Kurzinhalt:
Die Schattenfalle: Anakin Skywalker und sein Meister Obi-Wan Kenobi fliegen zum Planeten Mawan, der sich in der Hand ruchloser Verbrecherlords befindet. Gemeinsam mit Yaddle, Jedi-Meisterin und Mitglied des Rates, sollen sie die Bevölkerung aus dem eisigen Griff der Gangster befreien. Doch als Anakin von Granta Omega gefangen genommen wird, stellt er den Jedi-Rittern eine Falle, die Yaddle das Leben kostet. Um ihre Mission doch noch erfolgreich abzuschließen, sind Anakin und Obi-Wan auf die Hilfe von Yoda angewiesen…
Der Augenblick der Wahrheit: Nach dem Tod von Yaddle, für dem sich Anakin die Schuld gibt, ist die Kluft zwischen Meister und Schüler so groß wie nie zuvor. Sowohl der Jedi-Rat als auch die beiden hoffen, dass eine neue Mission dabei helfen wird, die Kluft zu überwinden, weshalb Anakin und Obi-Wan nach Typha-Dor geschickt werden, wo sie die Invasion durch einen feindlichen Planeten verhindern sollen. Dabei gerät Anakin in Gefangenschaft, und wird Teil eines Experiments der Wissenschaftlerin Jenna Zan Arbor, welche die Macht erforscht – und Anakin zum ersten Mal in seinem Leben Ruhe und Zufriedenheit schenkt…
Wachablösung: Nachdem sich Anakin seinem Meister gegenüber endlich geöffnet und ihm seine Angst gestanden hat, sind sie sich so nahe wie nie zuvor. Mehrere Monate lang jagen sie Jenna Zan Arbor, ehe es ihnen endlich gelingt, sie auf dem von Verbrechern und korrupten Politikern kontrollieren Planeten Romin ausfindig zu machen. Als Gangstertruppe getarnt, schleichen sie sich gemeinsam mit Siri und Ferus auf den Planeten ein – und geraten mitten in eine Revolution…
Review:
Das hervorstechendste Merkmal an "Die Schattenfalle" (wie ist der Titel eigentlich zu verstehen? Lauern in der Falle dann die Schatten? Befindet sich die Falle im Schatten, also im Verborgenen? Aber gilt letzteres nicht eigentlich für jede Falle? Wenn sie offensichtlich wäre, wäre es ja keine, oder?) ist zweifellos der Tod der Jedi-Meisterin Yaddle. Dass Star Wars-Autoren ihre Eigenkreationen mal über den Jordan schicken, ist ja nicht ungewöhnlich. Aber Yaddle hatte – zumindest soweit mir bekannt ist – ihren ersten Auftritt ja in "Die dunkle Bedrohung", und demnach nicht im erweiterten, sondern im "Kernuniversum". Und auch wenn sie nur eine vergleichsweise unwichtige Hintergrundfigur gewesen sein mag, die im Film kein einziges Wort gesagt hat, hätte ich damit doch nicht gerechnet. Somit ist es Jude Watson hier gelungen, mich mit dieser Wendung (positiv) zu überraschen. Leider war das aber nicht nur schon das hervorstechendste Merkmal an "Die Schattenfalle", sondern zugleich auch so ziemlich das einzig positive, dass ich bezüglich der Geschichte vermelden kann. Der Rest litt unter anderem daran, dass ich Anakin teilweise wieder einmal abwatschen hätte können. Wie z.B. wenn er meint, in seinen Meister reinschauen zu können, und angesichts dessen Worten und Gesten annimmt, er würde ihm ebenfalls die Schuld am Tod von Yaddle geben. Der Typ hat echt Probleme. Wenig überzeugt hat mich auch der neuerliche Auftritt von Granta Omega. Grundsätzlich habe ich fortlaufende Geschichten ja ganz gerne, aber dieser Subplot rund um diesen Feind zählt hierbei für mich nicht wirklich. Die Story wird nämlich weniger weitererzählt, mit neuen Offenbarungen oder ähnlichem, sondern vielmehr wiederholt. Generell erscheint es unplausibel, dass dieser Kerl praktisch in jeder Mission der beiden seine Finger im Spiel hat. Und anstatt jetzt wenigstens einen Schlussstrich zu ziehen, kann Omega am Ende natürlich zum wiederholten Mal entkommen. Offenbar hat Jude Watson wirklich vor, diesen Handlungsstrang bis zum letzten Band durchzuziehen. Unabhängigere Abenteuer der beiden zu Lesen hätte ich persönlich vorgezogen. 1.5/5
