Originaltitel: Time's Up Episodennummer: 1x06 Bewertung: Erstausstrahlung CAN: 08. Juli 2012 Erstausstrahlung D: 20. März 2013 (RTL Crime) Drehbuch: Jeremy Smith & Jonathan Lloyd Walker Regie: Rachel Talalay Hauptdarsteller:
Rachel Nichols als Kiera Cameron,
Erik Knudsen als Alec Sadler,
William B. Davis als Older Alec Sadler,
Victor Webster als Carlos Fonnegra,
Tony Amendola als Edouard Kagame,
Stephen Lobo als Matthew Kellog,
Roger Cross als Travis Verta,
Lexa Doig als Sonya Valentine,
Omari Newton als Lucas Ingram,
Luvia Petersen als Jasmine Garza.
Gastdarsteller:
Jennifer Spence als Betty Robertson,
Marilyn Norry als Henrietta Sherman,
Byron Lawson als Terence Chou,
Mark Gibbon als Frank Bolo,
Brian Markinson als Inspector Dillon,
John Reardon als Greg Cameron,
Michael Rogers als Roland Randol,
Janet Kidder als Ann Sadler,
Richard Harmon als Julian Randol,
Caitlin Cromwell als Elena,
Juan Riedinger als Francis Hall u.a.
Kurzinhalt:
Die Terrorgruppe Liber8 schlägt unter ihrem verspäteten eingetroffenen Anführer Edouard Kagame eine neue Richtung ein. Sie beginnen damit, Demonstrationen gegen Firmenkonzerne und für mehr Transparenz zu unterstützen, und nutzen die Strukturen bestehender Protestgruppen, um ihre Agenda voranzubringen. Ihr Ziel ist es, die öffentliche Meinung für sich zu gewinnen und so auch eine breitere Unterstützung zu erhalten. Der erste Schritt dazu ist die Entführung der Konzernchefin Jennifer Spence, deren Investmentunternehmen kürzlich in der Öffentlichkeit in Bedrängnis geraten ist. Liber8 starten einen Live-Feed im Internet, und lassen dort die Menschen über ihr weiteres Schicksal abstimmen: In drei Stunden wird sie, je nachdem wofür die Mehrheit stimmt, entweder frei gelassen oder vor laufenden Kameras hingerichtet. Kiera und Carlos bleibt somit nur wenig Zeit, um sie zu retten…
Review:
Die Idee, im Internet über Leben odre Sterben einer Person abstimmen zu lassen, habe ich zwar definitiv schon mindestens ein Mal gesehen – auch wenn ich mich gerade an den Filmtitel nicht erinnern kann – dennoch ist diese Idee ziemlich fies; zumal sich die Serie mit der deutlichen Mehrheit für ihren Tod in Gesellschaftskritik übt. Ich habe – leider – keinen Zweifel dass so eine Abstimmung im echten Leben ähnlich ausgehen würde. Insofern war dieser Teil der Episode das Highlight für mich. Auch der Showdown selbst war sehr spannend. Anstatt das Problem in technischer Hinsicht zu lösen (in dem sie die Bombe entschäft), ist sie auf ihren Grips und ihr Wissen über die Vorgehensweise von Liber8 und ihre Intuition gegenüber ihren Zielen angewiesen. Am Ende hat sie zwar das Leben der Firmenchefin gerettet, dennoch haben Liber8 mit dem Geständnis letztendlich genau das bekommen, was sie wollten. Generell gefällt mir die neue Richtung welche die Terrorgruppe hier einschlägt sehr gut. Anstatt mit Gewalt die Bevölkerung gegen sich aufzubringen, unterwandert man andere Protestbewegungen, und zieht so die Öffentlichkeit auf ihre Seite.
Von diesen Punkten abgesehen fand ich die Episode aber doch eher nur ok. Interessant fand ich unter anderem die Rückblende in die Zukunft, als Kiera erfährt, dass die Provisionen nicht verteilt wurden – und ihr möglicherweise erste Zweifel am Konzern kommen. Wird sie vielleicht über kurz oder lang mit Liber8 zusammenarbeiten, gegen Alex? Auch die Schachbrett-Analogie, mit den Demonstranten als Bauern – was auch deutlich macht, dass Kagame sie nicht als Verbündete, sondern als Mittel zum Zweck sieht – war ganz nett. Zudem war die Episode mit der Verschwörung innerhalb des Konzerns recht wendungsreich, und generell war das Erzähltempo recht hoch und kam daher keine Langeweile auf. Aber wirklich begeistern konnte mich halt nur das mit der Internet-Abstimmung sowie das Finale; der Rest war eher so guter durchschnitt, und es gab auch ein paar Dinge, die mir weniger gut gefallen haben. Wie z.B., dass Alex' Bruder in die gewalttätige Demonstration gerät. Es kommt zwar nicht aus dem Nichts und wurde mit dem technologie- und konzernkritischen Vater sowie dem Gespräch zwischen Alex und ihm in der letzten Folge, dass in einem Haus herumsitzen und reden zu wenig sein wird wenn man die Welt verändert wird, vorbereitet, und kam somit sicherlich nicht aus dem nichts. Dennoch bin ich bei solchen "zufälligen" Verbindungen zwischen einzelnen Figuren bzw. Fraktionen immer etwas skeptisch. Und die Szene als man das Lösegeld unter den Demonstranten verteilt hat, war nicht unbedingt sonderlich originell. Insgesamt war aber auch "Lösegeld" durchaus wieder eine solide Episode dieser kanadischen SF/Thriller-Serie.
Fazit:
"Lösegeld" fehlte leider wieder etwas der emotionale Kern, der die besten Episoden der Serie für mich bislang ausgezeichnet hat. Mit der Internet-Abstimmung hat die Folge zwar immerhin eine nette – wenn auch nicht originelle – Idee zu bieten, und das Finale war dann auch ganz gelungen, davon abgesehen konnte mich "Lösegeld" aber nie so recht begeistern. Die Handlung plätscherte zwar flüssig, aber doch etwas spannungsarm und unaufgeregt vor sich ihn, mit wenigen echten Höhepunkten. Weniger gut gefallen hat mir auch alles rund um Alex' Bruder. Und die Handlung rund um die Verschwörung innerhalb der Investmentbank war zwar wendungsreich, interessierte mich aber doch nur am Rande. Nichtsdestotrotz bot auch die sechste Episode der Serie wieder solide Unterhaltung mit ein paar netten Szenen und Entwicklungen. Neben dem bereits erwähnten Finale stachen hier für mich vor allem kleinere Momente hervor, wie die Schachbrett-Analogie von Kagame, Kieras langsam zunehmende Bedenken gegenüber dem Konzern in der Zukunft, sowie Kellogs Besuch in Kieras Hotelzimmer. Insgesamt war "Lösegeld" für mich jedenfalls eine recht durchschnittliche Episode.
