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Der Rachefeldzug Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: The Wounded
Episodennummer: 4x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 28.01.1991
Erstausstrahlung BRD: 04.03.1994
Drehbuch: Jeri Taylor, Stuart Charno, Sara Charno & Cy Chermak
Regie: Chip Chalmers
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher
Gastdarsteller: Colm Meaney als Miles O'Brien, Rosalind Chao als Keiko O'Brien, Marc Alaimo als Gul Macet, Bob Gunton als Benjamin Maxwell, Marco Rodriguez als Telle, Time Winters als Daro, John Hancock als Haden u.a.

Kurzinhalt: Seit einigen Jahren herrscht zwischen der Föderation und den Cardassianern nach langem, erbittertem Krieg ein brüchiger Friede – der nun von einem abtrünnigen Captain der Sternenflotte bedroht wird. Captain Benjamin Maxwell hat im letzten großen Gefecht des Krieges seine Frau bei einem Massaker verloren. Nun hat die U.S.S. Phoenix, die unter seinem Kommando steht, eine friedliche zivile Forschungsstation der Cardassianer am Rande zum Föderationsraum angegriffen und vernichtet. Daraufhin setzt die U.S.S. Phoenix ihre Reise in den cardassianischen Raum fort, und macht scheinbar willkürlich Jagd auf Transportschiffe. Die Cardassianer sind außer sich, und greifen die nahe des cardassianischen Raums patrouillierende U.S.S. Enterprise an. Nachdem Captain Picard den Angriff der Phoenix verifiziert hat, erhält er von der Sternenflotte den Auftrag, Captain Maxwell aufzuhalten und den Frieden zu wahren – mit allen dafür notwendigen Mitteln. Er lädt daraufhin eine Delegation der Cardassianer unter dem Kommando von Gul Macet auf die Enterprise ein, um deren Bemühungen zu beobachten. Während der Verfolgung der U.S.S. Phoenix holt Captain Picard auch den Rat von Chief O'Brien ein, der während des Krieges unter Captain Maxwell gedient hat. Die Zusammenarbeit mit den Cardassianern fällt O'Brien, der ebenfalls nach wie vor Ressentiments wegen des Krieges gegen sie hegt, sichtlich schwer. Letztendlich ist es aber an ihm, Maxwell davon zu überzeugen, seinen Rachefeldzug zu stoppen…

Denkwürdige Zitate: "They're our allies now, Mister Worf. We have to trust them."
"Trust is earned, not given away."
(Picard und Worf über die Cardassianer.)

"Sweetheart, I'm not a fish."
(Miles O'Brien, als er das Mahl sieht, dass Keiko für ihn vorbereitet hat.)

"I think when one has been angry for a very long time, one gets used to it. And it becomes comfortable, like old leather. And, finally, it becomes so familiar that one can't ever remember feeling any other way."
(Picard über Captain Maxwell.)
"It's not you I hate, Cardassian. I hate what I became because of you."
(O'Brien schüttet Daro sein Herz aus.)

"You're a fool, Picard. History will look at you and say this man was a fool."
"I'll accept the judgement of history."
(Picards kühle Reaktion auf Captain Maxwells Vorwurf.)


Review: Episodenbild (c) CBS In "Der Rachefeldzug" haben die Cardassianer ihren ersten Auftritt – ein Volk, das im weiteren Verlauf gerade bei "Deep Space Nine" noch sehr große Bedeutung erlangen wird. Bei ihrem Debut geht es allerdings noch weniger um die Zukunft – wenn diese auch gerade gegen Ende der Episode kurz thematisiert wird – als um die Vergangenheit. Hierbei zeigen sich durchaus Parallelen zu den Klingonen, mit denen ja ebenfalls erst vor ein paar Jahren oder Jahrzehnten ein Friedensvertrag geschlossen wurde. Doch während die Beziehungen zwischen den Klingonen und der Föderation recht harmonisch wirken, ist das Verhältnis zu den Cardassianern nach wie vor angespannt. Nach den Borg ist es den machern der Serie jedenfalls – nach dem missglückten Versuchen mit den Ferengi und den Parasiten aus "Die Verschwörung" – erneut gelungen, einen fantastischen, bedrohlichen Feind zu schaffen. Dabei besticht sowohl ihr Verhalten als auch ihr Aussehen. Bei letzterem besticht vor allem ihr kobraartiges Design, sowie die hervorstechenden "Rippen" im Gesicht, die ihnen ein Totenkopf-ähnliches aussehen verleihen. Und auch ihre Schiffe sind großartig designt. Lediglich die Helme sehen etwas seltsam aus – so gesehen ist es nicht verwunderlich, dass wir sie hier zum ersten und zugleich letzten Mal zu Gesicht bekommen.

