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Jazzclub - Der frühe Vogel fängt den Wurm Drucken E-Mail
Ein typischer und auch sehr persönlicher "Helge-Film" Kategorie: Filme - Autor: Björn Flügel - Datum: Donnerstag, 08 Mai 2014
 
 
Jazzclub - Der frühe Vogel fängt den Wurm
Produktionsland/jahr: D 2013
Bewertung:
Studio/Verleih: Senator Film
Regie: Helge Schneider
Produzenten: Hanno Huth, Christian Becker, Anita Schneider & Ralf Zimmermann
Drehbuch: Helge Schneider & Andrea Schumacher
Filmmusik: Helge Schneider
Kamera: Voxi Bärenklau
Schnitt: Andrea Schumacher
Genre: Komödie
Kinostart Deutschland: 01. April 2004
Laufzeit: 84 Minuten
Altersfreigabe: Ab 6 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen:DVD
Mit: Helge Schneider, Jimmy Woode, Pete York, Horst Mendroch, Andreas Kunze, Norbert Losch, Susanne Bredehöft, Helmut Gehrke, Charlie Weiss u.a.



Kurzinhalt: Teddy Schu hält sich und seine Frau Jacqueline mit mehreren Jobs eher schlecht als recht über Wasser. Seine große Leidenschaft gilt allerdings der Musik. Mit seinen Freunden, dem Schlagzeuger Howard und dem Bassisten Steinberg, tritt er regelmäßig in einem kleinen Jazzclub auf. Das Trio träumt davon, einmal mit dem großen Jazz-Musiker Earl Mobileh auf der Bühne zu stehen. Als der Club-Inhaber Willi plötzlich stirbt, steht die Combo vor dem Aus. Doch einige Zufälle bringen das Trio ihrem großen Traum näher…

Review: Kein größeres Bild verfügbar. Nachdem sein vorangegangener Film "Praxis Dr. Hasenbein" (1997) an den Kinokassen gefloppt war, kehrte Helge Schneider dem Kino vorerst den Rücken und widmete sich schwerpunktmäßig der Bühne und der Musik. Kreativ war der Tausendsassa schon immer, und ohnehin verstand er das Medium Film nie als sein eigentliches Metier. Insofern dürfte ihn der Misserfolg von "Praxis Dr. Hasenbein" mit kaum mehr als 300.000 Kinobesuchern kaum tangiert haben. Mit "Jazzclub - Der frühe Vogel fängt den Wurm" kehrt Schneider nach 7 Jahren wieder auf die Leinwand zurück und besinnt sich dabei seiner besten Qualitäten: Improvisation, Dadaismus, Stegreif-Comedy und Jazz. Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber genau das sind die Attribute, die "Jazzclub" auszeichnen.

Wie selten zuvor zelebriert Schneider sein Verständnis von Kunst und Unterhaltung. Dilettantismus und Absurdiditäten dienen ihm dabei nur als Stilmittel. Die hanebüchene Story, die belanglose Dramaturgie, die aberwitzigen Figuren, das verrückte Setting - all das ist wunderbar hirnrissig, aber auch einzigartig und charakteristisch. "Jazzclub" ist Helge pur. Es ist sein persönlichster Film, der seine Fans zum Jauchzen bringt. Besonders gut gefallen mir die persönlichen Elemente, die Schneider einbringt. Wie im wirklichen Leben beginnt sein alter ego, Teddy Schu, seine Karriere als kaum beachteter, oft missverstandener Künstler, der jedoch trotz aller Rückschläge an sein Talent glaubt und es sich zum Ziel gesetzt hat, die Menschen zu begeistern. Melancholie herrscht vor, wenn Schneider seinen Lebensweg nachzeichnet und an mancher Stelle durchblicken lässt, wie gedemütigt und verletzt er die anfängliche Abneigung seines Publikums aufgenommen hat. Es ist schon außerordentlich mutig, solche Einblicke in das eigene Privat- und Gefühlsleben zu gewähren. Dass es dem Film trotz aller Begeisterung nicht gelingt, "Jagd auf Nihil Baxter" den Rang als endgültiges Schneider'sches Meisterwerk abzulaufen, liegt vor allem an dem vergleichsweise lahmen Tempo. Wo die früheren Filme mit einer Gaga-Idee nach der nächsten für Kurzeweile sorgten, weist "Jazzclub" oftmals Leerlauf auf, der auch durch die musikalischen Einlagen nicht ausgefüllt wird.

Fazit: "Jazzclub" ist zunächst ein typischer Helge-Film. Das armselige Handlungsgerüst, die absurden Einfälle und die grotesken Figuren ergeben - wie nicht anders zu erwarten - einen skurrilen Rummelplatz, auf dem sich Helge Schneider vollends austobt. Darüber hinaus ist "Jazzclub" aber auch ein sehr persönliches, geradezu melancholisches Werk, das diverse Einblicke in das Leben des Künstlers gewährt. Etwas mehr Tempo hätte dem Film allerdings gut getan. Dennoch ein Fest für alle Helge-Fans, für seine Kritiker jedoch eine Bestätigung.

Wertung:7 von 10 Punkten
Björn Flügel
(Bilder © 2004 Senator Film)


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