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Star Trek - Typhon Pact: Kampf Drucken E-Mail
Ein eBook-Kurzroman aus der Typhon Pact-Saga Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 09 Juni 2014
 
Cover (c) Cross Cult
Titel: "Star Trek - Typhon Pact: Kampf"
Originaltitel: "Star Trek - Typhon Pact: The Struggle Within"
Bewertung:
Autor: Christopher L. Bennett
Übersetzung: Susanne Picard
Umfang: 103 Seiten (ePub-Format)
Verlag: Cross Cult
Erstveröffentlichung: 04. Oktober 2011 (E) bzw. 25. Oktober 2013 (D)
ISBN: 978-3-86425-340-9
Kaufen: Kindle (D), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Captain Picard trifft sich mit Vertretern der Talarischen Republik – darunter unter anderem auch dem Botschafter Endar sowie dessen mittlerweile zu einem Diplomaten herangereiften Sohn Jono – um über einen Beitritt Talars zum Kithomer-Abkommen zu verhandeln. Doch die Talarianer sind angesichts der Ereignisse vor über 10 Jahren, als Picard versucht hat Endar seinen – menschlichen – Sohn wegzunehmen, skeptisch, ob die Föderation ihre Sitten und Gebräuche auch wirklich akzeptieren kann. Ihr Misstrauen wird nicht gerade gemäßigt, als die Crew der Enterprise wenig verständnisvoll reagiert, als sie von der Unterdrückung der Frauen in der Talarischen Republik erfahren, als einige feministische Vertreter die Verhandlungen nutzen, um mit einem stillen Protest auf ihre Notlage aufmerksam zu machen. Als die talarischen Frauen dann aber auch vor Gewalttaten nicht zurückschrecken, und unter anderem Jono und Doktor Crusher entführen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, scheint Captain Picard dazu gezwungen zu sein, trotz seines Verständnisses für die Anliegen der talarischen Frauen mit Gewalt gegen sie vorzugehen. Währenddessen brechen Jasminder Chodhury und T'Ryssa Chen nach Rashtag auf, um – als der Wiedervereinigungsbewegung angehörende Romulaner – die Aufstände der gemäßigten Kinshaya gegen ihre militante Regierung zu unterstützen…

Review: "Kampf" ist ein Kurzroman zur "Typhon Pact"-Reihe. Der Idee, Romanserien um exklusive eBook-Inhalte zu bereichern, stehe ich insgesamt ja eher skeptisch gegenüber. Ich persönlich habe nach wie vor keinen eigenen eBook-Reader, da ich das Gefühl eines Buches in der Hand nach wie vor vorziehe. Da ich jedoch vor etwa einem Jahr in ein iPad-Mini investiert habe, habe ich nun wenigstens grundsätzlich die Möglichkeit, solche zu Lesen (theoretisch ginge das zwar auf einem normalen PC-Schirm auch – aber wer will das schon?). Gleichzeitig gibt es bestimmt einige so wie mich, die ein altmodisches Buch vorziehen – und deshalb von solchen eBook-exklusiven Inhalten ausgeschlossen werden. Bei eigenen Reihen, wie "Corps of Engineers" zwar bedauerlich aber nicht unbedingt ein großes Problem, sehe ich es bei Romanreihen doch eher kritisch. Allerdings scheint man sich der Problematik auch bei Pocket Books bzw. den Autoren bewusst zu sein: So erweist sich "Kampf" als zwar nette kleine Geschichte, die jedoch keinesfalls fürs weitere Verständnis der Reihe eine Pflichtlektüre darstellt. Und ich weiß nicht recht, ob ich das gut oder schlecht finden soll. Einerseits fände ich es ja falsch, den Lesern der Romanreihe eine wichtige Kurzgeschichte aufgrund des eBook-Formats "vorzuenthalten"; andererseits haben wir halt damit eine Geschichte, deren Relevanz für die Saga sich in sehr argen Grenzen hält.

Sieht man von diesem Makel ab, hat mir "Kampf" recht gut gefallen. Ich mag es ja immer, wenn Elemente aus der Serie wieder aufgegriffen werden, weshalb ich mich über die neuerliche Begegnung mit den Talarianern – insbesondere natürlich mit Endar und dessen Sohn Jono – sehr gefreut habe. Sehr gut gefallen hat mir auch der Zwiespalt, in dem sich Captain Picard – zumindest zu Beginn des Romans – befand: Denn eigentlich ist es ja die Aufgabe der Enterprise, sicherzustellen, dass die Talarianer der Föderation beitreten – zugleich sympathisiert er aber natürlich mit den Anliegen der unterdrückten Frauen. Insofern fand ich es auch schade, dass man diesen moralischen Konflikt nicht weiterverfolgt hat – denn sobald die Frauen Gewalt anwenden und noch dazu seine Frau – und Mutter seines Kindes – entführen, steht er notgedrungen wieder auf Seiten von Endar und dem Rest der talarianischen Männer. Hier macht es ihm Christopher L. Bennett dann bedauerlicherweise viel zu leicht, sich für eine Seite zu entscheiden. Auch die Auflösung dieses Konflikts, mit dem vermittelnden Jono, empfand ich als etwas unbefriedigend. So interessant die Ausgangsposition auch gewesen sein mag, was man daraus gemacht hat, fand ich teilweise doch etwas enttäuschend. Gut gefallen hat mir dafür die Nebenhandlung rund um T'Ryssa Chen (die ich als Figur ja generell sehr schätze, weshalb ich mich über jeden größeren Auftritt von ihr freue) und Jasminder Choudhury – wenn auch die Parallelen zum "Arabischen Frühling" etwas zu offensichtlich waren. Dennoch hat diese B-Story "Kampf" für mich aufgewertet, und ist auch der Hauptgrund, dass sich doch noch knapp eine überdurchschnittliche Wertung ausgeht.

Fazit: Um jene, die eBooks nach wie vor scheuen, aber ansonsten brav alle Star Trek-Romanveröffentlichungen kaufen nicht zu verärgern, muss sich die Relevanz von "Kampf" zur Handlung der "Typhon Pact"-Saga ja leider notgedrungen in sehr argen Grenzen halten; was ich mit einem lachenden und einen weinenden Auge sehe. Schade fand ich auch, dass Picards moralischer Konflikt nicht weiter vertieft wurde, da es ihm die talarianischen Frauen durch den Einsatz von Gewalt viel zu leicht machen, sich auf die Seite seiner Verhandlungspartner zu schlagen. Davon abgesehen habe ich mich aber über das Wiedersehen mit Endar und Jono sehr gefreut, und auch die B-Story rund um den Einsatz von T'Ryssa Chen und Jasminder Choudhury bei den Kinshaya trug für mich viel zum Gelingen der Novelle bei. Insgesamt lässt sich sagen: Wer Star Trek-Fan ist und eh schon einen eBook-Reader sein eigen nennt, kann sich diese kurzweilige Geschichte gerne nach Hause holen; aber extra ein solches Gerät für "Kampf" anschaffen braucht ihr nun auch wieder nicht.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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