"Der Rachefeldzug" wirft – wie der englische Episodentitel "The Wounded" auch deutlich macht – einen Blick auf die Veteranen des Krieges beider Völker, und beschäftigt sich mit einem sehr schwierigen und anspruchsvollen Thema: Dass es wenn man jahrelang gegen einen Feind gekämpft, die Abscheulichkeiten des Krieges miterlebt hat und sich zudem selbst einreden musste, dass dieser durch und durch böse ist – um sie töten zu können – es ein schwieriger und steiniger Weg ist, den ehemaligen Feind nun als Verbündeten zu akzeptieren. Veranschaulicht wird uns dies in erster Linie durch Captain Maxwell und Chief O'Brien, die beide quasi zwei unterschiedliche Seiten einer Medaille darstellen. Maxwell konnte und kann den Cardassianern ihre Taten nicht vergeben (Parallelen zu Kirk und den Klingonen werden laut; wenn dieser auch durch die Ereignisse in "Das unentdeckte Land" gelernt hat, umzudenken und den Frieden vor seine persönlichen Rachegelüste zu stellen), und nutzt die erstbeste Ausrede, um auf eigene Faust gegen sie vorzugehen. Auch O'Brien tut sich in Anwesenheit der Cardassianer sichtlich schwer – doch im Gegensatz zu Maxwell gelingt es ihm schließlich, seine Abneigung und seine Vorurteile zu überwinden und mit den Cardassianern zusammenzuarbeiten. Die Szene in Zehn Vorne, als O'Brien und Daro Kriegserinnerungen austauschen und der Chief sich ihm öffnet, zählt zu den Sternstunden der Serie. Generell bekommt Colm Meaney in "Der Rachefeldzug"; nachdem er jahrelang nur der Kerl hinter dem Transporter war und erst eine Folge zuvor in "Datas Tag" eine etwas größere Rolle bekam, zum ersten Mal so richtig etwas zu tun – und empfiehlt sich mit seiner Leistung für weitere Aufgaben (so gesehen ist es kein Wunder, dass man ihn später bei "Deep Space Nine" in die Stammbesetzung befördert hat).

Episodenbild (c) CBS Dass man trotz seiner Taten zumindest auch ein bisschen mit Captain Maxwell zu sympathisieren beginnt, ist in erster Linie der wundervollen Performance von Bob Gunton zu verdanken. Oberflächlich hat Maxwell sich und seinen Hass unter Kontrolle – doch gelegentlich lässt er durchblitzen, wie gebrochen er innerlich ist. Großartig auch die gemeinsame Szene von ihm und O'Brien am Ende, als dieser auf die U.S.S. Phoenix beamt um Maxwell von seinem düsteren Pfad abzubringen. Wie die beiden dann beginnen, das irische Kriegslied zu singen, ist ein weiterer absoluter Höhepunkt der Serie. Sehr gut gefallen hat mir auch Marc Alaimo als Gul Macet, der den Eindruck eines gefährlichen, ebenbürtigen Widersachers für Captain Picard macht. Die Effekte sind wieder einmal über jeden Zweifel erhaben, wobei "Der Rachefeldzug" diesbezüglich durchaus auch quantitativ hervorsticht, angesichts einiger Effektszenen (einer meiner absoluten Favoriten: Der Blick von Maxwells Aussichtsfenster auf die Enterprise) sowie der Anzahl an Schiffen, die in dieser Folge ihren ersten Auftritt haben. Und auch die Musik von Dennis McCarthy war wieder einmal wunderbar, wobei es mir vor allem jener Moment angetan hat, als er die Melodie des irischen Liedes in seine Komposition einfließen ließ.

