn
Hauptdarsteller: David Tennant als The Doctor, Billie Piper als Rose Tyler
Gastdarsteller: Sophia Myles als Reinette, Noel Clarke als Mickey Smith, Ben Turner als King Louis, Jessica Atkins als Young Reinette, Angel Coulby als Katherine, Gareth Wyn Griffiths als Manservant, Paul Kasey als Clockwork Man, Ellen Thomas als Clockwork Woman u.a.

Kurzinhalt: Der Doktor, Rose und Mickey finden ca. 3.000 Jahre in der Zukunft ein havariertes Raumschiff, und beschließen, ihm einen Besuch abzustatten. Sie staunen nicht schlecht, als sie mittendrin auf einmal einen altmodischen Kamin finden. Als der Doktor hindurchsieht, entdeckt er auf der anderen Seite ein kleines junges Mädchen, das sich ihm als Reinette vorstellt. Als der Doktor erkennt, dass der Kamin als Zeitportal funktioniert, stattet er ihr einen kurzen Besuch ab – wobei aus der Sicht des Mädchens bereits einige Wochen vergangen sind. Der Doktor bemerkt ein seltsames Ticken, obwohl alle Uhren im Zimmer stillstehen, und entdeckt schließlich unter dem Bett des Kindes ein Monster – ein Roboter, der aus vielen verschiedenen Einzelteilen besteht. Irgendetwas scheint dieser von Reinette zu wollen – aber was? Zwischen ihnen und dem jungen Mädchen scheint irgendeine Verbindung zu bestehen, denn es gelingt ihr, ihnen Befehle zu erteilen. So schaffen sie es, den Roboter zu überwältigen. Der Doktor kehrt aufs Schiff zurück, um weitere Untersuchungen anzustellen. Als er wieder durch den Kamin hindurchgeht, sind mehrere Jahre vergangen, und Reinette ist zu einer jungen Frau herangewachsen. Nun erkennt der Doktor auch ihre wahre Identität: Es handelt sich bei ihr um Madame de Pompadour…


Review: Episodenbild (c) BBC "Das Mädchen im Kamin" ist ein Logikloch davon entfernt, von mir das Prädikat "phänomenal" einzuheimsen. Bevor wir uns dem einen störenden Kritikpunkt zuwenden, aber zuerst zu den – zahlreichen – positiven Aspekten. Der Einstieg ist bereits angenehm mysteriös und vermochte es, sofort mein Interesse zu wecken. Herrlich auch der Kontrast zwischen dem Frankreich des 18. Jahrhunderts und dem futuristischen Raumschiff. Auch die Roboter – inspiriert vom sogenannten "Schachtürken" – sind nett ausgedacht und sehr gut umgesetzt. Mit ihren Masken, den ruckhaften Bewegungen etc. verfehlten sie zumindest bei mir ihre gewünschte beängstigende Wirkung nicht. Womit wir schon bei einem weiteren Punkt wären, der "Das Mädchen im Kamin" auszeichnet: Stephen Moffat und Euros Lyn gelingt es bei dieser Episode meisterhaft, zwischen den verschiedensten Tönen hin- und herzuwechseln. Mal präsentiert die Folge Horror-Elemente, dann gibt es wieder amüsante Momente (Da steht ein Pferd aufn Flur!) oder einen humorvollen Dialog ("You can't keep the horse." "Why? I let you keep Mickey."), und zum Ende hin schlägt man dann tragische Töne an. Eben dies macht die Folge tonal sehr abwechslungsreich.

