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Star Trek - TNG: Überlebende Drucken E-Mail
Gewährt Einblicke in Tasha Yars Leben Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 19 Mai 2014
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - The Next Generation: Überlebende"
Originaltitel: "Star Trek - The Next Generation: Survivors"
Bewertung:
Autor: Jean Lorrah
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 291 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: 1988 (E) bzw. 1990 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11527-2
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nach ihrem Einsatz auf dem Planeten Minos ("Die Waffenhändler") empfängt die U.S.S. Enterprise einen Notruf vom Planeten Treva. Die dortige Regentin ersucht die Föderation um Hilfe, da militante Rebellen versuchen, die Regierung zu stürzen, und dabei auch vor Terroranschlägen in denen unschuldige Kolonisten ums Leben kommen nicht zurückschrecken. Captain Picard schickt Tasha Yar und Data in einem Shuttle los, um die Lage vor Ort zu beurteilen. Während ihrer zweitätigen Reise erinnert sich Tasha sowohl an den Tag zurück, als ein Schiff der Sternenflotte auf ihrer Kolonie landete und sie vor einer "Lustbande" rettete, sondern auch an ihre Zeit an der Akademie, wo sie sich schließlich in ihren Retter Darryl Adin verliebte und eine Beziehung mit ihm einging. Nach ihrer Ankunft auf Treva beginnen Data und Tasha schon bald zu vermuten, dass die Regentin etwas verbirgt. Doch noch ehe die beiden ihre Ermittlungen fortführen können, wird Tasha von den Rebellen entführt – die von Darryl Adin unterstützt werden. Dieser wurde vor Jahren als Verräter der Sternenflotte verurteilt, konnte allerdings aus dem Gefängnis entkommen, und ist seither als Söldner tätig. Nachdem Tasha beim Prozess gegen ihn ausgesagt hat, ist ein tiefer Graben entstanden. Doch wenn sie die finsteren Machenschaften der Regentin aufdecken und der Bevölkerung von Treva die Freiheit wieder zurückgeben wollen, müssen Tasha und Darryl zusammenarbeiten…

Review: Schaffen wir den offensichtlichsten Kritikpunkt gleich aus dem Weg: Als Jean Lorrah "Überlebende" geschrieben hat und dabei auch einen Blick in Tashas Vergangenheit warf, waren entweder die von ihr hier präsentierten Informationen noch aktuell (und wurden später teilweise verworfen) oder aber schlicht und ergreifend noch nicht existent, da Tashas Hintergrund noch nicht so genau ausgearbeitet war. Daher widerspricht "Überlebende" teilweise der TNG-Episode "Die Rettungsoperation", wo der Name der Kolonie als Turkana IV angegeben wird (während bei "Überlebende" von New Paris die Rede ist) und wir Tashas Schwester kennenlernen von der hier noch jede Spur fehlt. Natürlich ist das im Nachhinein gesehen schade, da es verhindert, dass man "Überlebende" als Kanon betrachten kann und die komplette Erzählung quasi ins Reich der Fan-Fiction verbannt wird. Jedoch konnte Jean Lorrah damals nicht wissen, dass man ihrer Geschichte in einer späteren Episode widersprechen würde – daher ist dies wenn überhaupt nicht ihr und ihrem Roman, sondern vielmehr den Serienverantwortlichen vorzuwerfen, welche den Büchern einfach keine Beachtung schenkten. Dementsprechend haben diese Unterschiede auch weder auf meine Meinung noch auf die Wertung Auswirkungen (was anderes wäre es natürlich, wenn Jean Lorrah den Roman erst nach "Die Rettungsoperation" geschrieben hätte).

