Jango Fett und Zam Wesell gemeinsam in Aktion
Kategorie:
Literatur & Comics -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 08 Juni 2014
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Titel: |
"Star Wars: Zam Wesell" |
Bewertung: |
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Autor: |
Ron Marz |
Zeichnungen: |
Ted Naifeh |
Tusche: |
Ted Naifeh |
Farben: |
Dave Steward & Digital Chameleon |
Lettering: |
Digital Chameleon |
Cover: |
Lucasfilm |
Umfang: |
64 Seiten |
Verlag: |
Dark Horse Comics |
Veröffentlicht: |
27. März 2002 |
ISBN: |
978-1-56971-624-2 |
Kaufen: |
Comic, "Menace Revealed"-Sammelband |
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Kurzinhalt:
Jango Fett hat im Auftrag von Ashaar Khorda ein gefährliches, mächtiges Artefakt besorgt. Der möchte dieses dazu einsetzen, um den Planeten Coruscant zu vernichten. Die Jedi-Ritter erfahren davon, dass das Artefakt verschwunden ist, und beschließen einen von ihnen loszuschicken, um danach zu suchen. Die Wahl fällt schließlich auf Jedi-Meister Yarael Poof, der aufbricht, um Ashaar Khorda aufzuhalten. Zam Wesell wiederum besucht Jango Fett auf Kamino. Auch sie hat von Khordas düsteren Plänen erfahren, und will nicht einfach tatenlos zusehen, wie er eine ganze Welt vernichtet. Einzelne Personen nach Auftrag und gegen Bezahlung zu töten, ist das eine – aber beim Tod von Milliarden von Menschen die Finger im Spiel zu haben, etwas ganz anderes. Auch Jango Fett möchte diese Schuld nicht auf sich laden. Gemeinsam brechen sie nach Coruscant auf, um das Artefakt sicherzustellen und Khordas Pläne zu vereiteln. Im Herzen Coruscants kommt es dann zum Showdown…
Review:
Inhaltlich hat mir der Ausklang dieses Zweiteilers nicht mehr ganz so gut gefallen wie der Einstieg. Dort fand ich beide Missionen von Jango Fett ja recht spannend und interessant. Hier haben wir hingegen eine doch sehr klischeehafte "Ein Bösewicht möchte einen Planeten vernichten, und ein paar Helden ziehen los, um ihn aufzuhalten"-Geschichte, die man so oder so ähnlich schon unzählige Male erlebt hat. Und nicht zuletzt da man als Leser genau weiß, dass Coruscant nicht zerstört wird – und zudem Jango Fett und Zam Wesell die Mission überleben werden – hält sich die Spannung in sehr argen Grenzen, da ein Scheitern nicht in Betracht kommt. Zwar darf eine andere Person den Heldentod sterben, diese lernten wir allerdings bislang nicht kennen, weshalb ich auch nicht wirklich eine Beziehung zu ihr aufgebaut habe. Dementsprechend kalt ließ mich ihr Opfer. Dennoch will ich die Handlung jetzt auch nicht schlecht reden. Die Geschichte war – nicht zuletzt ob ihrer Kürze – durchaus unterhaltsam. Aber die mangelnde Originalität hinterließ bei mir halt schon einen etwas bitteren Beigeschmack.
Deutlich besser konnte mir da schon die künstlerische Gestaltung des Comics gefallen. Zwar schlägt man im Vergleich zum Vorgängerband "Jango Fett" wieder eine ganz andere, bekanntere Richtung ein. Dort erinnerten die Bilder ja teilweise fast schon an Gemälde. "Zam Wesell" entspricht eher dem, was man von den "Star Wars"-Comics gewohnt ist – aber das muss ja nicht schlecht sein, und ist es in diesem Fall auch nicht. Die Zeichnungen sind detailliert, dynamisch, ausdrucksstark, die Farben satt und die Schattierungen kräftig. Die Anordnung der Panele auf den jeweiligen Seiten ist zudem sehr abwechslungsreich; dem früheren 9-Panel-pro-Seite Standard folgt Ted Naifeh kaum. Einzig die teilweise von Seite zu Seite wechselnde Schriftgröße, die zudem teilweise zu groß war und die Bilder dominierte, fiel mir gelegentlich etwas negativ auf. Davon abgesehen war auch "Zam Wesell" wieder einmal ein absoluter Augenschmaus, und letztendlich ist es für mich auch in erster Linie die Optik, die "Zam Wesell" nur eine marginal niedrigere Wertung als dem Vorgängerband sichert.
Fazit:
Die Handlung, in der es gleich einen ganzen Planeten zu retten gilt, ist leider doch wenig einfallsreich, und lässt zudem – da ein Scheitern der Mission von vornherein ausgeschlossen ist – wenig Spannung aufkommen. Immerhin ist er Comic kurz genug, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Das sich "Zam Wesell" aber trotz der etwas enttäuschenden Story doch noch über eine überdurchschnittliche Wertung freuen kann, verdankt er in erster Linie der Optik. Zwar ganz anders als der erste Teil dieses Zweiteilers, und weniger außergewöhnlich, konnten mir die Bilder nicht zuletzt dank der hochwertigen, detaillierten und ausdrucksstarken Zeichnungen, den satten Farben sowie der abwechslungsreichen Anordnung der einzelnen Bilder sehr gut gefallen – was zumindest ansatzweise über die recht klischeehafte Handlung hinwegzutrösten vermag.
Bewertung:
3/5 Punkten
Christian Siegel
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