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Ein belang- und inspirationsloses Machwerk Kategorie: Filme - Autor: Björn Flügel - Datum: Dienstag, 29 April 2014
 
 
Getaway
Produktionsland/jahr: USA 2013
Bewertung:
Studio/Verleih: After Dark Films/Universum Film
Regie: Courtney Solomon
Produzenten: U.a. Moshe Diamant, Christopher Milburn, Courtney Solomon & Allan Zeman
Drehbuch: Sean Finegan & Gregg Maxwell Parker
Filmmusik: Justin Caine Burnett
Kamera: Yaron Levy
Schnitt: Ryan Dufrene
Genre: Action/Thriller
Kinostart Deutschland: 21. November 2013
Kinostart USA: 30. August 2013
Laufzeit: 90 Minuten
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen:Blu-Ray, DVD
Mit: Ethan Hawke, Selena Gomez, Jon Voight, Rebecca Budig, Paul Freeman, Bruce Payne u.a.



Kurzinhalt: Als die Frau des früheren Rennfahrers Brent Magna entführt wird, ist dieser bereit, alles zu tun, um sie wieder zu befreien. Der Kidnapper zwingt Brent per Telefon, in einem gestohlenen Ford Mustang mehrere gefährliche Aufgaben zu erfüllen. Dabei lernt er eine Frau namens "The Kid" kennen, die sich als wertvolle Unterstützung herausstellt. Eine wilde Verfolgungsjagd durch das bulgarische Sofia beginnt…

Review: Szenenbild. Das Genre des automobilen Stunt-Actionsfilms hat in der letzten Dekade eine beachtliche Renaissance erlebt. So gilt "The Fast and the Furious" mit bislang 6 Inkarnationen als eine der populärsten Filmreihen der Gegenwart, und ein Ende ist nicht absehbar. Kein Wunder also, dass somit auch diejenigen Klassiker, die einen namhaften Genre-Titel tragen, wieder in den Fokus der Filmemacher rücken. Ein Beispiel ist "Getaway", in dem kein Geringerer als Steve McQueen 1972 nach einem missglückten Bankraub vor der Polizei, korrupten Politikern und Berufsverbrechern gen Mexiko flieht. 1994 folgte ein dürftiges Remake mit Alec Baldwin und Kim Basinger, welches verdientermaßen an den Kinokassen floppte. Dennoch gilt "Getaway" auch heute noch als Ikone des Actionsfilms, und so dachte sich wohl Courtney Solomon ("Dungeons & Dragons", 2000), mit diesem Titel auf Nummer sicher zu gehen, obwohl sein nun vorliegendes Machwerk mit dem Original rein gar nichts zu tun hat.

Ich weiß gar nicht, wo ich mit meiner Kritik anfangen soll. Ich habe natürlich nichts gegen rasante, forsch inszenierte Actioner, aber was einem hier zugemutet wird, ist schon allerhand. Selten habe ich einen hektischer zusammengeschnittenen Film gesehen. Im direkten Vergleich erscheint sogar jedes gängige Musikvideo weitaus dezenter. Mit Erzähltempo hat das alles überhaupt nichts zu tun, denn zu erzählen hat Solomons "Getaway" nicht besonders viel. Alles ist äußerst vorhersehbar, alles wirkt extrem an den Haaren herbeigezogen. Ohne jeden narrativen Zweck, aber dafür mit reichlich unsäglicher Nervosität suggeriert Mr. Solomon Geschwindigkeit, um sein Publikum von der eigentlichen Inhaltsleere abzulenken. Und die ist erheblich: Weder ist die Handlung nachvollziehbar geschweige denn schlüssig, noch verfügen die Figuren über irgendein Charisma, das eine Identifikation ermöglichen würde. Warum sich ein Ethan Hawke ("The Purge - Die Säuberung") für diesen Schund hergegeben hat, ist mir ein Rätsel. Jeder Laiendarsteller hätte die Rolle des Brent Magna performen können. Schade um das vergeudete Talent. Darüber hinaus ist offensichtlich, dass Selena Gomez, die seit ihrer Zeit beim Disney Channel und ihrer Liaison mit Justin Bieber kaum Aufsehen erregen konnte, lediglich als Blickfang engagiert wurde. Ihre hiesige Rolle gibt kaum mehr her, als den rücksichtslosen Fahrstil von Ethan Hawke zu kommentieren, dafür sieht sie aber gut aus. Und insbesondere für den deutschsprachigen Zuschauer ist es bedauerlich, auf die Performance von Jon Voight verzichten zu müssen, der sich lediglich per Telefon zu Wort meldet und dadurch zumindest die Originalfassung aufwertet.

Szenenbild. Auch handwerklich betrachtet ist "Getaway" schlicht und ergreifend grässlich. Der Soundtrack von Justin Burnett wirkt geradezu penetrant, die Kameraarbeit erscheint mit ihren Farbeffekten äußerst fremdartig, selbst die Stunts bzw. deren Timing wirken an mancher Stelle einfach nur lachhaft. Sie sind zwar gut gemacht, werden aber kaum sinnvoll in den Film integriert. Positive Rückmeldung kann ich eigentlich nur für den eingesetzten Ford Mustang, ein Traumauto, und die ausgezeichnete Tricktechnik geben. Auch mag man hier und da ein wenig schmunzeln, aber ich fürchte beinahe, dass der Humor unfreiwillig ist.

Fazit: Es ist eine Unverschämtheit, einen großartigen Action-Titel wie "Getaway" für dieses belang- und inspirationslose Machwerk herzunehmen. Ob nun ein Ethan Hawke oder ein Helmut Körschgen am Steuer des Ford Mustang sitzt, ist ebenso irrelevant wie die Frage, was der ganze Quark überhaupt soll. Die Action wirkt einfach nur aufgesetzt, die Charaktere sind erschreckend schemenhaft, die Story ist Banane. Der Spaßfaktor grenzt an einer Null, aber immerhin ist der Ford Mustang hübsch anzusehen. Auch die Stunts sind ordentlich gemacht. Und darauf beschränkt sich die Leistung des Films.

Wertung:3 von 10 Punkten
Björn Flügel
(Bilder © 2013 Universum Film)


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Weiterführende Links:
"Getaway" - GEWINNSPIEL





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