Und von diesem Manko abgesehen hat mir "Überlebende" sehr gut gefallen. Meine absoluten Höhepunkte waren dabei das erste und das letzte Kapitel. Der Einstieg auf New Paris mit der vor den Banden flüchtenden Tasha Yar und generell der Beschreibung der Lebensbedingungen in der Kolonie ist ungemein düster; so finster und pessimistisch war "Star Trek" selten. Ein ungemein starker, packender Einstieg. Generell fand ich die Einblicke in Tasha Yars Vergangenheit, mit denen Jean Lorrah ihr nach ihrem Tod in der Serie quasi Tribut zu zollen scheint, sehr interessant. Aber auch in ihrer Rolle in der Gegenwart kann sie überzeugen. Die zweite wesentliche Hauptfigur, die in "Überlebende" näher beleuchtet wird, ist – wie das Cover schon verrät – Data. Die Beschreibung seiner Gedankengänge mag zwar teilweise nicht 100%ig im Einklang mit der Darstellung aus der Serie zu stehen, da diese gelegentlich ungewöhnlich nahe an emotionalen Reaktionen sind. Aber Jean Lorrah beschreibt seine Psyche derart faszinierend und überzeugend, dass ich mich daran nicht ernstlich stören konnte. Generell ist ihr Roman mit einigen prägnanten, denkwürdigen Szenen gespickt, wie z.B. wenn ein langlebiges Wesen Data in den Fluch der Unsterblichkeit oder Langlebigkeit einweiht.

Etwas, dass der Androide dann am Ende, im angesprochenen letzten Kapitel, am eigenen Leib erfährt. Dieses greift nämlich Tashas Tod in "Die schwarze Seele" auf, lässt uns die Episode aus seiner Sicht nachverfolgen, und knüpft dann auch noch kurz an die dortigen Ereignisse an und erzählt die Geschichte ein bisschen weiter. Eben diese charakterbetonten Aspekte des Romans fand ich absolut phantastisch. Perfekt ist "Überlebende" allerdings nicht. So interessante und faszinierend die Einblicke in das Leben und die Gedanken von Tasha Yar und Data auch gewesen sein mögen, die eigentliche Handlung rund um die Revolutionsbewegung auf Treva enttäuscht eher. Wirkliche Spannung mag dort nicht so recht aufkommen, und gerade auch der Showdown lässt diesbezüglich doch etwas zu wünschen übrig. Aus der interessanten Ausgangssituation hätte man in meinen Augen mehr rausholen können. Etwas verkrampft wirkt es auch, dass sich Tasha nur wenige Stunden ehe sie ihn wiedersieht "zufälligerweise" an ihre bisherigen Begegnungen mit Darryl Adin zurückerinnert. Und so nett das Ende sonst auch ist, aber… dass Data am Ende Beweise für Darryls Unschuld findet, war von vornherein soooooo klar. Es ist die (damals) typische Angst bei "Star Trek", lose Enden zu hinterlassen. Ja alles schön verpacken und nichts offen lassen. Dementsprechend musste es ja so kommen; mir persönlich war das allerdings doch etwas zu einfach und zu bequem.

Fazit: Fans von Tasha Yar sollten die kleineren Kontinuitätsfehler (für die Jean Lorrah nicht das geringste kann, weshalb sie in meinen Augen weder der Autorin noch dem Roman vorzuwerfen sind) ignorieren und sich lieber auf die Stärken von "Überlebende" konzentrieren, dass dieser früh verstorbenen Figur ein literarisches Denkmal setzt – und das sowohl mit den Rückblenden in ihre Vergangenheit als auch ihren Taten in der Gegenwart. Neben Tasha Yar überzeugt "Überlebende" vor allem auch mit einer genauen Betrachtung von Datas Gedankenwelt, die einzige faszinierende Einblicke bietet. Auch hier mag sich nicht immer alles 100%ig mit der Darstellung aus der Serie in Einklang bringen lassen, aber ich fand die entsprechenden Momente viel zu interessant und zu gut geschrieben, um mich daran groß zu stören. Besonders phantastisch fand ich an "Überlebende" den ungemein düsteren Einstieg, sowie den tragischen Ausklang des Geschehens. Der Mittelteil – insbesondere was die Handlung auf Treva betrifft – schwächelt hingegen ein wenig, und am Ende wurden mir die einzelnen offenen Handlungsstränge etwas zu feinsäuberlich abgeschlossen. Etwas mehr Mut zu losen Enden hätte hier gut getan. Davon abgesehen ist "Überlebende" aber ein gelungener Roman aus der frühen Phase der TNG-Literatur, den ich insbesondere Fans von Tasha und Data ans Herz legen würde.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel


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