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Gedächtnisverlust Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Future Imperfect
Episodennummer: 4x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 12.11.1990
Erstausstrahlung BRD: 25.08.1993
Drehbuch: J. Larry Carroll & David Bennett Carren
Regie: Les Landau
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher
Gastdarsteller: Andreas Katsulas als Tomalak, Chris Demetral als Jean-Luc, Carolyn McCormick als Min Riker, Patti Yasutake als Alyssa Ogawa, Todd Merrill als Gleason, April Grace als Transporter Chief Hubbell, George O'Hanlon Jr. als Transporter Chief u.a.

Kurzinhalt: Kurz nachdem Commander Riker seinen Geburtstag gefeiert hat, beamt er mit einem Außenteam auf den Planeten Alpha Onias III hinunter, um einer geheimnisvollen Energiesignatur nachzugehen. Die Sternenflotte vermutet, dass sich auf dem Planeten eine geheime Basis der Romulaner befinden könnte. Kurz nach ihrer Ankunft zieht ein seltsamer Nebel über die Oberfläche, der sich als Betäubungsgas entpuppt. Data und Worf können zurückgebeamt werden, doch aufgrund von Interferenzen wird der Transfervorgang bei Commander Riker unterbrochen. Kurz darauf wacht dieser plötzlich auf einer – verändert aussehenden Krankenstation auf. Er erfährt, dass seit der Mission auf Alpha Onias III 15 Jahre vergangen sind. Er fing sich damals einen Virus ein, der nun ausgebrochen ist, und alle Erinnerungen seit der Infektion ausgelöscht hat. Riker ist mittlerweile Captain der Enterprise, und in Kürze stehen wichtige Friedensverhandlungen mit den Romulanern an. Er versucht, sich so schnell als möglich mit dem Verlust von 15 Jahren seines Lebens abzufinden und sich auf die Verhandlungen vorzubereiten. Doch eine überraschende Offenbarung jagt die nächste. Captain Picard ist mittlerweile Admiral der Föderation, und fliegt mit einem romulanischen Bird of Prey zu seinem Rendezvous mit der Enterprise. Geordi kann wieder sehen, eine Station auf der Brücke wird von einem Ferengi-Fähnrich bemannt – und, wohl am Schockierendsten: RIker erfährt, dass er verheiratet war, seine Frau jedoch vor einigen Jahren verstorben ist, und lernt seinen eigenen Sohn kennen. Im Zuge der Vorbereitungen auf die Friedensgespräche kommen Riker jedoch schon bald Zweifel, dass er sich wirklich in der Realität befindet. Handelt es sich etwa um eine ausgeklügelte Täuschung? Doch wenn ja – von wem, und zu welchem Zweck?

Denkwürdige Zitate: "Some things improve with age. Maybe your trombone playing will be one of them."
(Troi hält scheinbar nicht viel von Rikers Musikkünsten.)

"You're incapable of that level of incompetence, Mister La Forge."
(Riker, als er zu erkennen beginnt, dass er sich in einer Simulation befindet.)

"Captain, I think it would be best if we discussed this…"
"Shut up!"
"I beg your pardon?"
"I said shut up! As in close your mouth and stop talking."
(Rikers barscher Kommentar zu "Admiral Picard".)


Review: Episodenbild (c) CBS 40 Minuten lang ist "Gedächtnisverlust" eine gute, interessante und stellenweise faszinierende Folge. Das einzige, worunter dieser Teil der Episode ein bisschen leidet ist, dass einem von vornherein klar ist, dass es sich entweder um eine Täuschung/Halluzination oder ähnliches handelt oder Riker sonst irgendwie wieder in seine alte Zeit zurückkehren kann. Ich meine, wie hätte man an diese Episode anknüpfen sollen? Ab sofort 15 Jahre in der Zukunft bleiben? Einfach wieder zurückhüpfen, mit dem Wissen, was in 15 Jahren passieren wird? Nein, das war von vornherein ausgeschlossen. Dementsprechend war mir klar, dass man am Ende auf irgendeine Art und Weise auf den Reset-Knopf drücken würde – was den emotionaleren Szenen, wie z.B. wenn Riker auf seinen Sohn trifft oder um seine Frau trauert, an die er sich nicht erinnern kann, etwas an Wirkung beraubt hat. Von diesem Manko abgesehen fand ich das Grundkonzept aber sehr interessant, und teilweise auch erschreckend. Man stelle sich vor, man würde plötzlich "in der Zukunft" aufwachen und sich nicht mehr an di eletzten 15 Jahre erinnern können. Ein verstörender Gedanke.