So grandios einzelne Elemente auch waren, und so viele Höhepunkt es auch gegeben haben mag, von denen ich immerhin zwei zu den besten Momenten der gesamten Serie zähle… ganz makellos ist "Der Rachefeldzug" in meinen Augen leider nicht. Mein mit Abstand größter Kritikpunkt ist die Offenbarung am Ende, dass die Cardassianer tatsächlich etwas verbergen, und Maxwell mit seinem Verdacht richtig liegt. Das ging mir wirklich gegen den Strich – werden doch damit seine Taten zumindest ansatzweise legitimiert. Konnte nicht zumindest ein einziges Mal ein Mitglied der Sternenflotte im Unrecht und der Aggressor sein, der ohne Provokation zuschlägt? Es sind ja eh schon praktisch alle von ihnen unfehlbar – da hätte man uns doch einen abtrünnigen Captain geben können, dessen Verdacht sich als falsch herausstellt, da sich dieser rein auf dessen Paranoia und Hass begründet. Aber nein. Eben damit torpedierte man leider bis zu einem gewissen Teil auch die gelungene und teilweise mutige Aussage der Episode. Natürlich macht die Tatsache, dass die Cardassianer tatsächlich Waffen liefern, seine Angriffe noch lange nicht richtig. Aber man gibt ihm einen – für meinen Geschmack zu – guten Grund dafür, statt nur seine Vorurteile. Das fand ich schon sehr schade. Weitere – vergleichsweise marginale – Kritikpunkte: Captain Picard gab den Cardassianern ja den Prefix-Code der U.S.S. Phoenix. Warum hat er diesen denn am Ende nicht selbst eingesetzt, um die Schilde des Schiffes zu senken? Gut möglich, dass diese Codes in weiser Voraussicht von Captain Maxwell geändert wurden, aber wenn dem so war, hat uns dies die Episode entweder nicht mitgeteilt, oder ich hab kurz mal etwas verpasst. Seltsam fand ich auch, dass Picard Gul Macet nicht zu seiner Besprechung mit Maxwell eingeladen hat. Wollte er nicht eigentlich gegenüber den Cardassianern völlig offen und transparent sein? Und dass Miles und Keiko erst jetzt nach ihrer Hochzeit ihre unterschiedlichen Geschmäcker entdecken, wirkt auch etwas seltsam.

Fazit: Episodenbild (c) CBS "Der Rachefeldzug" ist eine sehr gute Episode mit einigen großartigen Elementen. Chief O'Brien spielt hier endlich eine größere Rolle – und bekommt (so wie sein Darsteller Colm Meaney) auch endlich etwas anderes zu tun, als nur den Transporter zu bedienen. Seine gemeinsame Szene mit dem Cardassianer in Zehn Vorne sowie mit Captain Maxwell in dessen Besprechungsraum waren für mich die beiden absoluten Höhepunkte der Episode. Großartig auch, wie man sich in "Der Rachefeldzug" mit einem sehr ernsten Thema auseinandersetzt. Auf dem Papier den Frieden zu besiegeln, ist vergleichsweise einfach – doch diesen auch aus den Köpfen beider Völker zu bekommen, ist um einiges schwieriger. Aufgewertet wird die Episode auch dadurch, dass sie den ersten Auftritt der Cardassianer darstellt – die sich zudem hier gleich als würdige, gelungene Gegenspieler erweisen. Design und Umsetzung ihrer Masken sind großartig, und auch das Design ihres Schiffes hat es mir angetan. Die letzten wesentlichen Stärken sind dann die schauspielerischen Leistungen des gesamten Ensembles – wobei für mich vor allem Bob Gunton und Colm Meaney hervorstechen – sowie die wunderbare Musik von Dennis McCarthy. Neben ein paar kleineren, marginalen Kritikpunkte, ist es jedoch in erster Linie die Tatsache, dass sich Maxwells Bedenken am Ende als richtig herausstellen, die für mich leider eine höhere Wertung verhindert – so sehr sich andere Aspekte der Episode diese auch verdient hätten.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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