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Die Elfen 9: Tod in der Nachtzinne Drucken E-Mail
Ein Abstecher zu den Menschen im Fjordland Kategorie: Audio - Autor: Bettina Schwarzkopf - Datum: Freitag, 09 Mai 2014
 
Titel: Die Elfen 9: Tod in der Nachtzinne
Bewertung:
Label: Folgenreich (Universal)
Veröffentlicht: 14. Februar 2014
Autor: Dennis Ehrhardt, nach den Elfen-Romanen von Bernhard Hennen
Produktion: Dennis Ehrhardt
Länge: ca. 70 Minuten
Altersempfehlung: Ab 12 Jahren
Kaufen: CD, MP3-Download


Besetzung: Helmut Zierl als Meister Alvias (Erzähler), Daniela Hoffmann als Emerelle, Alexandra Lange als Alathaia, Bernd Rumpf als Ollowain, Helmut Krauss als Guido, Ranja Bonalana als Kadlin, Dennis Schmidt-Foß als Ulric, Philipp Draeger als Ulric (jung), Patrick Güldenberg als Björn Lambison, Gerd Rigauer als Bruder Jules, Joey Cordevin als Halgard, Jürgen Kluckert als Abt Lucien, Dirk Hardegen als Lambi, Martin May als Kalf, Steffen Gräbner als Eirik, Bendix Ingwersen als Eirik (jung), Flemming Draeger als Ottar, Tilo Schmitz als Orgrim, Luise Lunow als Skanga, Laura Maire als Ganda, Thomas Wenke als Nikodemus Glops, Rasmus Borowski als Elija Glops u.a.


Inhalt: Die Ereignisse beginnen kurz nach dem zweiten Trollkrieg. Ulric und Halgard werden als Außenseitige behandelt, da sie auf der Flucht vor den Trollen eigentlich hätten sterben müssen und nur Magie sie zurück geholt hat. Das stellt für die dort lebenden Menschen einen Bruch mit dem Schicksalsgott Luth dar. Gehänselt von den Kindern, wird Ulric von Bruder Jules gerettet, der eine unheimliche Aura ausstrahlt. Um das Kind etwas zu beruhigen, überreicht der Heilige Ulric drei geschnitzte Holzfiguren, die für den Hund Blut, Halgard und Ulric angeblich Schicksalsfäden enthielten und auch das Leben bis zum heutigen Tage, 15 Jahre später, beeinflussen sollten. In diesen Jahren wurde in Sunnenberg viele Ruinen wieder aufgebaut und der Baumeister Guido beauftragt eine Burg am Hammerpass zu errichten, die das Fjordland vor den Trollen schützen soll. Diese Burg betrachtet Skanga als Anlass Orgrim gegen die Menschen und vor allem gegen Alfadas aufzuhetzen. Doch entgegen Skangas Vorstellungen, dass Orgrim mit den schweren Waffen die Menschen angreift, glaubt diese an den guten Willen und dem Versprechen, dass ihm Alfadas gegeben hat. Doch Skanga gibt nicht auf. Aber auch aufseiten der Elfen läuft nicht alles so, wie es Emerelle befehligt. Denn die Nachricht über Ollowains Tod hat die Karten wieder einmal neu gemischt, so tritt der kühle Taktiker Elodrin an dessen Stelle, der scheinbar alles andere als der Königin treu ist. Während sich also Elfen und Trolle reorganisieren müssen, kehren nach jahrelangem Verstecken in der Wildnis auch Kalf und Kadlin nach Firnstayn zurück. Hier trifft sie auf ihren Bruder Ulric, der erst mit Halgards Hilfe erkennt, dass es sich bei ihr um seine tot geglaubte Schwester handelt…


Review: "Die Elfen 9: Tod in der Nachtzinne" setzt nicht beim Cliffhanger an, mit dem die 8. Folge den Hörer zurückgelassen hatte. Stattdessen gibt es wieder einen Abstecher ins Fjordland zu den Menschen. Denn auch hier hat sich in den vergangenen 15 Jahren vieles getan. Doch bevor ich dem Hörspiel lausche, habe ich mir angewöhnt ins Booklet zu schauen, um mögliche erläuternde Details nachzulesen oder einen netten Kommentar der Macher. Im Nachhinein habe ich mich als Nichtleser der Bücher etwas geärgert, weil scheinbar von den Produktdesignern das offene Ende der vorhergehenden Episode nicht bedacht wurde. Natürlich wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, inwieweit sich dieser "Fehler" auf die Handlung übertragen sollte, aber letztlich hat auch die Überraschung mit dem Einsetzen des Abenteuers im Fjordland nicht mehr für die nötige Spannung diesbezüglich sorgen können.