Nett fand ich auch, dass man dem Doktor – abseits der romantischen Flirterei mit Rose – hier mal eine astreine, waschechte Liebesgeschichte spendiert, die zwar subtil, aber überaus zärtlich und romantisch verläuft, was das Ende nur umso tragischer macht. Madame de Pompadour erweist sich ihrer Zeit in vielerlei Hinsicht voraus, und als ein würdiger "love interest" für den Doktor. All ihre gemeinsamen Szenen sind wundervoll, aber meine beiden Favoriten sind einerseits die (beidseitige) Gedankenübertragung, und andererseits der ruhige Ausklang nach dem dramatischen Finale, als es kurz so scheint als wäre der Doktor nun in dieser Zeit gefangen. Ihre Gefühle für den Doktor und das Wissen, dass sie ihn verlieren wird wenn sie ihn fortschickt, macht das Ende bittersüß, als sie ihm den verlegten Kamin zeigt. Dabei wird die Romanze von beiden auch wunderbar gespielt. David Tennant gefällt mir in der Rolle des Doktors ja ohnehin sehr gut, und auch diesmal brachte er teilweise wieder eine wunderbare, fast kindliche Energie in die Rolle ein. Aber auch Sophia Myles fand ich als Reinette absolut wunderbar. Nachdem sie bei "Underworld" bei mir leider nicht wirklich einen Eindruck hinterlassen konnte, ist sie mir vor allem bei der kurzlebigen Serie "Moonlight" positiv aufgefallen, und bestätigt hier meinen dort gewonnenen Eindruck einer überaus talentierten und noch dazu bildhübschen Darstellerin, die es sich eigentlich verdient hätte, mehr bzw. bessere Rollen zu bekommen, als dies zur Zeit der Fall ist. Ich fand sie in der Rolle jedenfalls einfach nur wunderbar.

Episodenbild (c) BBC Der angesprochene Knackpunkt betrifft das Ende. Zuerst kann Rose aus irgendeinem Grund kann Rose die TARDIS plötzlich nicht mehr alleine steuern, weshalb man ihn nicht abholen kann. Als Deus Ex Machina um ihm die Rückkehr doch noch zu erledigen wird dann der Kamin hineingebracht; angesichts der Tatsache dass die Zeitportale seitens des Schiffes abgeschaltet wurden überzeugt mich diese nicht wirklich. Am schwersten wiegt für mich aber, dass zumindest ich keine Erklärung ausmachen konnte, warum der Doktor am Ende nicht einfach die TARDIS nehmen kann, um sie doch noch vor ihrem Tod zu besuchen. Gut, ok, während der Episode legte man immer wieder wert darauf zu erklären, dass die TARDIS aus irgendwelchen Gründen nicht verwendet werden kann, aufgrund der Zeitportale des Schiffes. Ich hab's zwar nicht genau verstanden, aber hab es akzeptiert. Mit der Deaktivierung der Zeitportale am Ende sollte sich das aber eigentlich erledigt haben, oder? Das ist halt das Problem, wenn man einen Protagonisten mit einer Zeitmaschine hat. Die emotionale Wirkung des Endes hat jedenfalls unter diesem Punkt bei mir doch ein wenig gelitten.

Fazit: "Das Mädchen im Kamin" bietet einen überwiegend gelungenen Mix aus Humor, Horror und Tragik. Am besten hat mir an der Episode die Romanze zwischen Reinette und dem Doktor gefallen. Madame de Pompadour wurde zudem von Sophia Myles phänomenal gespielt; ihre Leistung hier zählt für mich zu den bislang absolut besten eines Gaststars bei "Doctor Who", und mit ihrer bezaubernden Ausstrahlung, ihrem Charme und ihrem Talent wertet sie die Episode für mich ganz klar auf. Auch die Feinde fand ich klasse ersonnen und umgesetzt. Gut gefallen hat mir auch ihre Motivation, sowie die letzte Auflösung am Ende. Schade fand ich lediglich, dass zumindest mir nicht gut genug erklärt wurde, was den Doktor davon abgehalten hat, sie mit der TARDIS zu besuchen – weshalb der tragische Ausklang des Geschehens für mich nur bedingt funktioniert hat. Sieht man von diesem – nicht unwesentlichen – Manko ab, war "Das Mädchen im Kamin" aber eine phantastische Episode, die ich bislang zu den besten der Serie zählen würde.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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