"Der Augenblick der Wahrheit" leidet in erster Linie daran, dass die Beziehung zwischen Anakin und Obi-Wan darin so angespannt ist wie wohl nie zuvor. Wie in meinem Review zum zweiten Sammelband erwähnt, hatte ich mir diese Reihe eigentlich deshalb zugelegt, weil ich Abenteuer als Padawan und Meister der beiden lesen wollte, und auch, wie sie langsam aber sicher zusammenwachsen. Ihre zunehmende Freundschaft. Weil je tiefer diese empfunden ist, desto tragischer ist die Entwicklung aus "Die Rache der Sith". Insofern ging mir ihre problemgebeutelte Darstellung hier wieder einmal eher gegen den Strich. Auch alles rund um die Wissenschaftlerin und ihr Hippie-Experiment hat mich nicht überzeugt. Einzig am Ende zeigt sich dann ein kleiner Silberstreif am Horizont, als sich Anakin seinem Meister endlich anvertraut. 1.5/5 Eben dies führt dann auch zur besten Geschichte dieses Sammelbandes, "Wachablösung". Endlich endlich endlich beschreibt Jude Watson die Beziehung der beiden so, wie ich mir das eigentlich vorgestellt und erwartet habe, und zeigt sie als eingespieltes Team. Dass sich "Wachablösung" trotzdem nicht nur bislang besten Geschichte der Reihe aufschwingen kann liegt in erster Linie daran, dass die Story selbst in meinen Augen nicht so berauschend war. Und auch wenn ich Anakin hier nicht mehr gar so nervig fand, aber sein ständiger Wettstreit und sein Neid gegenüber Ferus haben mich auch hier wieder genervt. Zumal von vornherein klar war, wohin sich diese Geschichte zwischen den beiden hinbewegen wird. Und natürlich hat auch in "Wachablösung" granta Omega wieder einen Auftritt, und kann zuletzt zusammen mit Jenna Zan Arbor entkommen. Ich weiß nicht, diese ständigen Begegnungen mit diesem ohnehin nicht sonderlich gelungenen Feind machen die Reihe doch ziemlich eintönig. Bis jetzt hat es sich für mich jedenfalls nicht wirklich gelohnt, dass ich sie mir vorgeknöpft habe. Zwei Chancen hat Jude Watson jetzt noch, um meine Meinung doch noch zu ändern. 2.5/5
Fazit:
Wieder einmal waren die Geschichten nicht wirklich das Gelbe vom Ei. "Die Schattenfalle" bot zwar einen überraschenden dramatischen Höhepunkt, störte mich von diesem abgesehen aber mit einem wieder einmal nervtötenden Anakin, dessen Verhalten und Gedanken mich immer wieder den Kopf schütteln ließen. Und anstatt Granta Omega jetzt fast in jeder Geschichte auftreten zu lassen hätte ich es vorgezogen, wenn sich Jude Watson mal was anderes/neues einfallen lassen würde. Weil schön langsam wird’s fad. Zumal es weniger eine fortlaufende als eine sich wiederholende Handlung ist. "Der Augenblick der Wahrheit" zeigt Anakin und Obi-Wan dann so zerstritten wie nie zuvor, und hat schon allein deshalb meinen Geschmack überhaupt nicht getroffen, war darüber hinaus aber in erster Linie halt einfach sterbenslangweilig. Einzig "Wachablösung" bot – trotz des auch hier wieder auftretenden Wiederholungstäters Granta Omega – solide Unterhaltung. Insgesamt konnte mich somit auch der dritte Sammelband leider nicht wirklich überzeugen.
Bewertung:
2/5 Punkten
Christian Siegel
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