In weiterer Folge gelingt es "Gedächtnisverlust" aber ganz gut, die eigene Skepsis ob dieser Zukunftsvision zu zerstreuen und uns mit dem Gedanken spielen zu lassen, dass Riker vielleicht in eine zukünftige Version von sich selbst gesprungen sein könnte. Picards Ankunft mit dem romulanischen Bird of Prey mag vielleicht kurz irritieren, davon abgesehen wirkt jedoch alles nicht unplausibel. Trotzdem gibt es immer wieder kurze Anzeichen, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht – wie z.B., dass der Computer nur zögerlich auf Anfragen von Riker reagiert. Und dann kommt der clever ausgedachte Moment, in dem sowohl Riker als auch dem aufmerksamen Zuschauer bewusst wird, dass er sich in einer Art Simulation befindet: Endlich zeigt man ihm eine Videoaufzeichnung seiner Frau – und es handelt sich just um Minuet, das Hologramm der Binären, dass ihn und Picard ablenken sollte während diese die Enterprise entführten. Riker begreift sofort, was dies bedeutet, und lässt die Scharade – auf höchst amüsante und unterhaltsame Art und Weise – auffliegen, woraufhin sich die Romulaner als die Drahtzieher der Täuschung offenbaren. Dies beschert uns auch ein Wiedersehen mit Tomalak, den Andreas Katsulas wieder mal mit seinem bestechenden Charisma zum Besten gibt. Das nachfolgende Verhör mit Riker ist eine meiner Lieblingsszenen der Episode – was wohl auch erklärt, warum diese für mich zumindest ansatzweise in den letzten paar Minuten auseinanderfällt. Stellt sich doch auch diese als Illusion heraus. Der Twist einer Simulation in einer Simulation mag zwar grundsätzlich nett sein, war aber selbst damals schon nicht überaus originell; ist es doch letztendlich nichts anderes als solch typische Szenen aus Horrorfilmen, wo scheinbar jemand aus einem Traum erwacht, sich jedoch immer noch in einem Traum befindet.

Episodenbild (c) CBS Am schwersten wiegt aber: Die Auflösung rund um die Romulaner hätte mir echt gut gefallen. Alles rund um den kleinen außerirdischen Jungen finde ich im Vergleich dazu eher enttäuschend. Einerseits, da es doch sehr an Trelane erinnert, und andererseits, da die Episode so jeglicher Spannung und Dramatik beraubt wird. Die gesamte Handlung hat irgendwie kein Gewicht mehr, stellt sich als reines Kinderspiel heraus. Grundsätzlich ist der Gedanke eines einsamen Kindes das jemanden zu sich lockt und versucht diese Person in einem großen Hologramm zu täuschen, damit es bei ihm bleibt, ja ganz nett. Es wiegt aber zumindest für mich die Enttäuschung, dass auch die Romulaner nur ein Trugbild waren, nicht auf. Zumal auch die Art und Weise, wie er sich beim zweiten Szenario verplappert hat, wenig überzeugend war. Immerhin war die Maske des Außerirdischen nett. Auch die Landschaft des Planeten war wieder gut umgesetzt. Und das Alters-Makeup war – mit Ausnahme von Gates McFadden, die kaum älter aussah als normal, was teilweise doch etwas störend auffiel – ebenfalls gut gemacht. Trotzdem, die Auflösung zog die Episode für mich leider doch etwas runter.

Fazit: "Gedächtnisverlust" liegt eine interessante Prämisse zugrunde. Dass diese ihr Potential nicht gänzlich ausspielen kann, liegt einerseits daran, dass einem von vornherein bewusst ist, dass es sich um eine Art Illusion oder Traum handeln muss, sowie an der meines Erachtens enttäuschenden (zweiten) Auflösung. Ich hätte es entschieden vorgezogen, wenn tatsächlich die Romulaner dahintergesteckt hätten. Die Illusion in der Illusion klingt auf dem ersten Blick clever, war aber selbst damals schon nicht übertrieben originell, und die Überraschung über den zweiten Twist kann meines Erachtens seine negativen Auswirkungen auf Spannung und Dramatik der Episode nicht aufwiegen. Die halbe Stunde in der man sich auf Riker und sein vermeintliches Leben in 15 Jahren konzentriert hat, wusste aber zu gefallen, und auch die Art und Weise wie er erkennt, dass es sich um eine Täuschung handelt, fand ich sehr gelungen. Ich wünschte nur, danach wäre die Episode eine andere Richtung eingeschlagen, oder aber, man hätte sich wenigstens die vermeintliche Auflösung rund um die Romulaner gespart. Denn diese fand ich um einiges interessanter und spannender als das, was uns dann letztendlich aufgetischt wurde.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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