Ungeachtet dessen ist "Die Elfen 9: Tod in der Nachtzinne" trotzdem eine sehr packende und abwechslungsreiche Folge. Ähnlich wie in seinem Vorgänger, geschieht auch in diesem Hörspiel unglaublich viel, allein wegen der fünf Handlungsstränge. Jedoch gibt es diesmal vier erklärende Erzähler, die die unterschiedlichen Ereignisse kommentieren, so z.B. Alvias für die Elfen, Ganda für die Rotmützen, Ulric für die Menschen der Jetztzeit und Guido für vergangene Ereignisse. Trotz oder gerade wegen der unterschiedlichen Erzählperspektiven kann man der Handlung sehr gut folgen und sie bringt auch immer wieder die eine oder andere unerwartete Wendung mit sich. Insgesamt umfasst das Hörspiel eine Zeitspanne von wesentlich mehr als 15 Jahren, da öfters in die Vergangenheit zurückgekehrt wird, um aktuelle Handlungsstränge zu verknüpfen. Manchmal ist dieser Zeitsprung nicht direkt offensichtlich, aber spätestens, als ich mitbekommen habe, wer sich mit wem unterhält bzw. welche Musik eingespielt wurde, hat es Klick gemacht. Ich empfinde es ebenfalls als angenehm, dass einige Fragen, die sich über den letzten 3 Folgen angesammelt haben, beantwortet werden. Daher hege ich die Vermutung, dass bald wieder eines der Bücher von Bernhard Hennen, in diesem Fall "Elfenlicht", komplett vertont ist.

Auf der Seite der Sprecher überzeugen mich besonders Helmut Krauss und Laura Maire. Nach anfänglichen Problemen mit ihr, kann ich mich mittlerweile mit Ganda anfreunden. Sie klingt für mich nicht mehr so kindlich wie bei ihrem ersten Auftritt, denn durch ihre Worte und Taten ist sie vor meinem inneren Auge zu einer toughen Heldin herangewachsen. Das strahlt auch Maires Stimme aus. Helmut Krauss porträtiert Guido, den Baumeister. Sein Charakter gefällt mir ausgesprochen gut, er scheint sehr weise zu sein und wählt seine Worte mit Bedacht. Die ruhige und sehr angenehme Stimme von Kraus ruft in mir die Illusion eines Märchenonkels hervor, der genau weiß, wann er welche Worte zu betonen und wann welche Emotionen auszuspielen hat. Neben diesen beiden Sprechern gibt es noch zahlreiche weitere, die ihren Charakter sehr gut in Szene setzen. Leider gibt es aber auch zwei Personen, mit deren Leistung ich nicht ganz zufrieden bin. Zum einen wäre das Patrick Güldenberg, der als Björn Lambison eine doch recht nervige Stimme besitzt. Allerdings harmoniert sie wieder sehr gut mit Kadlin bzw. Ranja Bonalana. Da er vermutlich für die Handlung noch wichtig wird, hoffe ich, dass sich seine Intonation noch ändert. Aber auch Gerd Rigauer als Bruder Jules kann mich nicht so ganz überzeugen. Alldieweil er manchmal doch recht gequält klingt, obwohl er unheimlich wirken soll. Anderseits kann man in beiden Fällen von "Meckern auf hohem Niveau" reden.

Innerhalb der Musik und Geräuschkulisse der aktuellen Folge haben sich zwar keine großen Änderungen vollzogen, wie auch, wenn alles gut ausbalanciert ist und sehr realistisch wirkt. Dennoch haben sich die Macher dazu entschieden, vor allem die vergangenen Szenen in der Tjuredkirche mit sakralen Klängen zu untermalen. Auch ist mir aufgefallen, dass die Macher in "Die Elfen 9: Tod in der Nachtzinne" stets darauf besonnen sind, den unterschiedlichen Erzählern eine entsprechende Begleitmelodie anzuheften, was ebenfalls zum Gelingen dieser Episode beiträgt.

Fazit: Berücksichtigt man den Cliffhanger aus der vorhergehenden Folge, sollte man dem Booklet von "Die Elfen 9: Tod in der Nachtzinne" keine Aufmerksamkeit schenken. Betrachtet man jedoch das einzelne Paket, werden dem Hörer super Unterhaltung, viel Spannung und zahlreiche gute Sprecher geboten. Des weiteren räumen die vier Erzähler und fünf Handlungsstränge das Chaos aus den vorhergehenden Episoden etwas auf, sodass sich womöglich ein baldiges zweites epochales Finale ankündigt.

Wertung:4 von 5 Punkten
Bettina Schwarzkopf


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Weiterführende Links:
Review zu "Die Elfen" #1, #2, #3, #4, #5, #6, #7, #8





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